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Muss die ISH neu gedacht werden?

Pro

Die ISH ist ein Dinosaurier, die Coronazeit ihr Asteroideneinschlag. Wenn am 13. März die neueste Auflage der SHK-Fachmesse startet, werden bekannte Aussteller fehlen. Es werden auch einige Tausend Besucher weniger nach Frankfurt kommen, 190.000 waren es noch 2019 (zum Vergleich: deutlich über 220.000 verzeichneten die Messemacher in den 90er-Jahren). Die coronabedingte, rein digital aufgezogene Messevariante im Jahr 2021 war Murks, bis auf wenige Glanzlichter wie das Livemagazin „Pop up my Bathroom“. Und genau das ist die Krux: Die ISH ist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Das Konzept – auch das anderer SHK-Fachmessen – hat an Zugkraft eingebüßt. Aussteller und Besucher überlegen mehr als einmal, ob ihre Zeit in Frankfurt sinnvoll angelegt ist. Zu verführerisch sind im Jahr 2023 die Alternativen digitaler Natur. Deutlich ausgeprägter ist zudem der Wunsch der Industrie, Fachhandwerk und Fachplaner exklusiver zu umgarnen, zum Beispiel mit Schulungsangeboten oder mittels bundesweit aufgezogener Veranstaltungsreihen. Da sei der Erlebnisfaktor höher, die Anreise leichter, der Kontakt intensiver, heißt es. Es gibt die „Internationale Sanitär- und Heizungsmesse“ bereits seit mehr als 60 Jahren. Mein Wunsch ist, dass sie auch in den nächsten 60 Jahren als erfolgreiche Marke bundesweit und international besteht. Dafür den „persönlichen Austausch“ und den „neutralen Branchenüberblick“ als Gründe für einen Messebesuch anzuführen, das reicht nicht mehr aus. Es muss ein grundlegend neues ISH-Konzept her, das allen zeigt: Zeit und Geld sind in Frankfurt gut angelegt.

Kontra

Georg Reuss ist SHK-Unternehmer.

Bild: Reuss

Georg Reuss ist SHK-Unternehmer.

Meine Sichtweise ist da anders. Den Dinosauriervergleich finde ich absolut unangebracht. Seit meiner Lehre Ende der 80er-Jahre besuche ich regelmäßig alle zwei Jahre die ISH in Frankfurt. In all den Jahren habe ich keine einzige Messe verpasst. Die ISH war
damals eine lebendige Veranstaltung, die mir viel für meinen Job brachte, das ist heute immer noch so. Ich gehe aus zwei Gründen sehr gerne hin. Zum einen möchte ich mich über die neuesten Trends rund ums Badezimmer informieren, und das alles unter einem Dach. Die Präsentation der Produkte erfolgt auf eine Art und Weise, die es so nur in Frankfurt gibt! Des Weiteren „menschelt“ es auf der ISH auch richtig schön, man sieht sich! Es gibt keinen Ort, an dem sich so viele Menschen aus unserer Branche treffen. In den vergangenen Jahren haben wir alle die digitalen Möglichkeiten genutzt, aber wir haben auch gespürt, dass es den persönlichen Kontakt nicht ersetzen kann. In der aktuell außergewöhnlichen Zeit freue ich mich sehr, an zwei Tagen dem Alltag zu entkommen und in den Messetrubel einzutauchen. Diese Zeit ist gut investiert und bringt mir einen neuen Blickwinkel auf unsere Branche.

Lieber Dennis, ich freue mich auf eine Tasse Kaffee mit dir und ich bin gespannt, wen ich in Frankfurt noch alles treffe. Viele Grüße aus der Nähe von Bamberg!

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