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Damit alles sicher abläuft

Dicht gegen Feuer und Rauch

Der vorbeugende Brandschutz in der technischen Gebäudeausrüstung ist ein aktuelles, brisantes Thema, das hohe Schutzzielanforderungen und ein nicht zu unterschätzendes, reales Haftungspotenzial für die am Bau beteiligten Gewerke beinhaltet. Die im Baurecht formulierten Brandschutzziele stellen hohe Anforderungen an die Koordination und Planung von Objekten, einschließlich deren Entwässerungstechnik. Entsprechend den baurechtlichen Vorgaben für den vorbeugenden Brandschutz müssen bauliche Anlagen so beschaffen sein, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird und bei einem Brand wirksame Löscharbeiten möglich sind.

Normen und baurechtliche ­Vorgaben

Die baurechtlichen Vorgaben für den vorbeugenden Brandschutz finden sich in den einzelnen Landesbauordnungen (LBO). Demnach werden die verschiedenen Gebäude­arten in Gebäudeklassen eingeteilt und die Feuerwiderstandsdauer für die Decken im Gebäude festgelegt. Die einzelnen Landesbauordnungen stellen ebenfalls Anforderungen an die beim Bau von Gebäuden verwendeten Bauprodukte in Bezug auf das Brandverhalten. Diese Anforderungen werden durch die als „bauaufsichtliche Benennung“ bezeichneten Begriffe nichtbrennbar, schwer entflammbar, normal entflammbar und leicht entflammbar charakterisiert.

Die mit A1, A2, B1, B2 und B3 benannten Klassen werden auch als Baustoffklassen bezeichnet und durch Prüfungen nach DIN 4102-1 „Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“ ermittelt. Derzeit erfüllen bei Bodenabläufen nur metallische Werkstoffe wie Gusseisen (Bild 1) oder Edelstahl die Anforderungen der Baustoffklassen A1 und A2. In Kombination mit funktionsfähigen Rohrschotts bieten sie bei fachgerechtem Einbau höchste Sicherheit.

Materialkombinationen

Bodenabläufe stellen gemäß DIN EN 12056 „Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden“ die Anfangspunkte der Entwässerungsanlage dar. Somit müssen die Materialkombinationen der Entwässerungsanlage unter brandschutztechnischen Gesichtspunkten konsequent beachtet werden. Konform zur Leitungsanlagen-Richtlinie, Abschnitt 4.1 und 4.3, können folgende Kombinationen mit klassifizierten Abschottungen umgesetzt werden:

  • Nichtbrennbare Entwässerungsleitungen inkl. nicht brennbarer Anschlussleitungen und Abschottungen mit allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis (AbP)/allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (AbZ) und nichtbrennbare Bodenabläufe mit AbP/AbZ (Bild 2).
  • Brennbare Entwässerungsleitungen inkl. brennbarer Anschlussleitungen und Abschottungen mit AbZ und brennbare und nichtbrennbare Bodenabläufe mit AbZ (Bild 3).
  • Mischinstallationen, z.B. mit nichtbrennbaren Fallsträngen und brennbaren Anschlussleitungen und Abschottungen für Mischinstallationen mit AbZ sowie brennbare und nichtbrennbare Bodenabläufe mit AbZ (Bild 4).
  • Nichtbrennbare Entwässerungsleitungen inkl. nicht brennbarer Anschlussleitungen (Mindestlänge 500mm) und Leitungsdurchführung gemäß den Erleichterungen der LAR sowie nichtbrennbare Bodenabläufe mit AbP/AbZ.

