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Melder für Pelletlager

Warnung bei CO-Ausgasungen

Bei der Lagerung von Holzpellets kann sich Kohlenmonoxid in gefährlichen Konzentrationen entwickeln. Der Grad der Ausgasung hängt vom Extraktstoffgehalt der verwendeten Holzart, von der Temperatur und dem Druck beim Pressvorgang sowie der anschließenden Lagerung beim Hersteller ab. Das ergab ein Forschungsprojekt der Universität Göttingen und des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV). Kohlenmonoxid ist ein tückisches Gas: Es ist farb- und geruchlos. Bereits geringe Konzentrationen führen zu Bewusstlosigkeit und bei längerer Exposition oder höheren Konzentrationen zum Tod. Hinzu kommt, dass die grippeähnlichen Vergiftungssymptome häufig nicht erkannt werden.

Heizungsbauer können mit Kohlenmonoxidwarnmeldern die Sicherheit für Bewohner in Gebäuden mit Holzpelletanlagen deutlich erhöhen. Ein ebenso wichtiges Argument ist aber auch die eigene Sicherheit bei Arbeiten im Pelletbunker. Die Geräte detektieren CO-Konzentrationen ab etwa 30 ppm, die bei kurzzeitiger Einwirkung noch nicht gesundheitsschädlich sind. Der Arbeitsplatzgrenzwert beträgt nach Angaben der TRGS 900 35 ml/m3, was in etwa den 30 ppm entspricht. Die Detektion erfolgt ohne nennenswerte Verzögerung. So misst der Kohlenmonoxidwarnmelder Ei208DW-D von Ei Electronics, Düsseldorf, ( http://www.eielectronics.de ) alle vier Sekunden die CO-Konzentration in der Luft. Bei 43ppm löst er einen ersten akustischen Alarm aus und zeigt die gemessene Konzentration in ppm an. Dazu erscheint eine Aufforderung zum Lüften. Bei höheren Gaskonzentrationen oder bei niedrigen Gaskonzentrationen über eine längere Zeit ertönt ein akustischer Alarm mit mindestens 85dB und es erscheint ein Totenkopfsymbol im Display, zusammen mit der Aufforderung, das Gebäude zu verlassen.

Die Kosten für die unter Umständen lebensrettende Investition sind überschaubar. Die Endkundenpreise bewegen sich zwischen rund 35 Euro für Warnmelder ohne Display bis zu 85 Euro für funkvernetzbare Modelle inklusive Display, Funkmodul und fest verlöteten Langzeitbatterien.

Die richtige Montage ist essenziell wichtig

Ausschlaggebend für eine zuverlässige Funktion ist der Montageort der Warnmelder. Da das Gas zur Detektion in den Melder gelangen muss, sollten diese nicht in Totluftbereichen oder Bereichen mit ständiger Frischluftzufuhr montiert werden. Zur Absicherung des Gebäudes, in dem sich das Pelletlager befindet, wird eine Wand- oder Deckenmontage in einem Abstand von bis zu 3m zur Öffnungsseite der Tür außerhalb des Lagers empfohlen. Eine Installation im Pelletraum selbst verbietet sich nicht nur wegen der Zerstörung der Melderelektronik durch Pelletstaub, sondern vor allem durch die Gefahr von Staubexplosionen durch die nicht-ex-geschützten Geräte.

Empfehlenswert ist die zusätzliche Montage eines Kohlenmonoxidwarnmelders im Feuerungsraum, da wie bei allen anderen Brennstoffen auch bei Pelletheizungen die Gefahr einer Kohlenmonoxidemission durch unvollständige Verbrennung bei defekten Brennern oder verstopften Abzügen besteht. Dort sollten die Melder mit einem Abstand zur Feuerstätte von 1 bis 3m in ausreichender Höhe an der Decke oder an der Wand befestigt werden.

Die genauen Montagebedingungen sind den Datenblättern und Bedienungsanleitungen der jeweiligen Hersteller zu entnehmen. Stationäre Kohlenmonoxidwarnmelder sind nicht zur mobilen Messung von Kohlenmonoxid, beispielsweise durch Umhergehen, geeignet. Dafür sind spezielle Geräte im Handel, die auch bei Feuerwehren und Rettungsdiensten zum Einsatz kommen. Elektrochemische Kohlenmonoxidsensoren besitzen bauartbedingt eine begrenzte Lebensdauer und müssen nach deren Ablauf ausgetauscht werden.

Mehr Sicherheit durch Vernetzung mit Leittechnik

Eine höhere Sicherheit und mehr Komfort bieten funkvernetzbare Kohlenmonoxidwarnmelder. Alarme und Störungen eines Melders werden an die vernetzten Melder weitergeleitet, sodass ein Alarm auch in weiter entfernten Räumen wahrgenommen werden kann. Dabei sind auch gemischte ­Installationen mit Kohlenmonoxid-, Rauch- und Hitzewarnmeldern möglich. In modernen Funksystemen können zusätzlich Fernbedienungen bzw. Alarm-Controller eingesetzt werden, die unterscheidbare Kohlenmonoxid- und Feuerwarnungen anzeigen und eine Lokalisierung des auslösenden Melders erlauben.

Per Funk angebundene Relais-Module ermöglichen die Aufschaltung der Warnmeldungen auf die potenzialfreien Kontakte von Gefahrenmeldeanlagen und Gebäudeleittechnik. Das sei besonders interessant bei modernen Gebäuden mit luftdichter Gebäudehülle nach der Energieeinsparverordnung (EnEV): Bei einem Feueralarm muss die Lüftungsanlage ausgeschaltet, bei einem Kohlenmonoxidalarm dagegen angeschaltet werden.