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ISH-Stand des ZVSHK war die Infobörse

Im Interesse der Handwerksbetriebe

Energiethemen beherrschen die Schlagzeilen. Welche Energie ist umweltverträglich und welche kann ich für mein Haus bestmöglich einsetzen? Der Endkunde sieht sich einer Flut von Informationen ausgesetzt und ist zunehmend verunsichert. Spätestens da ist der Fachhandwerker für Gebäude- und Energietechnik gefragt. Über 80 Prozent aller Immobilienbesitzer vertrauen auf die Kompetenz ihres SHK-Betriebes. Um diese Kompetenz auszubauen, hat der Zentralverband erstmalig auf der ISH den SHK-Effizienzcheck vorgestellt. Was auf einem metergroßen Monitor auf dem Messestand Premiere hatte, können Mitgliedsbetriebe bald unter https://www.wasserwaermeluft.de/ herunterladen: Eine Software, die mit den Daten des betreffenden Gebäudes, seiner beheizten Wohnfläche sowie dem Öl- bzw. Gas-Verbrauch zu rechnen weiß. Nach Eingabe der relevanten Daten lässt sich dem Kunden per Mausklick deutlich machen, welche marktreifen Heizungssysteme für sein Gebäude welche Einsparungen bringen kann.

Effizienzcheck macht Einsparungen deutlich

Ausgangspunkt ist ein Einfamilienhaus mit einfacher Heizungsanlage, Ölkessel und Trinkwasserspeicher. Oberhalb des Gebäudeschnitts zeigt die Software einen farbigen Balken, der dem Kunden aus dem Energiesparausweis vertraut ist und ohne Modernisierungsmaßnahme bei Null steht. Unterhalb des Gebäudes sind drei Säulen angeordnet: für die Investitionssumme sowie die Kostenersparnis während der Laufzeit und für die CO2-Einsparung. Während der Beratung hat der Mitgliedsbetrieb die Möglichkeit, sieben verschiedene Optimierungen anzuklicken, die letztlich 21 Kombinationen für dieses Gebäude errechnen. Mit dem SHK-Effizienzcheck kann der Betrieb seinen Kunden anschaulich und allgemein verständlich beraten. Am Monitor lässt sich zeigen, welche Investition wie viel Energiekosten reduziert und welches Potenzial an Treibhausgas vermeidbar ist. Mit welcher Summe kann ich bei der Modernisierung einer Liegenschaft wie viel bewirken? Ähnliche Fragen stellen sich auch Entscheider auf kommunaler Ebene. Den Weg zur ISH hätten sie allerdings kaum gefunden, wenn nicht der ZVSHK eine Scout-Funktion übernommen hätte. Hunderte von Einladungen gingen an Städte und Gemeinden. Zu Beginn der Messe, dem ausgewiesenen Kommunaltag der ISH, zeigte der ZVSHK auf, wie effizient Modernisierungen und wie erfolgreich Handwerksbetriebe in der Realisierung sein können.

Ministerien zeigen Interesse

Ob Umwelt- oder Bauministerium: Auf Bundes- und Landesebene sucht man inzwischen den Kontakt zum SHK-Handwerk. Mehr und mehr zeigt sich, dass ambitionierte Ziele der CO2-Einsparung in Bezug auf den Gebäudebereich letztlich zum SHK-Betrieb führen. Denn wer sonst soll die Umsetzung realisieren? Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unterstrich wie wichtig ihm der Kontakt zum SHK-Handwerk ist. Ob Energieeinsparverordnung oder Abschreibungs­modelle für die Kesselmodernisierung: Im Bauministerium wie im Handwerk sucht man nach Mitteln gegen den Modernisierungsstau. Ursula Heinen-Esser, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, brachte zu ihrem ISH-Besuch erfreuliche Nachrichten zum Marktanreizprogramm mit:

