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zur Sache

Barrierefrei in die Zukunft

Wegschauen, verschieben oder verharmlosen – so können wir den dramatischen Folgen des demografischen Wandels in Deutschland nicht länger begegnen. Nichtstun erhöht zwangsläufig den Preis, den unsere Gesellschaft für die Anpassung an die Realitäten wird zahlen müssen. Bauliche Prävention ist für uns als Handwerk – als das installierende Gewerbe im direkten Lebensumfeld der Menschen – eine der entscheidenden Lösungsansätze zur Bewältigung des demografischen Wandels in unserer Gesellschaft. Die Kompetenz unserer Fachbetriebe bildet die Schnittstelle zwischen der sozialen und gesellschaftlichen Anforderung, alten, kranken und behinderten Menschen einen humanen Lebensabend zu bieten.

Zu einem ganz überwiegenden Teil ist es der Wunsch dieser Menschen, so lange wie möglich in den vertrauten eigenen vier Wänden zu leben. Unsere Betriebe werden damit in eine Rolle gedrängt, die weit über die Installationsarbeit hinausgeht. Sie geraten gerade in den akuten Notfällen immer mehr auch in das komplizierte Geflecht der Finanzierung. Deshalb wollen wir die politischen Rahmenbedingungen beeinflussen – wie etwa die Schaffung von finanziellen Anreizen für das barrierefreie Bauen oder auch die Beschleunigung von Antragsverfahren für Pflegezuschüsse durch eine Fachunternehmererklärung durch unsere Betriebe 360000 Komplettbäder haben SHK-Innungsbetriebe 2011 verkauft und eingebaut. Ein Drittel davon waren barrierefreie bzw. barrierearme Bäder. Natürlich reicht das zur Bedarfsdeckung noch lange nicht aus. Nur etwa 500000 Wohnungen in Deutschland sind derzeit altersgerecht ausgestattet. Rund 2,5 Millionen weitere Wohnungen müssen nach dem aktuellen Gutachten‚‚Wohnen im Alter – Marktprozesse und wohnungspolitischer Handlungsbedar’’ (2011) des Bundesbauministeriums bis zum Jahr 2020 barrierefrei oder barrierearm ­umgebaut werden.

Unsere Fachbetriebe haben die Kompetenzen, die Forderung des demografischen Wandels nach einer ausreichenden Anzahl barrierefreier Wohnungen zielgerichtet und professionell zu erfüllen. Altersgerechter Bau oder Umbau sollte dabei nicht nur aus dem Notfall heraus realisiert werden, sondern als vorausschauende Maßnahme der Altersvorsorge.

Manfred Stather
Präsident des ZVSHK