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Nicht nur auf der Expo in Zaragoza

Wassersparen angesagt

Der deutsche Pavillon, der insgesamt sechs Millionen Euro gekostet hat, veranschaulicht im Rahmen der Expo 2008 „wunderbar“ auf 1200 Quadratmetern Wege des geregelten Wasserkreislaufs in einer futuristischen Inszenierung: Auf einer rund 120 Meter langen Fahrt mit einem Floß werden die Besucher durch virtuelle Welten geführt. Von den Organisatoren des deutschen Pavillons als „Home of Great Water Ideas“ angekündigt, erfahren Besucherinnen und Besucher wie sie im modernen Haushalt in Bad und Küche Wasser ökologisch und ökonomisch sinnvoller nutzen können.

Im Mittelpunkt steht dabei die Wasserrecycling-Technologie „Pontos AquaCycle“. Dabei wird das Abwasser aus der Dusche in vier Phasen umgewandelt: Eine Filtereinheit filtert gröbere Teilchen wie etwa Textilflusen und Haare aus dem Abwasser heraus. Daraufhin bauen Biokulturen die Schmutzanteile des Wassers ab und die Sedimente gehen automatisch in die Kanalisation. Bevor das Wasser in den Klarwasserspeicher gelangt, umströmt es eine UV-Lampe und wird nahezu vollständig entkeimt, sodass das aufbereitete Wasser laut Hersteller geruchsfrei und langfristig bis zur Wiederverwendung speicherfähig ist.

Wasserrecycling auch im Hotel

Die Folgen des Klimawandels in Europa sind in Spanien deutlich zu spüren. Im Norden des Landes ist Trinkwasser bereits zur Mangelware geworden. In der katalonischen Hauptstadt Barcelona muss Wasser inzwischen ratio­nalisiert und von weit her per Boot und Zug antransportiert werden. Um sich diesen Verhältnissen gegenüber solidarisch zu erweisen, verwendet das Hotel „Casa Camper“ bereits Wasserrecycling-Anlagen: „Das Casa Camper ist umweltfreundlich. Recycling hat für uns einen hohen Stellenwert“, erklärt Hotelmanagerin Susana Marin. „Wir recyceln das gebrauchte Wasser aus Duschen über die Anlage und nutzen es dann ein zweites Mal für die Toilettenspülung“, so Marin weiter. Vom spanischen Schuhlabel „Camper“ betrieben, soll sich das Markenhotel durch sein ökologisches Konzept von herkömmlichen Hotels unterscheiden. Die Macher verstehen Luxus als Rückbesinnung auf einfache Lösungen, die eine bedächtige Lebensweise ermög­lichen sollen.

Im Hotel Camper speisen derzeit 25 Zimmer und Suiten den Zulauf der Pontos AquaCycle-Anlage, die alle Toiletten und Urinale mit gereinigtem Klarwasser versorgt. Auf knapp 300000 Liter soll sich die jährliche Ersparnis an Trink- und Abwasser summieren. Bei ca. 1 Euro pro Kubikmeter sei der geringe ökonomische Nutzen für die Hotelbetreiber eine Nebensache. Wichtiger als der ökonomische Aspekt sei der Beitrag zum umweltschonenden Umgang mit der Ressource Wasser: Je nach Verbrauchsgewohnheiten soll der Wasserverbrauch und das Abwasservolumen um bis zu 50 Prozent sinken.

All dies wird auf der Expo den Besuchern anschaulich vermittelt. Zudem gibt es auf dem Gelände zahlreiche weitere interessante Pavillons, die eine Reise lohnenswert machen. Es wäre auch eine tolle Sache, wenn die deutsche Sanitärwirtschaft diesen Stand auf der nächsten ISH einem breiten (Fach)publikum zugängig machen würde. Denn schließlich findet die nächste SHK-Weltleitmesse unter dem Motto: „Wasser ist Leben – Water for People“ statt. Weitere Informationen zur Expo gibt es unter http://www.expo2008-deutschland.de.

far