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Zuleitungen verschwinden im Boden

Abgang der Rohrbühnen

Üblicherweise besteht in einer Halle mit einbetonierter Flächenheizung die Verbindungsleitung zwischen Wärmeerzeuger und Armaturengruppe für die Heizkreise aus langen Rohrsträngen mit DN 65 und DN 50. Diese verlaufen oberhalb der Hallentore auf großen Rohrbühnen zu den Ventilregistern oder Heizkreisverteilern, die meistens an den Wänden stehen. Rohrbühnen und Umlenkungen ziehen erstens einen erheblichen Installationsaufwand nach sich, sie beschneiden zweitens die Stellmöglichkeiten und bedeuten drittens Energieverlust – beziehungsweise sie müssen teuer gedämmt werden, weil die Trassen nach Energieeinsparverordnung nicht zur Hallentemperierung beitragen.

Bei der Industriebodenheizung Quattro-T von Kreilac ( https://www.kreilac.de/ ) gliedert sich der Vor- und Rücklauf vom Kessel oder der Wärmepumpe zu den Ventilstationen in mehrere parallel geschaltete Zuführungen aus Kunststoffrohren mit kleineren Durchmessern. Diese werden in die Sohlplatte eingebettet. Die Nennweite DN 65 reduziert sich so auf DN 32. Und ein 32er-Rohr darf in den Beton, da hat der Statiker nichts dagegen. Demzufolge bedarf es lediglich eines zusätzlichen Verteilers in unmittelbarer Nähe zum Kessel oder zur Wärmepumpe, der die Verbindung zur Flächenheizung in Teilströme aufgliedert und die Teilströme in die schmaleren Zuleitungen in der Fundamentplatte zu den Ventilregistern transportiert. Die Verbindungsrohre im Boden übernehmen gleichzeitig auch eine Heiz- oder Kühlfunktion.

Das System arbeitet mit einer Verteiler­hier­archie: erstens Zentralverteiler, zweitens Zwischen- oder Hallenverteiler, drittens Unterverteiler. Diese Hierarchie orientiert sich an der Idee, störende Installationstechnik außerhalb des Bodens auf ein Minimum zu reduzieren. Die Unterverteiler bestehen aus jenen Kunststoffrohren, die von den Hallenverteilern in die Sohlplatte eintauchen. Sie laufen jedoch als nur relativ kurze Vor- und Rücklaufschleifen in den Betonkern hinein und wieder zurück zur Ventilstation – um ausschließlich im Hallenfundament über T-Stücke die einzelnen Heiz- und Kühlkreise zu bedienen. Wegen der Unterverteilung der Heizwasserströme im Betonkern kommt Quattro-T mit einer einzigen oberirdischen Ventilgalerie aus. Bei der klassischen Verlegung sollen dem gegenüber vier bis sechs Stationen erforderlich sein, die auch die Wandfreiheit entsprechend einschränken.

Produktionshalle für Tragschrauber

Auf dem Flugplatzgelände Hildesheim baute die Autogyro GmbH eine Produktionshalle für Tragschrauber – eine Mischung aus Propellerflugzeug und Hubschrauber, die bislang vor allem von Sportfliegern benutzt wird. Geschäftsführer Otmar Birkner will die Produktionskosten für seine Fluggeräte halbieren, um so neue Märkte zu erschließen.

Für das Fertigungskonzept brachte die Betonkernaktivierung Vorteile gegenüber einer Warmluftheizung. Birkner nennt fünf Argumente. Zum ersten brauchen seine Produk­tionsprozesse gleichmäßige Temperaturen, da sei die Speichermasse des Fußbodens von Vorteil. Als zweiten Vorteil sieht er, dass die Installation im Beton verschwindet. Das gibt Freiheit bei der Einrichtungsgestaltung und Umstrukturierungen gehen schnell und einfach vonstatten. Als dritten Punkt nennt er die geräuschlose Temperierung im Gegensatz zu Gebläsen. Viertens sei die Wärme dort, wo sie gewünscht ist, und nicht unter der Decke, was Heizkosten spart. Und als fünften Punkt sieht er die Möglichkeit der Kühlung im Sommer. Der Rohrabstand ist hierfür passend gewählt. In der 5000 m2 großen Halle stecken 36 km Kunststoffrohr.

Für Kreilac habe Birkner sich nach einer Versuchinstallation in einer kleinen Auslieferungshalle entschieden. Ihn beeindruckte vor allem, wie die Installationstechnik im Fuß­boden diskret verschwindet.