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SHK+E Essen 2026: Treffpunkt mit Mehrwert

SBZ: Die SHK+E Essen ist seit Jahrzehnten ein starker Branchentreff. Was macht sie aus Ihrer Sicht im Jahr 2026 besonders relevant? Welche Rolle spielt sie im Vergleich zu anderen SHK-Messen im deutschsprachigen Raum, und wo sehen Sie ihre Alleinstellungsmerkmale?

Torben Brinkmann: Aufgrund ihres frühen Termins im Messekalender markiert die SHK+E Essen für viele Branchenakteure den Auftakt in das Geschäftsjahr. Das Fachhandwerk, der Großhandel, die Industrie sowie Architekten und Planer nutzen die Messe für den persönlichen Austausch und um sich über aktuelle Entwicklungen, Produkte und Trends auszutauschen. Denn die Branche steht weiterhin vor der großen Herausforderung, die Digitalisierung, den Fachkräftemangel und die Wärmewende gleichzeitig zu meistern. Unsere Aussteller und Besucher schätzen deshalb besonders die Praxisnähe und thematische Vielfalt der SHK+E Essen. Hinzu kommt unsere Lage in einem der größten Ballungsräume Europas mit einer hohen Dichte an Fachbetrieben, Energieversorgern und Wohnungsunternehmen. Die Nähe zu den Beneluxländern ist dabei ein weiterer Pluspunkt.

SBZ: Gerade in herausfordernden Zeiten stellt sich die Frage: Was tun Sie konkret, um die Besucherzahlen – vor allem aus dem Handwerk – wieder zu stärken? Gibt es neue Formate, Services oder Partnerschaften, die insbesondere SHK-Betriebe ansprechen sollen? Welche Zielgruppen möchten Sie 2026 besonders in den Fokus rücken?

Brinkmann: An neuen Formaten wird es erstmals einen Sanitär-Hub und ein Event für Architekten geben. Mit dem Hub wollen wir den Innovationen der Sanitäraussteller noch mehr Raum geben und schaffen auch für das Handwerk einen zentralen Anlaufpunkt. Inhaltlich werden wir dabei mit dem VDMA Sanitärtechnik und -design kooperieren. Außerdem setzen wir auf bewährte Formate wie den Treffpunkt Trinkwasser, ein Heizungsforum, das Content Lab sowie unser Themenforum. Hier arbeiten wir unter anderem mit dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie und der figawa zusammen. Diese Formate zielen darauf ab, konkreten Mehrwert zu bieten, sei es durch praxisnahe Inhalte, den Zugang zu relevanten Ansprechpartnern oder neue Impulse für das Tagesgeschäft. Gleichzeitig schaffen wir bewusst Räume für den persönlichen Austausch – denn gerade im Handwerk ist der direkte Dialog entscheidend.

Ein weiteres Ziel ist es, das Netzwerk der Teilnehmenden auszubauen – über Branchengrenzen hinweg und mit neuen Schnittstellen. Neben dem Handwerk, dem Großhandel, der Wohnungswirtschaft sowie Architekten und Planern haben wir verstärkt auch Dachdecker, Energieberater und Schornsteinfeger als Messebesucher im Blick. Für 2026 möchten wir diese Zielgruppen noch gezielter ansprechen und ihnen Formate bieten, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind – sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf Networking und Interaktion.

Neben Produkten ­wollen wir Perspektiven aufzeigen – für Handwerk, Industrie und alle, die die Wärmewende gestalten.

Torben Brinkmann ist Projektleiter der SHK+E Essen

SBZ: Welche Innovationen dürfen wir auf der SHK+E Essen 2026 erwarten – sowohl technisch als auch konzeptionell? Wie wird das Thema Wärmewende sichtbar, etwa in Bezug auf Wärmepumpen, Wasserstoff oder Sektorkopplung? Wie fördern Sie den Austausch über neue Lösungen, etwa durch Start-ups, Themenforen oder Nachwuchsformate?

Brinkmann: Die Wärmewende ist auf der SHK+E Essen angebotsbedingt vor allem in den Hallen 1 und 3 sichtbar. Dort befindet sich das Elektro-Angebot in direkter Anbindung zur Heizungstechnik, um Synergien zu fördern. Dabei geht es um sektorübergreifende Lösungen zur Verzahnung von Wärme, Strom und Mobilität. Neben der Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie gehören dazu Photovoltaik, Batteriespeicher, Energiemanagementsysteme, Wallboxen und Wechselrichter. Als technologieoffene Plattform bieten wir aber auch Raum für alle weiteren technischen Lösungen für moderne Heizsysteme. Darüber hinaus wird es in Zusammenarbeit mit der VdZ wieder eine eigene Fläche für Start-ups geben, die die Branche mit kreativen Ansätzen bereichern und zukunftsorientierte Entwicklungen anstoßen.

