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Referenzprojekt

„Haus im Haus“ – aus Ruine ­wird Wohnraum

Das neue Gesicht der Panzerhalle nach der Sanierung. Gut zu erkennen sind die eingesetzten Holzmodule für die Wohnungen.

arch.photo / Matthias Fuchs

Das neue Gesicht der Panzerhalle nach der Sanierung. Gut zu erkennen sind die eingesetzten Holzmodule für die Wohnungen.

Eine alte Panzerhalle wurde mit einem Haus im Haus zu einem Wohngebäude umfunktioniert. Im Sanitärbereich kamen Tece-Produkte zum Einsatz.

Als „Königsklasse“ beschreibt Architekt René F. Krüger die Sanierung bzw. Umnutzung der ausgedienten Panzerhalle, die nach den Weltkriegen von den französischen Truppen genutzt wurde. Denn das Objekt forderte die Planer heraus: 25-jähriger Leerstand*. Ein ruinöser Zustand mit Graffiti und Scherben zerstörter Verglasungen. Ein Gesamt-Areal, auf dem bis zur Jahrtausendwende monotone Gebäudezeilen das Bild prägten.

Historische Panzerhalle umnutzen

Dass daraus dennoch ein attraktives Zuhause mit hohem Wohnwert entwickelt werden kann, haben die Stadt Landau in der Pfalz, der Investor Bösherz Immobilien und das Karlsruher Büro Krüger Architektur bewiesen. Mit dem Prinzip „Haus im Haus“ haben sie die ehemalige Panzerhalle in Landau in hochwertigen Wohnraum umgewandelt. Die Sanierung, bei der möglichst viel vom Ursprung erhalten werden sollte, gilt als ein herausragendes Beispiel für die Umnutzung eines historischen Gebäudes.

Die Panzerhalle, die auf Betreiben einer Bürgerinitiative und ihrer stadtbildprägenden Wirkung als erhaltenswert eingestuft wurde, liegt auf dem Gelände der ehemaligen französischen Kaserne Estienne et Foch aus dem 19. Jahrhundert. Heute gilt es als beispielhaftes Konversionsprojekt: Im Wohnpark Am Ebenberg ist ein sozial durchmischtes Quartier mit aufgelockerter Bebauung und großzügigen Grünflächen entstanden. Der Entwurf besticht durch seine städtebauliche Figur aus einer Zeile, einem Punkthaus und der umgenutzten Halle davor. Alle drei Gebäude werden ausschließlich für Wohnungen genutzt.

Gebäudekonstruktion erhalten – 15 Wohnungen integrieren

„Wie schafft man es, möglichst viel vom Ursprung zu erhalten?“ Mit diesen Worten hat Architekt Krüger sein Leitmotiv bei der Sanierung umschrieben. Wie das gelingen kann, zeigt sich gleich beim ersten Blick auf die Gebäudekonstruktion, in der sich auf markante Art und Weise Vergangenes und Neues verbinden. So sind heute auf der Grundfläche von 48 x 24 m und einer Geschosshöhe von 9 m, die von einer Stahlbetonkonstruktion getragen werden, 15 Wohnungen integriert. Neun Betonbinder in einem 6-m-Raster spannen von den Fassadenstützen auf eine V-förmige Mittelstütze und tragen das leicht geneigte Satteldach. Großformatige Glasfenster in der oberen Hälfte der Längsfassaden und ein Oberlichtband entlang des Firstes belichten die Halle, ergänzend sind die Stirnseiten des Gebäudes über die gesamte Höhe verglast.

„Haus im Haus“ – wie geht das?

Im Wettbewerbsentwurf entwickelte der Architekt ein „Haus im Haus“-Konzept mit eingestellten modularen Boxen. Sie folgen dem Stützenraster und bilden im Regelfall zweigeschossige Maisonetten. Jedem Fassadenfeld kann eine Wohnung zugeordnet werden, die sich über das Tor und das darüberliegende Fenster nach außen öffnet. Im Erdgeschoss bleibt ein Mittelgang ausgespart, der 12 der 15 Wohnungen barrierefrei erschließt. In der Gebäudemitte erweitert sich der Gang zu einem zweigeschossigen zentralen Atrium. Mächtige Betonstützen und die auf Konsolen aufgelagerte alte Kranbahn beherrschen den Raum.

An der Südost-Ecke markiert ein zweigeschossiges verglastes Foyer den großzügigen Haupteingang, der über einen Aufzug an die Tiefgarage angebunden ist. Die Maisonette-Wohnungen mit Größen zwischen 78 und 126 m2 variieren im Zuschnitt entsprechend ihrer Lage im Gebäude. Alle Betonoberflächen der Halle blieben so weit möglich sichtbar und wurden lediglich saniert, geschliffen und lasiert.

