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Energiekonferenz 2012

Deutschland im Modernisierungsstau

Unter dem Motto „Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Land Brandenburg“ wurde am 19. Oktober in Potsdam die EnergieKonferenz 2012 durchgeführt, um über Probleme und Möglichkeiten energetischer Sanierungen zu diskutieren.

Dr. Carsten Enneper vom Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg betonte die Notwendigkeit zur energetischen Sanierung im privaten Sektor. Ulrich Meyer (ZAB) gab einen Überblick über die Förderlandschaft. Als Hauptproblem der Förderpolitik identifizierte Meyer die zu häufig wechselnden Konditionen der Programme. „Gerade bei den KfW-Programmen werden so häufig die Konditionen verändert, dass viele Antragsteller komplett verunsichert sind.“ Er rief die Planer und SHK-Handwerk auf, Förderungen gegenüber den Kunden nur als zusätzliches Bonbon darzustellen, um negative Auswirkungen von Konditionsänderungen entgegenzuwirken.

Dem schloss sich auch Werner Willmes an. Der Geschäftsführer der Initiative Erdgas pro Umwelt führte aus: „Deutschland steht im Modernisierungsstau. Über 60 % aller bestehenden Heizungsanlagen in Deutschland sind veraltet. Das sind über 10 Millionen Heizungen, die in den nächsten zehn Jahren erneuert werden müssen.“ Problematisch sei jedoch der Dschungel aus Energieträgern, staatlichen Vorgaben, Fördermitteln und Kombinationsmöglichkeiten der Technologien. Dies wäre der Haupthinderungsgrund für eine energetische Sanierung, aber auch eine wichtige Aufgabe für den SHK-Handwerker. „Denn laut einer Umfrage des Instituts für Wohnungswesen, verlässt sich die deutliche Mehrheit der Befragten bei der Heizungsmodernisierung auf die Beratung des SHK-Handwerkers. Damit werden Sie als Handwerker zum Ansprechpartner Nummer 1 in Fragen der energetischen Sanierung.“

Auch die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) wurde behandelt. Gerade bei komplettsanierten Gebäuden reicht eine einfache Fensterlüftung allein oft nicht mehr aus, um die gesamte Feuchtigkeit abzuführen. Daher wird ­eine KWL-Anlage unabdingbar, wenn es um den langfristigen Schutz von sanierten Gebäuden geht. Dieser Entwicklung wurde mit der Neufassung der DIN 1946-6 Rechnung getragen, indem erstmals Richtlinien für Nachweisverfahren für lüftungstechnische Maßnahmen in Gebäude festgehalten wurden.

Den Abschluss bildeten verschiedene Referate über die Möglichkeiten der energetischen Sanierung im Wärmebereich. So wurden die Ergebnisse einer Feldteststudie der Verbundnetz Gas AG mit etwa 100 Mikro-KWK-Geräten ausgewertet. Weiter ging es mit Praxisbeispielen in der Energieträger-Kombination Heizöl-Solar und Holzheizung-Solar. Den Abschluss bildete ein Referat zur hydraulischen Anbindung von Wärmequellen und Heizungssystemen.