SBZ: Die Welt ist digitaler geworden – wie nimmt die SHK+E Essen diesen Wandel aktiv mit? Welche digitalen Angebote oder hybriden Erlebnisse gibt es vor, während oder nach der Messe? Wie schaffen Sie es, Online- und Präsenzformate sinnvoll zu verknüpfen?

Brinkmann: Hier spielt unser Content Lab eine wichtige Rolle, das wir seit 2024 gemeinsam mit dem YouTube-Kanal SHK Info und den Heizungsbauern aus Leidenschaft auf die Beine stellen. Dort teilen Influencer ihr Know-how zum gelungenen Einsatz von sozialen Medien im SHK+E-Handwerk. Dabei geht es beispielsweise darum, wie Fachbetriebe Social Media für Marketing und Recruiting nutzen können. Außerdem wird es eine Podcast-Box sowie Livestreamings und Berichte in den sozialen Medien geben. Gemeinsam mit der Azubi-Lounge des Fachverbands SHK NRW wollen wir junge und digitalaffine Besucher aus der Generation Z erreichen, um sie von einem Messebesuch und der SHK-E-Branche als Arbeitgeber zu überzeugen. Bei aller Digitalisierung sind wir überzeugt, dass die Messe als Ort des persönlichen Austauschs, der direkten Begegnung und des Netzwerkens an Bedeutung gewinnt. Digitale Formate wie das Content Lab verstehen wir dabei als sinnvolle Ergänzung, um Reichweiten zu erhöhen, Zielgruppen zu aktivieren und das Messe­erlebnis zeitlich zu verlängern.

Die SHK+E Essen ist der Ort, an dem Herausforderungen auf konkrete Lösungen treffen.

Torben Brinkmann

SBZ: Der Fachkräftemangel betrifft die ganze Branche. Die Azubi-Lounge und das Content Lab sind starke Signale. Wie wollen Sie 2026 noch gezielter junge Menschen für das SHK-Handwerk begeistern? Gibt es neue Kooperationen mit Schulen, Bildungseinrichtungen oder Social-Media-Akteuren?

Brinkmann: Wenn es darum geht, junge Menschen für das SHK-Handwerk zu begeistern, spielt der Fachverband SHK NRW als ideeller Träger der SHK+E Essen eine überragende Rolle. Im Moment wird noch an einem inhaltsreichen und spannenden Angebot rund um die Azubi-Lounge 2026 gefeilt. Viele Mitglieder des Fachverbandes SHK NRW sind im vergangenen Jahr neue Wege gegangen und waren sehr aktiv. Beispielsweise gibt es eine Reihe zusätzlicher Schulkooperationen auf Innungsebene. Diesen direkten Draht zu den allgemeinbildenden Schulen auf regionaler Ebene wird die Verbandsorganisation nutzen für die Einladung zur Teilnahme am Nachwuchsangebot der SHK+E Essen. Im Zeitalter des Programms „Ausbildungswege NRW“ hoffen wir, noch mehr Schulen gewinnen zu können, als es in den vergangenen Jahren bereits gelungen ist.

SBZ: Die neue Hallenstruktur klingt spannend. Wie sorgen Sie dafür, dass Besucher sich gut zurechtfinden und ihren Messebesuch effizient gestalten können? Gibt es neue Leitsysteme, geführte Touren oder thematische Pfade? Inwieweit fließt das Feedback aus den letzten Jahren in die Planung ein?

Brinkmann: Das Feedback aus der Branche ist uns sehr wichtig und fließt natürlich in die Planung ein. Hier spielt auch der Beirat eine große Rolle, mit dem wir die konzeptionelle Ausrichtung der SHK+E Essen kontinuierlich weiterentwickeln. Ein effizienter Messebesuch beginnt bereits mit dem Betreten der Hallen. Deshalb haben wir ein neues Einlasssystem, das es unter anderem ermöglicht, das Messeticket in der Wallet des Smartphones abzulegen. Außerdem können die Besucher auf unserer Website unter „Meine Messe“ ihre individuelle Messeroute zusammenstellen sowie gezielt Aussteller anschreiben und vorab Termine vereinbaren. Natürlich wird es auch geführte Touren geben, beispielsweise zum Thema Montageoptimierung sowie für Architekten und
Azubis.

Wir schaffen Räume für den persönlichen Austausch, denn gerade im Handwerk ist der direkte Dialog entscheidend.

Torben Brinkmann

Bild: Messe Essen

SBZ: Klimaschutz und Energieeffizienz sind Kernthemen der Branche. Wie spiegelt sich das im Messekonzept selbst wider? Gibt es Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf dem Gelände oder bei der Organisation – etwa CO₂-Kompensation, Ressourcenschonung oder Kooperationen mit grünen Partnern?

