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Fällt dem SHK-Handwerk die Digitalisierung leicht?

Pro

Ganz vorne mit dabei: Unter den Gewerken in der Gebäudetechnik nimmt das SHK-Handwerk bei der Digitalisierung bereits eine gute Position in der Spitzengruppe ein. Ein Blick auf die Felder „Digitaler Monteur“ und „Digitale Buchhaltung“ schärft diese Aussage. Bei der SBZ treffen wir kaum noch Betriebe an, die nicht zumindest in diesen Bereichen aktiv geworden sind. Die Vorteile liegen auf der Hand. Stetig wachsende Kundenwünsche, hoher Konkurrenzdruck und Fachkräftemangel machen es letztlich unvermeidbar, digital aufzurüsten. Dabei gilt es, klar zu trennen. Es geht hier nicht um Drohnen und Roboter, Digitalisierung im Handwerk bedeutet: Arbeitsabläufe zu strukturieren (und die Zettelwirtschaft zu reduzieren). Einsatzplanung und -abwicklung zum Beispiel benötigen weniger Zeit; keine Zeitverschwendung mehr durch Nachfragen bei Mitarbeitenden, was wann und wie erledigt wurde. Dieser Erkenntnis kann sich kein SHK-Betrieb mehr verschließen. Außerdem werden Aktivitäten im Schwerpunkt Marketing und Mitarbeiterwerbung zunehmend digital ausgeführt. Jeder nutzt doch mindestens ein digitales Gerät im beruflichen Alltag, Smartphone und Desktop-PC kommen regelmäßig zum Einsatz. Geschätzt sieben von zehn Handwerksbetrieben nutzen soziale Medien mittlerweile zu Informations- und Kommunikationszwecken auf den einschlägigen Onlinekanälen. Das SHK-Handwerk agiert digital.


Kontra

Da ist noch reichlich Luft nach oben: Digitalisierung spielt im SHK-Handwerk nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. Größte Hemmnisse sind hohe Kosten, fehlender wahrnehmbarer Mehrwert sowie eine unzureichende IT-Ausstattung und zu geringes Know-how. Zwar haben mehr als die Hälfte der Unternehmen die Digitalisierung des eigenen Betriebs mittlerweile angestoßen, viele Prozesse erfolgen aber dennoch analog. Und: Je kleiner der Betrieb, desto mehr wird die Digitalisierung vernachlässigt. Das ist meist dem hohen Arbeitspensum geschuldet. Denn obwohl auch der berufliche Alltag im Handwerk unter anderem durch lange Lieferzeiten und höhere Materialkosten als Folgen des aktuellen Weltgeschehens beeinträchtigt ist, gibt es noch genug Aufträge. Einer aktuellen Studie des Instituts für Handelsforschung in Köln zufolge werden über alle Unternehmensgrößen hinweg zu hohe Kosten (38 %) als größte Herausforderung auf dem Weg gesehen. Kleine Handwerksbetriebe (< 5 Mitarbeitende) sehen außerdem in der Digitalisierung oft keinen Mehrwert für ihren Betrieb (45 %) und ihre Kunden (38 %). In größeren Betrieben (≥ 50 Mitarbeitende) werden Schwierigkeiten eher auf IT- und Personalebene verortet: Für rund vier von zehn Befragten zählen die Gewährleistung der IT-Sicherheit (41 %), eine fehlende technische Infrastruktur (40 %) und mangelnde personelle Ressourcen (39 %) zu den größten Herausforderungen. Es kann und sollte so nicht bleiben.

Beate GeßlerSBZ-Redakteurin

Bild: SBZ

Beate Geßler
SBZ-Redakteurin

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