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Spitzenleistungen vom Bad-Kreativ-Wettbewerb

Weniger ist oft mehr

Firmenchefin Carmen Möck setzte auf zeitloses Design. Elegant, aber zurückhaltend war nur ein Wunsch der Bauherren. Im Vordergrund stand der Gedanke, möglichst auch im Alter lange im eigenen Domizil leben zu können. Eine bodengleiche, großzügige Dusche, ein optisch separiertes WC und pflegeleichte Materialien waren also Bedingung. Dank früher Einbindung während der Planungsphase des Neubaus konnte Carmen Möck auf 15,81 m2 ihre Ideen mit einbringen und so für 25000 Euro ein tolles Bad realisieren. Das Ergebnis ist eine gelungene Anordnung der Objekte und Zonierung in unterschiedliche Funktionsbereiche, gepaart mit zeitlosem Design – in der Formensprache ebenso wie in der Materialwahl.

Zonierung sorgt für Intimität

Das fast 16 m2 große Bad wurde entsprechend den Funktionen in Zonen gegliedert: Nass- und Trockenbereiche werden klar voneinander getrennt. So befindet sich in direkter Eingangsnähe der Doppelwaschplatz, an den sich der WC-Bereich angliedert. Dusche und Wanne sind räumlich zusammengefasst und erhalten einen kleinen vorgelagerten Bereich. So entsteht nicht nur eine Ruhezone, sondern auch eine strikte Trennung zwischen Laufzonen und Nassbereichen. Um die Zonierung perfekt zu machen, wurde mit eingestellten Wänden gearbeitet. So trennt eine halbhohe Wand den Nassbereich vom WC ab. Der Blick ins Grüne bleibt dadurch frei und das Tageslicht kann den ganzen Raum erhellen. Im rechten Winkel dazu befindet sich eine fast raumhohe Wand parallel zum Waschplatz angeordnet. Sie bietet Sichtschutz zum WC und bildet den Abschluss für eine an die Wanne angegliederte Sitzbank. Zum Waschtisch hin ist diese komplett verspiegelt und weitet so optisch diesen Bereich. Zwischen Wanne und Duschbereich wurde eine raumhohe Wand als Trennung gesetzt, die die Armaturen aufnimmt.

Funktional bis ins Detail

Funktionsbezogene Raumgliederung ist ein Aspekt, doch für einen reibungslosen Ablauf im Alltag bedarf es mehr: eine bodengleiche, großzügige Dusche mit benutzerfreundlicher, einfacher Handhabung der Armaturen durch zwei getrennte Absperrventile für Teller- und Handbrause, dazu ein Handtuchheizkörper, der die angewärmten Handtücher nach dem Duschen griffbereit hält. Für die Wanne wurde ein integrierter Wanneneinlauf gewählt. Dieser verringert durch den Verzicht auf einen Wasserhahn die Verletzungsgefahr. Die Sitzbank bei der Wanne erleichtert im Alter verschiedene Abläufe und erhöht den Komfort. Dazu gehört auch genügend Stauraum in Waschplatznähe. Ein großer Einbauspiegelschrank mit seitlicher, blendfreier Beleuchtung hält alles Notwendige bereit. Durch die gegenüberliegende, verspiegelte Wand kann frau den Sitz ihrer Frisur problemlos prüfen. Extraschmale Schübe unter der Waschtischkonsole ermöglichen eine in der Zukunft eventuell notwendige Rollstuhlbenutzung. Unter diesem Aspekt wurde auch beim WC genügend Bewegungsfreiraum vorgesehen und eine altersgerechte Einbauhöhe von 48 cm gewählt.

Accessoires als Stimmungsträger

Ein Bad, das sich dem wandelnden Zeitgeist und wechselnden Stimmungen anpassen lässt – denn alle fest installierten Materialien sind in zeitlosen Farbnuancen von Weiß bis Schwarz gehalten (Weiß überwiegt). Mate­rialwahl und Formreduzierung sorgen für eine ruhige Ausstrahlung und bieten die Möglichkeit, mit farbigen Accessoires dem Bad eine wechselnde Atmosphäre zu geben. Der durchgängig dunkelgraue Natursteinboden sorgt für einen ruhigen Grund. Passend dazu sind alle horizontalen Ablagen (Wanne, Bank, Fensterbänke) in analogem Naturstein ausgeführt. Der Rest erstrahlt in Weiß: im Nassbereich gefliest, ansonsten schlicht weiß verputzte Wände. Lediglich die Waschtischanlage erhält eine Glasplatte in Silbergrau mit weißen Einbaubecken und Fronten. So wirkt das Ganze leichter und schafft einen Übergang zwischen Weiß und Dunkelgrau. Farbe zieht durch Accessoires ein und sorgt so für flexible Umgestaltungsmöglichkeiten.

Das richtige Licht

Für eine gute Grundbeleuchtung sorgen gleichmäßig verteilte Downlights in der Decke. Diese sind mit einem Dimmer ausgestattet und können den Bereichen entsprechend getrennt geschaltet werden. So kann je nach Bedarf und Nutzung die Lichtverteilung und -intensität gewählt werden. Der Waschplatz bietet mit blendfreien, seitlichen Leuchten eine schattenlose und gleichmäßige Gesichtsausleuchtung. Aber auch an einen angenehmen nächtlichen Besuch des stillen Örtchens wurde gedacht: So wurden LED-Strips in den Wannen- und WC-Bereich integriert, die, über einen Bewegungsmelder geschaltet, für sanftes Orientierungslicht sorgen. Die Suche nach dem Schalter und grelles, wach machendes Licht entfallen. Die Firma Möck schaffte ein Bad der Superlative.

Steckbrief

W. Möck GmbH in Kirchheim

Gegründet wurde das Unternehmen vor mehr als 35 Jahren von Walter Möck. Neben der Flaschnerei hat sich das Bad inzwischen zum Kerngeschäft entwickelt. Carmen Möck arbeitet seit 2006 als Installateur- und Heizungsbaumeisterin im elterlichen Betrieb. Nach Abschluss einer Betriebswirtschaftslehre im Sanitärfachhandel und ­einer Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur ist sie sowohl für den kaufmännischen als auch für den technischen Part zuständig. ­Anfang dieses Jahres übernahm sie von ihrem Vater die Geschäfts­leitung des neunköpfigen Familienbetriebs. Für Carmen Möck stehen Kundenbedürfnisse und Geschmack im Vordergrund – denn Geschmack ist bekanntlich, was gefällt, und somit verschieden.

http://www.moeck-sanitaer.de

Autor

Nicola Stammer ist diplomierte Innen­architektin. Schon zweimal konnte sie als ­Siegerin des SBZ-Bad-Kreativ-Wettbewerbs überzeugen und wurde dieses Jahr in die Jury berufen.

Nicola Stammer

21365 Adendorf Telefon (0 41 31) 18 88 19 innenarchitektur@nico-stammer.de

https://www.nico-stammer.de/

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