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Mit einem Tiger unabhängig vom Netz der Stromversorger

Das Unternehmen Handwerk Direkt aus Oberviechtach in der Oberpfalz hat die Hybrid-Energie-Zentrale HEZ auf den Markt gebracht. Ihr Logo ist ein Tiger. Laut Hersteller reichen künftig 150 m³ Gas oder 150 l Diesel aus, um beispielsweise ein Einfamilienhaus rund ums Jahr mit Strom und Wärme zu versorgen. Optional kann auch ein Elektroauto geladen werden. Die Insellösung ist nach DIN 4709 (Mini-BHKW) zertifiziert und vom TÜV zugelassen.

Wärme statt Einspeisung

Interessanterweise setzt die HEZ nicht auf eine neue Technologie. „Wir haben bewährte Technik in einem Konzept kombiniert und erzielen dadurch einen hohen Wirkungsgrad“, erklärt Heiko Melzer, der Vertriebsleiter der Firma. Die HEZ besteht aus vier, optional fünf Elementen: Die Wärmezentrale „Economat“ mit einem Volumen von bis zu 1500 l, erlaubt den Betrieb von insgesamt drei Heizkreisen – für Heizkörper, Fußbodenheizung, Wand- und Deckenheizung. Sie liefert bis zu 33 l Brauchwasser pro Minute.

Eine echte Insellösung

Eine kleine Motorzentrale, die mit Diesel, Heizöl oder Gas betrieben und an den bestehenden Heizöltank oder die Gasleitung angeschlossen werden kann, verfügt über einen Hocheffizienzgenerator und Brennwerttechnik. Das Gas-BHKW wird mit drei Zylindern ausgeliefert, die Dieselvariante mit zwei Zylindern. Der Hubraum beträgt 1,3 oder 2,4 l. Eine Stromspeichereinheit mit bis zu 15 kWh macht die Anlage zur Insellösung.

Kombiniert mit Solarmodulen setzt die HEZ nicht auf den Verkauf von überzähligem Strom ans Netz, sondern auf Amortisierung der Kosten durch Eigenstromversorgung. Das vierte Element ist der Wechselrichter, der den Sonnenstrom in die Batterie schickt. „Während eines noch bestehenden Einspeisevertrages wird ein Teil der Module von der Photovoltaikanlage zur Beladung unseres Solarakkus genutzt“, sagt Melzer. „Sobald der Einspeisevertrag ausläuft, wird die gesamte Photovoltaikanlage als Tagesstromlieferant in den HEZ-Akku eingebunden.“ Lediglich nachts werde der Akku durch die Motorzentrale wieder aufgeladen. Die Batteriezellen stammen aus Asien, sie werden in der Produktion des Unternehmens in Deutschland montiert und anschließend mit dem Batteriemanagementsystem verheiratet.

Zusätzlich gibt es für die Anlage eine optionale Ladeeinrichtung für Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge: „Mit dieser Kombilösung amortisieren sich die Kosten für die HEZ nicht erst nach fünf oder sechs Jahren, sondern schon innerhalb von drei bis vier Jahren“, erläutert Melzer. Die Ladestation kann der Kunde frei wählen, sie wird lediglich per Stecker mit dem Solarakku verbunden. Großer Vorteil der HEZ ist laut Hersteller die Unabhängigkeit vom öffentlichen Versorgernetz der Stromkonzerne.

Produziert wird die Technik in fünf verschiedenen Leistungen von 3,3 kWel und 6,6 kWth für Einfamilienhäuser oder 6,5 kWel und 13 kWth Leistung zum Beispiel für Zweifamilienhäuser. Für Handwerksbetriebe und Mehrfamilienhäuser stellt das System bis zu 15 kWh Strom und 30 kW Wärme bereit.

Um den Vertrieb weiter anzukurbeln, sucht Heiko Melzer nun nach bundesweiten Partnern, die die Anlagen bei den Kunden einbauen. „In jedem Landkreis wollen wir einen solchen Partner gewinnen“, erklärt er das Konzept. „Diese Installateure bauen die Systeme beim Kunden ein, übernehmen die Wartung und den Service.“

Die HEZ wird auf vier Paletten in handlichen Einzelmodulen geliefert, keines schwerer als 90 kg. Das können zwei Männer bewältigen. Zudem ist jedes Modul mit Tragehilfen ausgestattet. So lassen sich das Generatormodul, der Motor und das Untergestell gut ins Gebäude bringen, ebenso der Economat und der Solarakku. Die Steuerung ist voreingestellt, die Montage faktisch fehlersicher.

Zwei Monteure reichen

Einbau und Wartung sind keine Wissenschaft, im Gegenteil. Sogar ein kleines Handwerks-team aus zwei Monteuren kann die HEZ innerhalb eines Tages installieren und in Betrieb nehmen. Die Partner werden in der Oberpfalz geschult. HEZ-Anlagen werden nur ausgeliefert, wenn es einen Partnerinstallateur vor Ort gibt. Auch die Kaminkehrer reden mit, denn das Abgas der Motorzentrale wird in den Zweitkaminquerschnitt eingeleitet oder von außen durch einen Edelstahlkamin über die Traufe geführt. Der Hersteller gewährt eine Systemgarantie von fünf Jahren, so lange laufen auch die Serviceverträge.

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