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Zukunftsfähigkeit der SHK-Berufsorganisation

Auf dem Prüfstand

Auch das SHK-Handwerk bleibt von der Krise nicht verschont. Vor dem Hintergrund der Turbulenzen an den Finanzmärkten und der ­Verunsicherung der Bürger zeichnen sich zwei mögliche Auswirkungen ab. Einerseits muss mit Umsatzeinbrüchen durch Konsumzurückhaltung gerechnet werden, und andererseits könnten die Aspekte „Wertsteigerung“ und „Energieeinsparung“ die Bürger vermehrt dazu veranlassen, in Immobilien zu investieren. Der Fachverbandsvorsitzende Manfred Stather begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung, ein Maßnahmenpaket zur „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ zu schnüren. Auch das Handwerk profitiert davon. So soll die Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen bei Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen im privaten Bereich erweitert werden, indem der Steuerbonus von bislang 3000 auf 6000 Euro verdoppelt wird. Ferner soll das CO2-Gebäudesanierungsprogramm für die Jahre 2009 – 2011 aufgestockt werden. Enthalten sind hierbei die energetische Sanierung von Schulen, Kindergärten, Sportstätten und Großsiedlungen.

Wachstumschancen mit barrierefreiem Bad

Ebenfalls positiv wertet der Fachverband die Initiative der Bundesregierung „Wirtschaftsfaktor Alter“. Hierbei soll der ­altersgerechte Umbau von Wohnraum gefördert werden. Diesem Betätigungsfeld widmet sich die ZVSHK-MarketingAktion „Barrierefreies Bad und WC“. Dieses ZVSHK-Projekt wurde von Referatsleiter Oesterle ausführlich vorgestellt. Sowohl der zugrunde liegende Planungsleitfaden, als auch der Printkatalog sowie das umfangreiche Onlineportal https://www.shk-barrierefrei.de/ wurden präsentiert und die damit verbundenen vielfältigen Nutzenvorteile erläutert. Den Innungen wurde angeboten, das Projekt in Innungsversammlungen vorzustellen, um die Betriebe für diesen Zukunftsmarkt verstärkt zu sensibilisieren.

Vorsitzender Stather thematisierte auch die Bundestagswahl 2009. Er bezweifelt, ob sich das Versprechen der großen Koali­tion, die Lohnzusatzkosten dauerhaft unter 40 % zu senken, erfüllen wird. Es zeichnet sich vielmehr ab, dass die Erleichterungen durch die Reduzierung der Arbeitslosenversicherung durch die negativen Auswirkungen des Gesundheitsfonds wieder mehr als wett gemacht werden.

Schornsteinfeger: Wettbewerbsverzerrung abgewehrt

Dem Engagement der SHK-Berufsorganisation ist es zu verdanken, dass die drohende Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der SHK-Handwerke abgewendet werden konnte. Innerhalb der Übergangszeit bis Ende 2012 dürfen Bezirksschornsteinfegermeister keine Wartungsarbeiten an messpflichtigen Feuerstätten im eigenen Kehrbezirk durchführen. Die Pläne des Schornsteinfegerhandwerks, eine bundesweit agierende Schornsteinfegergesellschaft zu gründen, stoßen beim Fachverband auf Argwohn. Die Produkte und Dienstleistungen dieser Schornsteinfegergesellschaft würden das originäre Tätigkeitsgebiet der SHK-Handwerke abdecken und die Schornsteinfeger damit in direkte Konkurrenz zum SHK-Handwerk treten.

Die Innung, ein Auslaufsmodell?

Die Organisationsreform im Handwerk Baden-Württemberg geht in die nächste Runde. Aufgrund einer Abstimmung zwischen den Handwerkskammern und Landesfachverbänden verweisen seit dem 1.1.2009 Betrie­be, die bei der Handwerkskammer arbeits- und tarifrechtliche Auskünfte haben wollen, an die zuständigen Innungen. Über diese Verfahrensweise ergibt sich für die Innungen die Chance, neue Mitglieder zu gewinnen. Unter dem Aspekt der Zukunftsfähigkeit wurden die Strukturen der Innungen unter die Lupe genommen. Zeitnahe Verbesserungs­möglichkeiten versprechen sich die Obermeister durch Ko­ope­ra­tionen von benachbarten Innun­gen. Innungsfusionen oder gemeinsame Geschäftsstellen sind weitere Ansatzpunkte, um die Innungen zukunftsfähig zu machen.

Fachkräftemangel im SHK-Handwerk absehbar

Die Nachwuchssituation im SHK-Handwerk bleibt trotz steigender Lehrlingszahlen im vierten Jahr in Folge prekär. Stather erinnert daran, dass ein heute neu gewonnener Lehrling erst im Jahre 2011 bzw. 2012 als Fachkraft zur Verfügung steht. Angesichts von ca. 1100 freien Lehrstellen und der demographischen Entwicklung müssen alle Ebenen der Berufsorganisation ihre Anstrengungen erheblich steigern, um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.