Fünf Brandschutz-Komponenten

Brandschutz, Schallschutz, Geruchsschutz und schnelle Montage sind heutzutage die vorrangigen Anforderungen an eine moderne Entwässerung. Die Industrie stellt dafür ­eine Vielzahl an Produktlösungen zur Verfügung. Als ein Beispiel soll hier die Bodenablaufserie Passavant von ACO Haustechnik vorgestellt werden, die durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Brandschutzkomponenten gleich mehrere Schutzfunktionen erfüllt. Überdies stellt das nichtbrennbare Gehäuse aus Gusseisen (Baustoffklasse A1) der Bodenabläufe im Brandfall keine Brandlast in einer Decke dar. Bei dem Bodenablauf Passavant wird die Sicherheit im Brandfall durch fünf Brandschutz-Komponenten gewährleistet (Bild 5):

  • Das Gehäuse der Bodenabläufe besteht aus dem Werkstoff Gusseisen (Baustoffklasse A1, nicht brennbar).
  • Der Geruchverschluss mit Hitzeschild fungiert als Brandschott und verschließt bei Temperatureinwirkung von oben gegen Feuer und Rauch.
  • Das Brandschott im Ablaufstutzen schützt gegen Feuer und Rauch von unten und verhindert, dass Feuer und Rauch in das nächste Geschoss vordringen. Eine Kunststoffummantelung schützt die Intumeszenzmasse vor Abwasser.
  • Der geprüfte Rauchstopp verhindert Verrauchen von unten bei verdunsteter Wasservorlage.
  • Das Einbauset Aco-Fit-in kann bei Kernbohrungen von Ø 160mm ab 100mm Deckendicke eingesetzt werden.

Installationsvarianten

Die Bodenabläufe mit senkrechtem Auslaufstutzen und Brandschutz-Set unterbinden im Brandfall das Eindringen von Feuer und Rauch in das nächste Geschoss. Das Brandschott im Geruchverschluss wird bei einem Brand oberhalb der Decke aktiviert und verschließt das komplette Ablaufgehäuse gegen Feuer und Rauch von oben (Bild 6). Das Brandschott in Form einer Brandschutz-Kartusche im Auslaufstutzen des Bodenablaufes wird bei einem Brand unterhalb der Decke aktiviert und verschließt ihn gegen Feuer und Rauch von unten (Bild 7). Das Brandschott lässt sich austauschen bzw. auch nachträglich einbauen. Für Rauchdichtheit auch bei ausgetrocknetem Geruchverschluss sorgt der ­sogenannte Rauchstopp, der sowohl in die Bodenabläufe mit senkrechtem als auch mit waagerechtem Auslaufstutzen eingesetzt werden kann (Bild 8).

Bodenabläufe mit waagerechtem Auslaufstutzen benötigen unter folgenden Bedingungen kein zusätzliches Brandschott:

  • Entfernung von der Mitte des Bodenablaufs bis zur Mitte des Fallstrangs von mindestens 600mm
  • ausreichende Unterdeckung der Rohr­leitung im Deckenbereich
  • Verrohrung mit Gussrohr
  • Mindestdeckendicke von 200mm
  • Geruchverschluss mit normgerechter 50mm Sperrwasserhöhe

Bei der Installation müssen die Bodenabläufe mindestens der gleichen Feuerwiderstandsklasse entsprechen wie die Decken, in denen sie verbaut werden. Hinsichtlich der Installationsvarianten wurde die brandschutztechnische Eignung der Aco-Bodenabläufe Passavant mit Feuer­widerstandsdauer von 30 bis 90 bzw. 120 ­Minuten über Brandschutzprüfungen für alle vier oben genannten Materialkombina­tionen als Grundlage für die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung nachgewiesen. Die Bandbreite der Einsatzgebiete der Bodenabläufe reicht von öffentlichen und gewerblichen Immobilien wie Kliniken, Hotels, Flughäfen, Sportstätten und Messehallen bis hin zu privaten Gebäuden.

Fazit

Mit Blick auf die vier sicherheitsrelevanten Aufgabenfelder der modernen Bodenentwässerung Brandschutz, Schallschutz, Geruchschutz/Hygiene und Montage stellen Bodenabläufe aus Gusseisen wie die Serie Passavant von Aco eine sichere und robuste Lösung dar: Aufgrund ihrer Werkstoff- und Produkteigenschaften tragen sie zum vorbeugenden Brandschutz bei, indem sie die Ausbreitung von Feuer und Rauch zuverlässig verhindern. Weitere Infos hierzu unter:

http://www.aco-haustechnik.de