Brinkmann: Für uns als Messegesellschaft gehört es zum Selbstverständnis, verantwortungsvoll und ökologisch nachhaltig zu handeln. Dabei orientieren wir uns an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Durch die Umrüstung auf energieeffiziente LED-Leuchten in unserem Gelände sparen wir beispielsweise jedes Jahr weit über 100 Tonnen Kohlendioxid ein. Hinzu kommen CO2-Fühler in den Hallen, die die Frischluftzufuhr regeln, und Ladestationen für E-Autos. Speisereste werden bei uns wiederverwertet und zu Biogas, Biodiesel und organischem Dünger weiterverarbeitet. Durch den Einsatz von Wasserspar-Druckspülern und Selbstschlussarmaturen sparen wir außerdem jährlich über 10.500 m3 Wasser. Das sind nur einige wenige Beispiele, wie wir unseren Beitrag zu aktivem Klimaschutz ­leisten.

SBZ: Viele Menschen freuen sich vor allem auf den direkten Austausch. Wie schafft es die SHK+E Essen, 2026 wieder echte Nähe und Netzwerkeffekte zu ermöglichen? Wird es neue Formate für spontane Begegnungen, Branchendialog oder Afterwork-Veranstaltungen geben?

Brinkmann: Das Herstellen von echter Nähe und Netzwerkeffekten ist unser Kerngeschäft. Neben dem Abschluss von Geschäften sind der persönliche Austausch und die zielgerichtete Information ein Hauptzweck von Messen. Insofern ist die SHK+E Essen selbst das wichtigste Format für Begegnungen. Darüber hinaus fördern wir den Branchendialog mit einem abendlichen Get-­together sowie den erwähnten Fachforen und Sonderbereichen. Ganz wichtig sind hier auch die Aussteller, die nach Messeschluss häufig an ihren Stand einladen. Da werden ebenfalls Geschäfte vorbereitet und Netzwerke gepflegt. Außerdem bieten wir mit dem neuen Sanitär-Hub einen zentralen Anlaufpunkt speziell für die Sanitärbranche an. Unser Anspruch ist es, Angebot und Nachfrage passgenau zusammenzubringen und so die Voraussetzung für einen erfolgreichen Austausch zu schaffen.

SBZ: Die Entscheidung für einen Messeauftritt muss sich für Unternehmen rechnen. Welche Argumente liefern Sie heute Ausstellern, um wieder voll mitzumachen? Gibt es neue Services zur Lead-Generierung, zur Nachbereitung oder zur Erfolgsmessung? Wie gehen Sie mit Preis-Leistungs-Erwartungen um?

Brinkmann: Die Erwartungen der Aussteller sind absolut nachvollziehbar – die Teilnahme an einer Messe muss sich wirtschaftlich rechnen. Wir bieten mit der SHK+E Essen maximale Relevanz, einen messbaren Mehrwert und gezielte Services, um den Messeauftritt noch effizienter und erfolgreicher zu machen. Dazu gehört ein neues Ticketsystem, das die Erfassung und Analyse der von Ihnen angesprochenen Leads ermöglicht. Wir versuchen auch, die Aussteller nach Möglichkeit aktiv in unsere Fachforen und Sonderbereiche einzubinden, wodurch noch mehr Sichtbarkeit entsteht. Entscheidend ist außerdem die Qualität der Messebesucher, und die stellen wir mit einer gezielten Kommunikation und einem noch größeren Programm sicher. Das hat sich zuletzt mit einem Anteil von 72 % Entscheidern ausgezahlt.

SBZ: Und zum Schluss: Was wünschen Sie sich persönlich für die Veranstaltung und darüber hinaus? Was wäre für Sie ein ideales Messeerlebnis – für Besucher wie für Aussteller?

Brinkmann: Ich wünsche mir, dass die SHK+E Essen für ihre Aussteller und Besucher als Ort erlebbar wird, an dem Herausforderungen auf konkrete Lösungen treffen – und das persönlich, direkt und mit Substanz. Wir sind bereits frühzeitig mit allen relevanten Branchenvertretern in den Austausch gegangen, um im nächsten Jahr wieder eine vollständige SHK+E Essen mit einem umfangreichen Sanitärbereich bieten zu können. Die Branche steht vor großen Aufgaben wie der Wärmewende, einem steigenden Modernisierungsdruck, dem Fachkräftemangel und der Digitalisierung – und das in einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld.

Deshalb wollen wir unseren Besuchern neben Produkten auch Perspektiven aufzeigen. Für unsere Aussteller soll die SHK+E Essen ein Messeerlebnis mit spürbarem Mehrwert sein. Dazu gehören relevante Kontakte, gute Gespräche, qualifizierte Leads – und letztendlich das gute Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.

SBZ: Besten Dank für die Ausblicke.