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VDZ

Heizungslabel: Hersteller in der Pflicht

Jedes Angebot für eine neue Heizungsanlage muss laut EU-Richtlinie ab 26. September ein entsprechendes Effizienzlabel sowie die erforderlichen Datenblätter enthalten. Ohne zentrale Produktdatenbank mit integriertem Berechnungstool würde dies insbesondere für Verbundanlagen einen erheblichen Mehraufwand für SHK-Handwerk und Großhandel bedeuten. Der Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ hat daher in Zusammenarbeit mit der ARGE Neue Medien, dem Bundesverband Solarwirtschaft BSW und dem Bundesverband Wärmepumpe BWP die Plattform Heizungslabel als neutrale Branchenlösung entwickelt.

Bei der Fachtagung am 17. Juni erläuterte VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma die Funktionsweise der Weblösung. So werde die Datenbank von den teilnehmenden Herstellern hauptsächlich über eine Excel-Tabelle mit Label-relevanten Produktdaten befüllt. Frank Kny, Geschäftsführer der ARGE Neue Medien, stellte außerdem die Möglichkeit der Dateneinspeisung über das Produktdatenformat VDI 3805 in Aussicht. Der VDI 3805-Datenimport läuft zurzeit allerdings noch nicht einwandfrei. Zugriff auf die Daten erhalten SHK-Handwerk und Großhandel über eine Verknüpfung der Plattform mit ihrer kaufmännischen Software oder direkt über www.heizungslabel.de.

Bereits über fünfzig Hersteller haben sich für die Teilnahme an der Plattform entschieden. Die im Bundesverband Bausoftware BVBS organisierten Softwarehäuser bekannten sich weiterhin zur exklusiven Nutzung der Heizungslabel-Datenbank.  Die bei der Fachtagung vorgestellten Drittlösungen zur Label-Erstellung von Oventrop sowie von Cordes & Graefe werden ebenfalls auf die zentrale VdZ-Plattform zugreifen. „Aus der Sicht des SHK-Handwerks ist die Datenplattform alternativlos“, betonte auch der Hamburger Landesinnungsmeister Fritz Schellhorn.

Für die erfolgreiche Umsetzung der Plattform sieht die Branche nun die Hersteller in der Pflicht: Viele hätten bereits Daten geliefert, für die reibungslose Nutzung der Plattform müssten jedoch noch wesentlich mehr Produktdaten eingespeist werden. Häufig zeige sich Nachbesserungsbedarf erst während der Dateneinspeisung oder bei der Labelberechnung – je später die Daten also eingespielt werden, desto mehr verzögere sich die Optimierung der Plattform.

Das absichtliche Zurückhalten von Daten durch einige Hersteller bezeichnete Walter Laum von Großhändler Cordes & Gräfe als unnötiges Taktieren. „Nicht alle Handwerker, Großhändler, dritte Hersteller oder Softwarehäuser sind bereit, auf die Daten eines Herstellers zu warten“,  mahnte auch Georg Rump von Oventrop. Die Vorstände des BVBS, Matthias Moser und Gerald Bax, richteten ebenfalls warnende Worte an die Hersteller: „Der Handwerker wird bevorzugt jene Produkte einsetzen, mit denen er problemlos das Label erzeugen kann - wer keine Daten zur Verfügung stellt, wird Umsatzeinbußen erleiden“.

www.heizungslabel.de

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