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Elektroheizkörper als Ergänzung

Comeback der Stromheizung?

Dem elektrischen Heizen gegenüber gibt es Vorurteile – zum Teil angesichts der Erfahrungen mit uneffektiven Heizmethoden wie der Nachtspeicherheizung sicher auch berechtigt. Die technologische Entwicklung, der verstärkte Einsatz regenerativer Energien und die wachsenden Forderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) an die Dämmung der Gebäude machen eine neue Generation von Elektroheizkörpern aber in vielen Bereichen wieder attraktiv. Ihr Einsatz lohnt sich vor allem dann, wenn in Übergangszeiten die Wohnung noch nicht zentral beheizt wird oder wenn an besonders kalten Tagen punktuell Wärme erzeugt werden soll.

Der Goslarer Heizkörperhersteller Purmo bietet dafür unterschiedliche Lösungswege an. Eines haben sie alle gemein: dass die elektrische Wärme im klassischen Kleid der Zentralheizung daherkommt – als echter Heizkörper in unterschiedlichsten Ausführungen und Designs. „Paradoxerweise fröstelt es uns am ehesten in der Übergangszeit, vor allem im Badezimmer. Dann ist es von Vorteil, wenn man über eine Wärmequelle verfügt, die von der zentralen Heizanlage unabhängig ist“, sagt Heiko Hanke, Produktmanager Heizkörper bei Purmo. Er betont: „Der Heizkörper hat – auch losgelöst von der zentralen Warmwasserheizung – seine Berechtigung.“ Denn eine klar verortbare Wärmequelle werde eben als behaglich wahrgenommen.

Einfacher 230-V-Anschluss reicht für die Stromversorgung

Hanke: „Wir verstehen uns als Spezialist für Wärmeübertragung – die Wärmeerzeugung ist dabei sekundär. Und diese geht eben auch mit Strom.“ Zum Beispiel mit dem schnell montierbaren Badheizkörper Flores E. Er ist werkseitig mit einer Wasser-Glykol-Mischung gefüllt. Diese schützt den Heizkörper bei Transport und in Gebäuden ohne Heizung vor Frostschäden. Nach dem elektrischen Anschluss über ­eine 230-Volt-Unterputzdose ist der Heizkörper einsatzbereit. Das integrierte Thermostat ermöglicht einen zeitgesteuerten, effizienten Betrieb. Mit der Boost-Funktion lassen sich Räume schnell aufheizen.

Als rein elektrische Lösung hat Purmo ab Sommer 2014 auch die beiden bekannten vertikalen Dekorativheizkörper Tinos und Paros mit 750 bis 2000 W Leistung im Angebot, die sich optisch von den Warmwasser-Varianten nicht unterscheiden. Sie eignen sich aufgrund ihrer schmalen, vertikalen Bauweise für nahezu jede freie Fläche im Raum. Gesteuert werden sie mit einer Funkfernbedienung.

Die dritte Kategorie kombiniert den elektrischen Heizkörper mit einem Heizlüfter, um besonders schnell aufheizen zu können. Beim Elato E T – ebenfalls ab Sommer erhältlich – wurde der Heizlüfter nahezu verdeckt an der Rückseite des klassischen Heizkörpers montiert. Durch einen batteriebetriebenen Infrarotsender, der frei im Raum positionierbar ist, lässt sich der Elato E T komfortabel steuern und programmieren. Ein Luftfilter mit Filterwechselanzeige sorgt für Hygiene. In Badezimmern sind bei der Montage von Elektroheizungen die Vorschriften nach DIN VDE 0100-701 zu beachten. Der Anschluss erfolgt auch hier über die 230-V-Unterputzdose.

Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Elektroheizkörper

Was sind nun typische Einsatzbereiche für solche Elektrolösungen? In Räumen wie Hobbyraum oder Dachkammer, in denen eher zeitlich begrenzt und punktuell Wärme benötigt wird, fehlt womöglich die Anbindung an das vorhandene Rohrnetz. Frei stehende und nur sporadisch genutzte Ferienhäuser oder Hütten sollen frostfrei gehalten werden. In Passivhäusern ist die Heizlast so gering, dass sich eine Warmwasserheizung inklusive Heizkörper, Rohrnetz und Wärmeerzeuger kaum lohnt. In all diesen Fällen kann die Elektroheizung Abhilfe schaffen – ohne dass die Lösung provisorisch wirkt. Darüber hinaus entstehen später keine Wartungskosten.

Bei seinen Lösungen greift der Heizkörper-Spezialist aus Goslar auf seine langjährigen Erfahrungen mit Elektrolösungen im skandinavischen Raum zurück. Dort ist die elektrische Unterstützung in Form von Heizpatronen und Warmluftgebläsen fast schon Standard, um Übergangszeiten zu überbrücken. Hanke: „Elektrische Heizkörper sind durch ­ihren punktuellen Einsatz eine energiesparende Alternative zum Heizungs-Vollbetrieb.“ Das ist auch kompatibel mit der EnEV, die seit Mai 2014 Strom besser bewertet. Die EnEV schreibt bautechnische Standardanforderungen zum effizienten Betriebsenergiebedarf von Gebäuden oder Bauprojekten vor. Der Primärenergiefaktor fp der Wärmebedarfsrechnung nach DIN V 4701-01 kennzeichnet das Verhältnis von der insgesamt aufgewendeten Primärenergie zur Endenergie beim Nutzer. Zum 1. Juni 2016 fällt der Faktor aufgrund des verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energien nochmals von 2,6 auf 1,8.

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