Gesetzesflut durch Energie- und Klimapolitik

Die ehrgeizigen Ziele der Europäischen Union sowie der Bundes- und der Landesregierung zum Thema Energiesparen und Klimaschutz schlagen sich in einer Flut von Gesetzen nieder. GF Zahn erläuterte, wie die SHK-Betriebe sich mit den Regelungen des Energieeinspargesetzes, der Energieeinsparverordnung, der Durchführungsverordnung zur EnEV, dem Erneuerbaren Wärmegesetz, des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes, der Heizkostenverordnung und der 1. BImSchV auseinander setzen müssen. Darüber hinaus fällt dem SHK-Betrieb auch die Aufgabe zu, den Verbraucher zu informieren. Der Fachverband wird die shk-relevanten Anforderungen der Gesetze herausfiltern und in seinen Rundschreiben erläutern. Auf der Homepage des Fachverbandes finden sich im Bereich Technik unter „Gesetze, Normen, Merkblätter“ alle einschlägigen Regelungen und Kommentierungen zum Download.

SHK am Energietag des Landes beteiligt

Information und Marktbearbeitung gingen beim überregionalen Energietag des Landes Baden-Württemberg im September Hand in Hand. Der Fachverband war wieder mit einem Informa­tionsstand bei der zentralen Veranstaltung in Stuttgart vertreten. Auch nutzten Innungen und Betriebe die Chance, sich ebenfalls zu präsentieren.

Der Hauptgeschäftsführer des Baden-Württembergischen Handwerkstages, Dr. Hartmut Richter, folgte der Einladung des Fachverbandes und hielt ein Referat zum Thema „Die Fachverbände im BWHT: Aufgaben, Bedeutung und ihre Möglichkeiten für eine fachlich orientierte Handwerkspolitik“. Richter betonte, dass das Handwerk nur durch das persönliche Engagement der Handwerker lebendig werden kann, die sich in Innungen bzw. Fachverbänden organisieren. Die Arbeit der Fachorganisationen ist unverzichtbar für die Durchsetzung von Mittelstandsinteressen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde Dr. Richter die silberne Ehrennadel des Fachverbandes SHK für die langjährige gute Zusammenarbeit verliehen.

Bessere Öffentlichkeitsarbeit auf Innungsebene

Um eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit auf Innungsebene realisieren zu können, haben die Innungen die Position der Innungsbeauftragten für Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet. Die Tätigkeiten umfassen schwerpunktmäßig die Pflege der Pressekontakte, Berichterstattung für die Innungen sowie die Weitergabe der Öffentlichkeitsarbeits-Konzepte des Fachverbandes bzw. des Zentralverbandes. Bei ihrer Tätigkeit erhalten sie Unterstützung durch den Fachverband. Bedauerlicherweise wird die Bedeutung dieses Amtes von manchen Innungen unterschätzt. Hauptgeschäftsführer Dr. Klein richtete daher den Appell an die Innungen, qualifizierte und motivierte Innungsbeauftragte für die Öffentlichkeitsarbeit zu benennen und diese zu unterstützen.

Klempnerhandwerk: ­Verkürzung der Lehrzeit

Im Zusammenhang mit der Novellierung der Ausbildungsverordnung für Klempner hat sich die Versammlung mit der Frage der Dauer der Lehrzeit befasst, nachdem sich die Bundesfachgruppe Klempnerei für eine Verkürzung ausgesprochen hatte. Rückversichert durch entsprechende Umfragen bei den ausbildenden Betrieben sowie der Landesfachgruppe Klempnerei, wobei sich insbesondere letztere deutlich für eine Verkürzung ausgesprochen hatte, hat sich die Versammlung nach ausgiebiger Diskussion diesem Umfrage-Votum angeschlossen und sich für eine Verkürzung der Lehrzeit von 3,5 auf 3 Jahre ausgesprochen. Damit einher geht die Erwartung, dass anstelle des Metallgrundbildungsjahres klempnerspezifischere Ausbildungsinhalte Eingang in die Ausbildungsverordnung finden.

Kältemittelleitungen nur mit Zertifikat

Der kleine Kälteschein ist bald passé, es gelten ab Juli 2009 aufgrund der Chemikalien-Klimaschutz-Verordnung und der Chemikalien-Ozonschutz-Verordnung neue Anforderungen für Arbeiten an Kältemittelleitungen. Im Frühjahr 2009 wird der Fachverband neue Kälte-Klima-Kurse anbieten. Die Teilnehmer können dabei die erforderlichen Zertifikate für die Arbeiten an Kältemittelleitungen erhalten.

Nach langen Jahren unermüdlichen Engagements für die SHK-Berufsorganisation hat Landesfachgruppenleiter Ofen- und Luftheizungsbau Sieghard Marquardt sein Amt in jüngere Hände gegeben. Er engagierte sich von 1993 bis 2008 als Fachgruppenleiter und gehörte in dieser Zeit auch dem Verbandsvorstand an. Soweit die wichtigsten Punke von der Delegiertenversammlung.