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Damit Wasser nicht krank macht

Schmitz: Obwohl die derzeit gültigen Vorschriften in der Fachwelt bekannt sind, werden in der Praxis immer noch Trinkwasserinstallationen nicht nach den anerkannten Regeln der Technik geplant und gebaut. Die daraus resultierende Gefahr krankheitserregender Keimbildung wird von den Kollegen allzu oft unterschätzt. Die Folge: Immer häufiger stellen Hygieniker fest, dass die Trinkwasserinstallation in den Gebäuden ein potenzielles Reservoir für Keime und Bakterien ist.

Schlattmann: Das Trinkwasser muss laut Trinkwasserverordnung an der Zapfstelle so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss und Gebrauch die menschliche Gesundheit nicht geschädigt werden kann. Trotzdem finden die Hygieniker regelmäßig Keime im Trinkwasser, welche sind das?

Schmitz: Neben Bakterien wie Escherichia coli und Enterokokken, die zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen, finden sich auch oft gefährliche Pseudomonaden und Legionellen im Trinkwasser.

Schlattmann: Für Legionellen im Trinkwasser legt die Trinkwasserverordnung einen Maßnahmenwert von 100 KBE/100 ml fest. Das heißt, in 100 ml Wasser dürfen sich höchstens 100 koloniebildende Wasserkeime befinden. Wird dieser Wert überschritten, spricht man von einer Kontamination, deren Ursache im Rahmen einer Gefährdungsanalyse umgehend zu klären und abzustellen ist.

Schmitz: Ja genau. Stagnation gilt als eine wesentliche Ursache für die hygienische Beeinträchtigung der Trinkwassergüte. Denn wenn Trinkwasser lange unbewegt in der Leitung steht, können ideale Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen entstehen. Aber auch nicht fach- und sachgerecht ausgeführte Installationen sind häufig die Ursache für schlechte trinkwasserhygienische Bedingungen.

Schlattmann: Darüber hinaus stellen auch mangelnde Temperaturhaltung und die noch vielfach verbauten Sammelsicherungen Gefährdungspotenzial dar. Das sind Kontaminationsquellen, die ein ansonsten vorbildlich genutztes System immer wieder mit Mikroorganismen infizieren.

Schmitz: Regelmäßige Wartungen und Inspektionen können negative Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität verhindern. Und bei Neuinstallationen und wesentlichen Änderungen lässt sich durch Maßnahmen wie eine optimierte Leitungsführung die Gefahr von Stagnation signifikant vermindern.

Schlattmann: Auch bei der Absicherung gegen rückfließende und rückdrückende Flüssigkeiten werden immer noch Fehler gemacht. Deshalb haben wir in unserem Top-Thema „Trinkwasserhygiene“ die wichtigsten Dinge rund um diesen Themenkomplex zusammengestellt. Doch sehen Sie selbst und überprüfen Sie bitte, ob in Ihrem Unternehmen die Installationen auch wirklich so ausgeführt werden, wie es nach den geltenden Regelwerken sein soll.