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Deutschlands beste Badplaner (Teil 6/8)

Meer und Strand frei Haus

Familien-Chaos und Private Spa? Das hört sich nach einem Widerspruch an. Das eingespielte Gestaltungsteam Nicola Stammer und Christan Lerch (Craetiv AG) nahmen die Herausforderung an und entwickelten ein ganzheitliches Konzept für unsere vierköpfige Familie. Um Ordnung in das obere Geschoss zu bringen, arbeiten Nicola Stammer und Christan Lerch mit Nutzungszonen und Gestaltungsachsen. Kinder- und Eltern-Badezimmer werden getrennt. Die Eltern erhalten den Vorzug im modernen Anbau, der hälftig als Schlafzimmer mit Blick ins Grüne und als Badezimmer genutzt wird. Schiebetüren sollen für die gewünschte Intimität und nötige Temperaturdifferenz zwischen Bad und Schlafraum sorgen. Unangenehme Gerüche muss man nicht befürchten, da dass separate WC im Vorflur untergebracht ist. Das Konzept des Bade­zimmers folgt logischen Abläufen: Schlafen, Hygiene und Ankleiden.

Die wichtigsten Badutensilien finden sich in den Schubläden unter dem Waschtisch, dem nebenstehenden Schrank sowie den großen Schubläden unter/neben der Wanne. Das separate WC verfügt über eine freistehende Waschtonne. Die unkonventionelle Armatur hängt frei von der Decke und wird über ein Fußventil betätigt. Das WC liegt am Ende des Elternbereichs, sodass auch eine „Notbenutzung“ durch die Kinder oder Übernachtungsgäste unproblematisch wäre. Zwischen WC und Badezimmer befindet sich der Hamam.

Familientaugliches Wohlfühlkonzept

„Ziel der Gestaltung – neben dem Komfort mit viel Bewegungsfreiheit – war es, ein Ambiente zu schaffen, dass den Urlaub nach Hause holt“, so der Badeinrichter Christan Lerch, der in Lüneburg ein SHK-Traditionsunternehmen in dritter Generation führt. „Alle verwendeten Materialien, deren Optik und Haptik, sind auf dieses Erlebnis abgestimmt. So findet man am Bodes des Bades Feinsteinzeug von Cotto d’Este, welches mit seiner unebenen Oberfläche und hellen Sandtönen der Natur sehr nahe kommt“, ergänzt die Innenarchitektin Nicola Stammer. Die Wanneneinfassung, der Duschbereich und der Raumteiler sind mit Sandsedimentgestein belegt. Dieses neue Material (Novodune), welches von Sanddünen abgebaut wird, ist nur 3 mm stark und somit lichtdurchlässig. Der Raumteiler, der den Waschtisch trägt und die Schiebetüren aufnimmt, ist aus einer stabilen Acrylglasscheibe, welche mit diesem Material versehen ist und hinterleuchtet werden kann. So kommen die Strukturen des Sandsedimentgesteins besonders gut zur Geltung. Der Waschplatz ist schlicht und klar; die 15 cm starke Platte integriert zwei Schubläden, gänzlich ohne Griffe, die lediglich durch eine „push open“- Funktion zu öffnen und zu schließen sind. Zwei Waschschalen unterbrechen reizvoll die sonst so funktionale Gestaltung. Berührungslose Armaturen (Emote, Dornbracht) sollen Wasserflecken vermeiden helfen. Der große Spiegel verfügt über einen integrierten Plasmabildschirm – so verpasst der TV-Anhänger selbst beim gemütlichen Baden keine seiner Lieblingssendungen. Der Regenhimmel (Rainsky, Dornbracht) lässt jeden Morgen den Tag vitalisierend beginnen. Die bodengleiche, 160cm lange Duschwanne (Floor, Bette) wird durch die zusätzlich vorgesetzte Duschrinne auf eine Tiefe von 100cm komfortabel vergrößert. Die zusätzliche Ablaufrinne, die am Eingang der Dusche installiert ist, hilft größere Wassermengen in der Dusche zu bewältigen. Die Transparenz bei der Realisierung der Duschabtrennung und im Eingangsbereich sollen den großzügigen Charakter unterstreichen.

Lichtkonzepte für jede Stimmung

Das Lichtkonzept ist auf individuelle Inszenierungen ausgelegt. So können behagliche Stimmungen oder helles Funktionslicht ausgewählt werden. Im Vorraum setzt sich das Gestaltungskonzept konsequent fort. Hier finden nicht nur die Eltern viel Stauraum. Die Schranktüren sind ebenfalls mit dem Material Novodune beschichtet. Der Clou ist die homogene Verkleidung, hinter der sich die Eingänge zum Hamam und zum WC verbergen. Der Hamam ist eine Maßanfertigung, der mit ausdrucksstarkem Glasmosaik in Erd-Rot­tönen ausgekleidet ist. Das WC soll ebenfalls Urlaubsflair verbreiten. Von der Decke kommt, in einem Bambusrohr versteckt, der Armaturenauslauf, welcher über ein Fußventil betätigt wird. Die runde Waschtonne von Alape soll, ebenso wie das WC (Tonic, Ideal Standard), der Designsprache des Gesamtkonzeptes folgen. Die Kinder haben ihr eigenes Reich, und dieses ist mindestens ebenso faszinierend und mit einer Fülle von raffinierten Details ausgestattet wie das der Eltern. Hier nur einige Besonderheiten: Der Duschboden ist aus Flusskiesel. Eine mattierte Glasscheibe schließt den Duschraum oder die WC-Nische. Ein Aquarium ist gleichermaßen Hingucker wie Raumteiler zwischen Dusche und WC, der außerdem Staufläche (vom WC aus) beherbergt und zur Reinigung und Versorgung Zugang zum Aquarium bietet. Überall finden sich Ablagen und Stauflächen. Die Kosten für die Umsetzung beider Bäder schätzen Nicola Stammer und Christian Lerch auf rund 90000 Euro.far

Arbeitsgemeinschaft Creativ in Lüneburg

Oft sind Zufälle die Ausgangsbasis für erfolgreiche Geschichten: Innenarchitektin Nicola Stammer und Christian Lerch, Inhaber des gleichnamigen Handwerkbetriebes in Lüneburg, lernten sich bei einem Modernisierungsprojekt eines Badezimmers kennen und beschlossen, die erfolgreiche Zusammen­arbeit auch für den SBZ-Kreativwettbewerb fortzusetzen. Bestätigt durch die Preisvergabe planen die beiden, in Zukunft weitere Projekte gemeinsam anzugehen.

https://www.nico-stammer.de/ https://lerchbad.de/