  • Es gibt eine befristete Erhöhung der ­Basisförderung für Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung.
  • Der Bonus für den Austausch eines alten Heizkessels ohne Brennwertnutzung gegen einen neuen Brennwertkessel ­beträgt bis Jahresende 600 Euro, danach 500 Euro.
  • Gleiche Rahmenbedingungen auch für den Kombibonus für Solarthermie plus Wärmepumpe oder Solarthermie plus Biomasse.
  • Die Förderung (1000 Euro) von emis­sions­armen Scheitholzvergaserkesseln wird wieder eingeführt.
  • Alle bisherigen Förderungen bei Pellet-Öfen mit Wassertasche, PelletKesseln (auch Kombikessel) und Holzhackschnitzelanlagen bleiben unver­ändert.
  • Bei Wärmepumpen hat man die technischen Förderanforderungen überarbeitet, geforderte Jahresarbeitszahlen wurden abgesenkt.
  • Der Bemessungsmaßstab bei Wärmepumpen ändert sich (früher Wohnfläche, jetzt Wärmeleistung). Das Förderniveau bleibt in etwa erhalten.
  • Große Wärmepumpen werden neu in die KfW-Förderung aufgenommen.

Weg vom Stop und Go einer Förderung

So erfreulich die jüngsten Neuerungen zum MAP sein mögen: Statt einem Stop and Go in der Förderpolitik des MAP, macht sich der ZVSHK sowohl für gesetzlich geregelte Abschreibungsmöglichkeiten stark als auch für einen Effizienz-Fonds. Er sieht vor, sanierungswilligen Hausbesitzern ein Effizienzdarlehen zu gewähren. Ähnlich dem Bafög-Modell wären die Modernisierer verpflichtet, einen Teil der eingesparten Energiekosten über einen festzulegenden Zeitraum an den Fonds zurückzuzahlen. Die haushaltsabhängige Förderung der öffentlichen Hand würde sich damit erübrigen.

Am Messestand interessierten sich viele dafür, welche Vorteile ZV-Plan bietet. Die vom ZVSHK herausgegebene Software hilft Heizungsanlagen zu optimieren, sie eignet sich aber auch zur Berechnung im Neubau. Möglich ist, die Heizlast auch raumweise nach DIN EN 12831 zu berechnen. Ebenso lassen sich Werte für den hydraulischen Abgleich ermitteln und die ideale Vorlauftemperatur bei den vorhandenen Heizkörpern bestimmen. Eine weitere Software des ZVSHK hatte Premiere auf der ISH: ZV-Data ist ein Programm zur ganzheitlichen Gebäudedatenerfassung und bietet zahlreiche Auswertungen. Schnittstellen zu ZV-Plan und anderen Datenquellen sind eingerichtet. Der Mitgliedsbetrieb kann von einem beliebigem Ort aus auf die geschützte zentrale Datenspeicherung zugreifen. Vor dem Verkaufsstart Ende April gibt es nähere Infos unter https://www.wasserwaermeluft.de/

Neue Umweltplakette vom Ofenbauer

Nach der 1. BImschV gibt es jetzt fünf Möglichkeiten, wie eine Einzelfeuerstätte zu bewerten ist. Für den Endkunden ist momentan nicht klar ersichtlich, ob der behagliche Wärmespender den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Mit fünf verschieden farbigen Varianten kann der Ofenbauer zukünftig Transparenz in den Verordnungsdschungel bringen. Anhand der farbigen Plakette und den zugehörigen Informationen ist dann offensichtlich, ob Grenzwerte bei den Emissionen eingehalten werden oder ob innerhalb einer bestimmten Frist Nachrüstungen erforderlich sind. Ofen- und Luftheizungsbauern zeigte der ZVSHK auf, welche Markt-Chancen die neue Plakette bietet, wie die Kundenansprache aussehen kann und wie sich die Modernisierungsrate in Aufträge ummünzen lässt.

KSB jetzt Handwerkermarke

Mit der KSB Aktiengesellschaft, einem der weltweit vertretenen Hersteller von Pumpen, hat der ZVSHK einen weiteren Partner für die Handwerkermarken gewinnen können. Für die SHK-Betriebe ist von Bedeutung, dass das Unternehmen aus dem gesamten Produktangebot eine Tauchmotorpumpe und eine Hebeanlage in das Markenbündnis einbringt.