Holz zu Beton in Kontrast setzen

Insgesamt bleibt der raue Charakter der Halle erhalten, bereichert durch den Gegensatz zwischen der „Brutalität“ des rohen Betons und den kontrastierenden Holzoberflächen der inneren Fassade – Architekt Krüger spricht von der „harten“ Gebäudehülle im Gegensatz zum „weichen“ Kern. Die eingestellten Wohnungen, die hinter der Bestandsfassade stehen und eigenständig funktionieren, heben sich durch eine vorgehängte, als Boden-Deckel-Schalung ausgeführte Lärchenholzfassade deutlich vom Bestand ab.

Die Panzerhalle vor Sanierungsbeginn: die Spuren langjährigen Leerstands waren deutlich sichtbar. 

arch.photo / Matthias Fuchs

Die Panzerhalle vor Sanierungsbeginn: die Spuren langjährigen Leerstands waren deutlich sichtbar.
 

Auch die Fenster sind hochwertig in Holz ausgeführt, ihre Dreifach-Verglasung mit einem Gesamt-U-Wert von 0,80 W/m²K hält den KfW-Standard ein. In der realisierten Ausführung wird die Funktion der klimatischen Hülle ausschließlich von der inneren Schicht der Holzfassade übernommen. Die Glasscheiben der großformatigen Hallenfenster wurden nicht wieder eingesetzt. Auch ein aufmerksamer Betrachter realisiert aber erst auf den zweiten Blick, dass die alten Stahlrahmen die räumliche Hülle lediglich optisch schließen.

Nur im Foyer, im Prinzip eine Aussparung aus dem eingestellten Volumen, verspringt die Klimahülle nach außen in die ursprüngliche Ebene der alten Fenster. Mit ihrer neuen Einfachverglasung aus Verbund-Sicherheitsglas in den originalen Stahlrahmen kommt dieser Bereich dem ursprünglichen Aussehen der Halle am nächsten. Die Stahltore entlang beider Längsseiten wurden in der offenen Position festgeschweißt und lediglich anthrazitfarben lackiert.

Authentische, unbehandelte Materialien prägen auch die Innenräume. Sichtbar belassene Betonelemente des Bestandes werden durch Estrichböden und schwarze Stahltreppen ergänzt. Durch das Zusammenspiel der großen Fenster und einer Geschosshöhe von 3,40 Meter entsteht eine loftartige Atmosphäre. Auch in den Bädern zeugen großformatige Fliesen, bodenbündig verglaste Duschen und modern gestaltete Keramikelemente vom Wunsch nach einer hochwertigen Ausstattung.

Tece: Flexible Lösungen für den Sanitärbereich

Beim technischen Ausbau wurde auf klare Funktionstrennung und Flexibilität geachtet. So kamen für die Bäder Teceprofil-Wände mit Spültechnik und die entsprechenden Waschtischmodule zum Einsatz. Das System aus Tragwerk und passenden Sanitärmodulen bietet große Gestaltungsfreiheit und ermöglicht Planenden eine individuelle Raumaufteilung und unterstützt so den konzeptionellen Grundgedanken des architektonischen Entwurfs, mit flexiblen Lösungen zu arbeiten.

Rohrleitungen können in den Vorwänden verzogen werden und die gesamte Installationstechnik findet ihren Platz. Sichtbar bleiben lediglich die schlicht-eleganten Betätigungsplatten der Serie Tecenow in glänzendem Weiß, die die klare Formsprache des gesamten Gebäudekomplexes abschließen.

Bei der Bemusterung der Betätigungsplatten war die Wahl des Bauherrn eindeutig. Denn die Tecenow überzeugte mit ihrem präzisen geometrischen Design, das sich der eckigen Grundstruktur des Gebäudes wunderbar anpasst, und der hohen Verarbeitungsqualität. Die großen Taster sitzen in einem breiten Rechteck, das gesamte Element ist nur 5 mm stark und kann mit einem zusätzlichen Rahmen auf Wunsch auch flächenbündig montiert werden.

WC-Modul und Platten können im Tece-Sortiment beliebig miteinander kombiniert und ohne Werkzeug in wenigen Schritten montiert werden. In der Panzerhalle wurden insgesamt 27 Teceprofil-Wände und Tecenow-Betätigungsplatten sowie 29 Waschtischmodule verbaut. ■
Quelle: Tece / ml

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