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Nachruf

Heinz Lummel gestorben

Der langjährige Leiter der Bundesfachgruppe Klempnertechnik und Handwerksunternehmer Heinz Lummel aus Karlstadt/Main ist am 17. September im Alter von 73 Jahren verstorben. Die ­Berufsorganisation hat ihm viel zu verdanken, weil er sich wie kaum ein Zweiter als Unternehmer und Ehrenamtsträger um das Handwerk der Klempner, Spengler, Blechner und Flaschner verdient gemacht hat. Es gelang ihm in herausragender Weise, die traditionelle handwerkliche Verwendung von Metall für Dach und Fassade auf die teils spektakuläre Architektur der Neuzeit zu übertragen. Auf Klempnertagen und in Fachgruppensitzungen bestärkte er seine Berufskollegen darin, mit dem erlernten Handwerk nicht auf der Stelle zu treten, sondern auch neue Fertigkeiten und Fähigkeiten zu entwickeln.

Für ihn selbst waren die Klempnerfachregeln eine gute Grundlage, an deren Fortschreibung er maßgeblichen Anteil hatte. Doch um seine eigenen innovativen Ideen zu verwirklichen, ließ er bisweilen diese verlässliche Handwerksbasis hinter sich. Das noch nicht Erreichte, das oftmals als kaum möglich Eingestufte reizte ihn besonders. Ließ er Fotos seiner beeindruckenden Projekte Revue passieren, beteuerte er oft, dass selbst abenteuerlich anmutende Meisterleistungen von Metallbekleidungen im Grunde nicht ­außergewöhnlich seien. Ohne allerdings seine Lösungen im Detail zu verraten, erläuterte er in Bildern, dass die in seiner Firma entwickelten Konstruktionen auf möglichst einfacher und bewährter Klempnertechnik aufbauten. Bei der Gestaltung mit Metall beschränkte er sich nicht auf den Außenbereich. Auch in der Innenarchitektur wusste er seit vielen Jahren als Pionier Akzente zu setzen – die bis dahin kein Klempnerbetrieb im Angebot hatte.

Sein Handwerk lernte er von der Pike auf: In den 1960er-Jahren schloss Heinz Lummel zunächst seine Spenglerausbildung als Meister ab und erwarb anschließend im Sanitärhandwerk seinen zweiten Meisterbrief. Bereits Mitte der 1980er-­Jahre zählt die Firma Lummel zu den gefragten Unternehmen, wenn es um die Gestaltung von Metalldächern und -fassaden in handwerklicher Klempnertechnik geht. Seitdem realisiert der Karlstadter Handwerksbetrieb Aufträge nicht nur im Inland oder europaweit, sondern auch in Saudi-Arabien, Katar, Brunei, China, Singapur, der Mongolei oder auf den Seychellen.

Für seine Verdienste um das Spenglerhandwerk sowie für weitere ehrenamtliche Tätigkeiten, unter anderem für das Karlstadter Klempner- und Kupferschmiedemuseum, wurde Heinz Lummel 2005 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Klempnerbranche verliert mit ihm einen Visionär, Vor- und Querdenker, der bei vielen seiner Geschäftspartner und Fachkollegen unvergessen bleiben wird.