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Brennstoffzelle im Feldtest

Einfach an die Wand gehängt

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG und der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikspezialist Vaillant Group haben am 27. Januar 2012 in Karlsdorf bei Bruchsal die erste wandhängende Brennstoffzellen-Heizung offiziell in Betrieb genommen. „Die Brennstoffzellen-Technologie verfügt über enormes Potenzial und kann einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Zukunft leisten“, so Dr. Carsten Stelzer, Geschäftsführer Technik der Vaillant Group. „Daher forschen wir seit Jahren auf diesem Gebiet.“ Ralf Klöpfer, Sprecher der Geschäftsführung der EnBW Vertrieb GmbH, erklärte: „Als Energieunternehmen unterstützen wir die Verbraucher mit komfortablen Paketlösungen dabei, die Chancen der neuen Energiewelt zu nutzen.“

Das wandhängende Brennstoffzellen-Heizgerät erzeugt 1 kW Strom und 2 kW Wärme. Das Herzstück bilden Hochtemperatur-Brennstoffzellen, die aus dem eingesetzten Erdgas Wasserstoff gewinnen. Bei der anschließenden Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff entstehen Wärmeenergie und Gleichstrom, welche direkt am Ort des Bedarfs verwendet werden können. Bei dem Feldtestprojekt wird der Strom jedoch über einen Wechselrichter ins Stromnetz eingespeist und die Wärme im Rahmen eines Contracting-Vertrags an den Hauseigentümer verkauft. Da Brennstoffzellen sehr hohe Wirkungsgrade erzielen und nahezu geräuschlos arbeiten, gelten sie als die Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung.

Mit über 80 Installationen im Bereich der Hausenergieversorgung treibt die EnBW den Prozess zur Erreichung der Marktreife von Brennstoffzellen voran. Die Vaillant Group betreibt seit 14 Jahren Entwicklung auf diesem Gebiet. Seit 2009 testet der Heiztechnikhersteller Prototypen des Brennstoffzellen-Heizgerätes im Labor. Im Rahmen von Callux, dem bundesweit größten Praxistest für Brennstoffzellen fürs Eigenheim, testet die Vaillant Group im ersten Schritt 24 Brennstoffzellen-Heizungen unter Realbedingungen. Callux wird gemeinsam von Partnern aus der Energiewirtschaft und Heizgeräte­industrie mit Unterstützung des Bundes­ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) getragen.

INFO

Produktsteckbrief

Die Festoxid-Brennstoffzelle (SOFC) für das Einfamilienhaus liefert 1 kWel und 2 kWth. Der hohe Stromanteil ist Voraussetzung für lange Laufzeiten. Diese sind grundsätzlich für den wirtschaftlichen Betrieb einer Kraft-Wärme-Kopplung entscheidend und können nur erbracht werden, wenn die entstehende Wärme sinnvoll genutzt wird. Neben der Brennstoffzelle deckt eine Gas-Brennwert-Einheit in dem wandhängenden Gerät Spitzenlasten ab.

Entscheidend für einen langjährigen Betrieb der Brennstoffzelle sind die Möglichkeiten eines sicheren Kaltstarts und eines kontrollierten Herunterfahrens der Brennstoffzellen-Stapel, wie Alexander Dauensteiner, Leiter Projektmanangement Innovation bei Vaillant, ausführt. Genau darauf hätten sich die Entwickler konzentriert, um das Gerät markttauglich zu machen. Der aktuelle Entwicklungsstand ermöglicht den Kaltstart und das kontrollierte Herunterfahren ­innerhalb von je 2,5 Stunden.

https://www.vaillant.de/ueber-uns/forschung-entwicklung/

https://www.now-gmbh.de/projektfinder/callux-einleitung/