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Eröffnung der Uponor Academy in Ochtrup

Technik erleben und begreifen

Schulungszentren gibt es viele. Und so ist man gespannt, was an der Neuanschaffung der Uponor GmbH denn so Besonderes sein soll. Auf den ersten Blick bleibt ­diese Frage offen. Dort Seminarräume, hier ein Pausenbereich mit Catering – nett gemacht, aber woanders in ähnlicher Form schon oft gesehen. Wo also soll das Spezielle des laut Uponor international einzigartigen Schulungszentrums liegen?

Was passiert, wenn…?

Das wird dem Besucher deutlich, wenn Thomas Zackell, der Leiter der Academy, durch sein neues Refugium führt. Hier sind alle Produkte seines Unternehmens eingesetzt worden – und bleiben für den Seminarteilnehmer auch weiterhin sichtbar. Aber ganz anders als in einer Ausstellung oder Produktpräsenta­tion. Denn im neuen Gebäude sind diese in Betrieb und laden quasi dazu ein, mit der Gebäudetechnik zu experimentieren. Zum Beispiel am Versuchsstand zur Simulation des hydraulischen Abgleichs von Flächentemperiersystemen. Hier werden die Anwendungen der Systeme mit unterschiedlichen Rohrlängen und Rohrdimensionen durchgespielt. Das Spektrum richtet sich nach den Interessen der Seminarteilnehmer. Die Anlage kann die Konstellation einer Flächentemperierung in einem mehrstöckigen Nichtwohngebäude ebenso darstellen, wie die Installations-Situation in einem Einfamilienhaus. Für die Teilnehmer sind die praxisorientierte Simulation von Fallbeispielen einer fehlerhaften System-Einstellung und die direkt damit verbundenen Folgen auf die Anlagenhydraulik und das Raumklima eine wichtige Erfahrung für die Praxis. Denn besonders das, was man selbst ausprobieren und die Folgen dann erleben kann, bleibt einem in Erinnerung.

Ein Plus für die Entwicklung

Genau diesen Aspekt wollen die Mitarbeiter des finnischstämmigen Unternehmens in Ochtrup selbst nutzen. Im neuen Gebäude wird das gesamte Produktangebot angewendet. Die Simulationen umfassen unterschiedliche Energieerzeuger wie Wärmepumpe, Fernwärme sowie Elektroheizung in Kombination mit Flächentemperiersystemen von Uponor. Dazu gehören: Tecto, Siccus Wall, das Klettsystem für Flächentemperierung oder auch das Tacker- und Noppenplattensystem. Insgesamt wurden 19500 Meter Rohr aus der Produktion des Ochtruper Uponor-Betriebes Hewing im und am Gebäude verarbeitet (siehe Kasten). „Wir haben hier kein Schulungsgebäude mit Versuchsständen, sondern einen großen Versuchsstand als Schulungsgebäude“, stellt der Hausherr Thomas Zackell fest. Mit diesem sollen auch unternehmensinterne Versuche gefahren und Erfahrungen gesammelt werden. So ist derzeit zum Beispiel auch eine Trinkwasserinstallation in Arbeit, die eine Simula­tion von hygienisch günstigen und weniger günstigen Betriebsbedingungen zulässt.

Eine Schulungslücke schließen

Ziel ist eine größtmögliche Produktoptimierung bei bestmöglicher Information der Anwender. Unter anderem damit möchte der Hersteller seinem Slogan „simply more“ gerecht werden. Mit dem neuen Schulungsstandort in Ochtrup hat man in dieser Hinsicht eine Versorgungslücke für Kollegen aus dem Westen und Nordwesten des Landes sowie den Niederlanden geschaffen. In der vom ZVSHK und dem VDI zertifizierten Bildungsstätte möchte man rund 10000 Seminarteilnehmer jährlich begrüßen. Darüber hinaus möchte man auf diese Weise auch erreichen, dass die Produkte, die bislang unter verschiedenen Markennamen vertrieben wurden, in den Köpfen der Anwender schnell bei der Marke Uponor ihr Zuhause finden. Obwohl man für den Wohnungsbau für das Jahr 2008 einen weiteren Rückgang um vier Prozent vermutet, erwartet man im Bereich des Gewerbebaus gute Zuwachsraten. Um in diesem Bereich zu punkten ist es nach Auffassung des Herstellers wichtig, alle Beteiligten – von der Ausschreibung über die Projektierung bis hin zur Ausführung – an die Produkte heranzuführen und zu überzeugen. Ein gutes Gefühl zu vermitteln ist also eine weitere Aufgabe des neuen Seminargebäudes – pardon – begehbaren und überdachten Experimentierstandes.

Objektinformationen

Flächenheizung: 7500 m Rohr

Kollektor unter Betonsohle: 1500 m Rohr

Schnee- und Eisfreihaltung auf 1200 m²: 4000 m Rohr

Betonkernaktivierung: 3500 m Rohr

Erdkollektor 400 m²: 1000 m Rohr

MLC-Rohr: 2000 m²