Die Handwerkermarken machen sich stark für den qualifizierten Nachwuchs. Bereits zum zweiten Mal hatte das Markenbündnis deutschlandweit alle Meisterklassen aufgefordert, ihre Endnoten aus den Meisterprüfungen einzusenden. Mit einer Gesamtnote von 2,5 konnte nach 2008 erneut die Meisterklasse der Handwerkskammer Erfurt den Sieg für sich entscheiden. Mit der Aktion „Beste Meisterklasse“ wollen die Handwerkermarken die angehenden Führungskräfte des SHK-Handwerks aktiv fördern. Michael Schweiger aus Bad Wörishofen konnte sich im vergangen Jahr das auf insgesamt 10000 Euro dotierte Stipendium der Handwerkermarken sichern. Am Stand des ZVSHK erhielt er seinen zweiten Scheck in Höhe von 5000 Euro. Das Geld fließt in seine Meisterausbildung zum Installateur- und Heizungsbauer. Schweiger hatte sich gegenüber 30 Mitbewerbern durchgesetzt.

Mit dem Age Explorer durchs ­barrierefreie Wellness-Bad

Der Kunde will in einen Wellness-Bereich investieren, der auch im Alter nutzbar bleibt. Der ZVSHK hatte seinen Sonderstand „Barrierefreies Bad und WC“ mit sanitären Einrichtungen für die Zielgruppe „Ü60“ bestückt und zeigte, wie sich über http://www.shk-barriere frei.de individuelle Kundenkataloge erstellen lassen. Badplaner konnten im Age Explorer (Anzug mit eingebauten Handicaps) selbst erleben, wie sich eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten auswirken. Das Ziel: Berater für ein Komplettbad können ihre Kompetenz nochmals steigern, wenn sie sich umfassend mit den Bedürfnissen älterer Kunden beschäftigen. Weil bei der Badmodernisierung die hohe Lebenserwartung in den eigenen vier Wänden große Bedeutung hat, hat der ZVSHK ein neues Konzept entwickelt und auf der ISH vorgestellt: Der Fachbetrieb mit eigener Sanitärausstellung kann bereits einen Schwerpunkt auf das barrierefreie Bad legen, wenn dafür 50 m2 zur Verfügung stehen. Auf diese Grundfläche passen ein Musterbad und eine als Testecke ausgestattete Einrichtung, in der der Kunde Maß nehmen und Eindrücke sammeln kann. Zusammengefasst ist dieses Konzept unter dem Stichwort „Barrierefreie Ausstellungen“. Mitglieder der SHKOrganisation zahlen für den Leitfaden im Onlineshop von https://www.wasserwaermeluft.de/ 59 Euro plus Nebenkosten.

Navigation und Produktinfos per Smartphone

Um den ISH-Besuchern die Orientierung auf der Messe zu erleichtern, hatte der ZVSHK einen Messeservice für Smartphones entwickeln lassen. Fast 14 000 Downloads für die Applikation zeigen, dass viele Nutzer diesen neuzeitlichen Dienst angenommen haben. Man konnte sich von einem Stand zum anderen führen lassen oder Informationen über Produkte und Aussteller einholen. Bei einigen Messeständen war es möglich, die in die ISH-App implementierte Tagging-Funktion zu nutzen. Sie macht das Einsammeln von Produktkatalogen weitgehend überflüssig. Ist ein sogenannter QR-Code neben dem Produkt sichtbar, kann ihn ein iPhone über einen Code-Reader einlesen und sammeln. Auch nach der Messe lassen sich diese Online-Informationen auswerten und ins eigene EDV-System übernehmen. Der ZVSHK sieht seine Messepräsenz nicht nur als Anlaufstelle für die Handwerksbetriebe. Als Gründer und Träger der ISH kommt der Verbandsorganisation außer­-dem die wichtige Aufgabe zu, der Leitmesse weitere Interessenten zu bringen. Kommunale Entscheider sowie Architekten sind beispielsweise wichtige Zielgruppen, denen die Messe entscheidende Impulse geben kann. Dies kann nur im Interesse der Handwerker sein.