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Siegerin in der Kategorie Best Newcomer: Vera Betz

Der richtige Rahmen für Tanjas Welt

Spontan lachen musste Vera Betz, als sie auf der feierlichen Preisverleihung von SBZ-Chefredakteur Dirk Schlattmann überraschenderweise einen Sonderpreis mit dem Titel „Bester Newcomer“ überreicht bekam. Schließlich wird Vera Betz in diesen Tagen 47 Jahre jung und plant schon seit Jahren Badezimmer. Nein, mit der Auszeichnung wollte die Jury ein neues Zeichen setzen und Teilnehmer auszeichnen, die erstmalig beim SBZ-Ideenwettbewerb teilgenommen hatten. Dass man Vera Betz kein X für ein U vormachen kann, zeigt ihr Entwurf für unsere Single-Dame Tanja.

Rundreise durch Tanjas Haus am grünen Stadtrand

Vera Betz ist technische Zeichnerin und arbeitet bereits seit 16 Jahren beim SHK-Handwerksbetrieb Gerhard Elsässer GmbH. Für Vera Betz stand nach der Sichtung der Wettbewerbsunterlagen schnell fest, dass das Private Spa ins Erdgeschoss gehört. Nachdem abgeklärt war, dass das 3-teilige Fenster des Anbaus im EG auch zu Türelementen umgebaut werden kann, stand für sie fest: „Das wird die neue Wohlfühloase von Tanja!“

Die Analyse des Tagesablaufs und der ­Bedürfnisse von Tanja war die erste Herausforderung, der sich Vera Betz stellte: „Morgens eine kurze Runde drehen. WC, Dusche (mit integriertem Sunshower, da sie nor­malerweise keine Zeit hat, auf die Sonnenbank zu gehen), Waschplatz, Schminkplatz (nebenher eine Tasse Kaffee von der Bar), anziehen, Tasche schnappen und los…“ ­Einige Rahmenbedingungen erklären sich von selbst, wie zum Beispiel die Platzierung von Dusche und Waschtisch an der Ostseite, wodurch Tanja die Morgensonne genießen kann. Auch den Ablauf im Bad, wenn Tanja nach der Arbeit nach Hause kommt, hat ­ Vera Betz klar im Blick: „Beim Nachhau­sekommen, Koffer in den Multifunktionsraum, Hände waschen, umziehen und Ruhe einkehren lassen. Es gibt Tage, an denen benutzt sie nur das Erdgeschoss. Abschalten in ihrem Spa. Selbst wenn sie nachts um 1 Uhr von einer Geschäftsreise kommt: noch schnell ein Bad nehmen. Bei geöffnetem Fenster spielt der Wind mit dem Vorhang. Zur Ruhe kommen, und niemand stört dabei. Die Badewanne ist so platziert, dass sie im Licht der Morgen-/Abendsonne steht. Schlafen in ihrem schönen, kühlen Schlafzimmer.“

Das Erdgeschoss verfügt über eine klare Raumstruktur mit einer dominierenden Sichtachse von der Eingangstür bis hin zum Anbau in den Garten hinein. Zwar muss Tanja durch ihr Schlafzimmer, um in das Private Spa zu gelangen, doch verbirgt hier ein Kleiderschrank mit Schiebetüren den direkten Blick auf das Bett. Ein begehbarer Ankleideraum rundet diesen Bereich ab. Die quadratische Grundstruktur des Anbaus hat Vera Betz auf der einen Seite beibehalten, auf der anderen Seite jedoch verfeinert. So ist nun direkt am Eingang der WC-Bereich (WC und Bidet von Ideal Standard; Moments) separiert worden.

Im Garten geht Private Spa weiter

An Wochenenden oder in ihrer knappen Freizeit kann Tanja nach Belieben ihre Kombinationssauna als Infrarotkabine, Dampfbad oder Sauna benutzen. Die zugehörige Glasfront soll ihr dabei freie Sicht in das Spa und in den Garten lassen. Der Außenbereich ist durch die drei großen Glastüren (ein Faltelement) optisch direkt mit dem Innenraum verbunden. Ein Holzsteg führt zu ihrer Außendusche, die vor einer Wasserwand installiert ist. Vor ihrer Wasserwand im Garten, die als Blick- und Geräusch-Schutz dient, macht es ihr viel Freude im Freien zu duschen oder auch mal im Außenpool zu sitzen und mit Freunden ein Gläschen zu trinken. Der Außenpool ist halbversenkt und auf Westsonne ausgerichtet; weitere Ausstattungselemente im Erlebnis-Outdoorbereich sind Springbrunnen, Klangspiel, Findlingstürme und ein Barfußweg. Ein Drainageschlauch mit Zeitschaltuhr (zur Bewässerung der Pflanzen, auch wenn Tanja mal weg ist) und viele immergrüne Pflanzen sollen die Gartenarbeit auf ein Minimum reduzieren.

Um Ruhe nicht nur für die Seele, sondern auch im Haus zu haben, hat Vera Betz sich auf wenige Materialien und Farben festgelegt. Die großen, sandfarbenen Feinsteinzeugfliesen (pflegeleicht) und das Pinienparkett sollen dabei eine tragende Rolle spielen. Ebenso die mit einer hellen Kalkpresstechnik bedeckten Wände im ganzen Haus, auf denen sich die Mitbringsel von den verschiedenen Reisen ausgezeichnet hervorheben. Nur die zwei Rückwände der Waschplätze in den Fluren sind mit einer Spachteltechnik in einem warmen goldbraunen Ton mit Patina-Optik versehen.

Sowohl im Obergeschoss als auch im Erdgeschoss sind Waschmöglichkeiten in den Fluren vorgesehen. Im Obergeschoss können Freunde auf Besuch das Gästebad benutzen. Durch die Platzierung dieses Quellpunktes im Flur können sich Tanja und ihre Gäste den „Schmutz der Außenwelt“ auch ohne WC-Benutzung abwaschen.

Die Jury lobte den Entwurf von Vera Betz, weil darin konsequent zwischen den funktionalen und Freizeit-Bereichen unterschieden wurde. Eine klare Gestaltungsachse im Erdgeschoss strukturiert die Räume. Die dabei entstehende Ruhe in der Innenarchitektur kommt nicht nur dem Privat Spa zugute. Die Einbeziehung des Gartens in das Gesamtkonzept bringt einen deutlichen Mehrnutzen für die Bewohnerin. Die Realisation des Private Spas soll nach Angaben der Planerin rund 60000 Euro betragen. Das Gäste-WC und der Hauswirtschaftsraum schlagen noch einmal mit 20000 Euro zu Buche. Die Ausstattung und Anlage des Gartens, u.a. mit Außenwhirlpool, kostet noch einmal 30000 Euro.

Gerhard Elsässer GmbH

Vera Betz plant seit 16 Jahren Bäder für die Firma Gerhard Elsässer GmbH, die 1976 gegründet wurde. Der SHK-Betrieb plant, installiert und wartet Heizungsanlagen, sanitäre Anlagen, Lüftungsanlagen und alternative Energiesysteme. Die Firma aus Steinenbronn, in der Nähe von Leinfelden-Echterdingen gelegen, verfügt über eine große Badausstellung und beschäftigt rund zehn Mitarbeiter und zwei Auszubildende. Vera Betz ist für die Abteilung Bade­zimmer zuständig, plant Bäder und ist für die Ausstellung verantwortlich.

https://www.elsaesser.net/