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Fragen an Manfred Stather zum Tag des Bades

Die eigenen Aktivitäten nicht auf den letzten Drücker planen

Sanitär-Themen sorgen nicht mehr für Schlagzeilen. Muss sich daran etwas ändern, muss die Werbetrommel für dieses Geschäftsfeld gerührt werden? Bedarf es mehr, als den Tag des Bades im Herbst in den Fokus zu nehmen? Manfred Stather, Chef eines Freiburger SHK-Betriebes, ZVSHK-Vorstandsmitglied und außerdem Vize-Präsident im Vorstand der VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft) plädiert: Konsequent den Marktauftritt des eigenen Sanitär-Fachbetriebes im Blick zu haben – und dafür eine Kampagne einzubinden.

SBZ: Herr Stather, Effizienz-Themen und Heizungs-Check behaupten sich in der SHK-Branche seit langem auf dem vordersten Rang. Dagegen tritt die Erlebniswelt des Bades vergleichsweise wenig in Erscheinung. Ist der eine Aktions-Tag im Herbst alles, womit die Sanitär-Branche in Erscheinung zu treten weiß?

Stather: Oberflächlich betrachtet mag man diesen Eindruck vielleicht bekommen – wenn die gezeigte Leistungsvielfalt auf der ISH schon nicht mehr im Blickfeld sein sollte. Die Sanitärwirtschaft hat sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu behaupten, die man nicht mit möglichst vielen Kampagnen bezwingen kann. Weniger ist mehr. Bündeln wir im Handwerk doch unsere Kräfte und nutzen gemeinsam mit der Sanitärwirtschaft konsequent das, was wir haben.

SBZ: Aber da scheint das Problem zu liegen. Was haben denn Sanitärwirtschaft und Fachhandwerk an Gemeinsamkeiten?

Stather: Bleiben wir zunächst einmal beim Tag des Bades. Der Monat Juni lässt Zeit für die Vorplanung. Schon wenn im Handwerksbetrieb mit eigener Ausstellung dieser Bad-Tag nicht auf den letzten Drücker geplant, sondern einschließlich Werbekonzept gründlich vorbereitet wird, können sich erhebliche Chancen ergeben.

Auch ohne eigene Ausstellung könnte man jetzt im Gespräch mit dem Großhandel über eine effektive Zusammenarbeit für diesen Bad-Tag nachdenken, Erfahrungen zusammentragen und neue Ideen entwickeln. Das alles braucht Zeit und bindet Kräfte, doch das Ziel sollte der überzeugende Marktauftritt sein.

SBZ: Weg von dem einen Aktions-Tag – welche Chancen sehen Sie, das Geschäftsfeld Sanitär mehr in den Vordergrund zu heben?

Stather: Meiner Meinung nach ist nur eine Kampagne wie der „Tag des Bades“ zu wenig. In der eigenen Ausstellung oder zusammen mit dem Großhandel sollten übers Jahr weitere Veranstaltungen stattfinden wie zum Beispiel eine „Nacht der Bäder“ an einem Freitagabend. Da müsste in der Kundenansprache insgesamt mehr getan werden als bisher.

Neben dem, wie der eigene Betrieb jetzt aufgestellt ist, gilt es für den Handwerksunternehmer danach Ausschau zu halten, ob es sich lohnt, am Konzept etwas zu ändern oder zu verfeinern. Wenn der Kundenstamm älter wird, könnte man an einer Präsentation arbeiten, um Wellness mit Barrierefrei zu kombinieren. Auch könnte es sich lohnen, für Bauherrn übersichtliche Pakete für den Einsatz regenerativer Energien für Neubau und Bestand zu schnüren, damit Preis und Leistung möglichst transparent sind.

Weil aller Wahrscheinlichkeit nach in nächster Zeit in die eigenen vier Wände investiert wird, gilt es das Passende für die in Frage kommenden Kunden parat zu haben. Und wie konsequent ich als Unternehmer für diesen Marktauftritt Sorge trage, entscheidet aus meiner Sicht über den Erfolg im Sanitär-Geschäft – Kampagnen können dies nur verstärken.

Gut ergänzen könnte dies dann auch, wenn Fachhandwerk und Sanitärwirtschaft Themen rund ums Bad wieder verstärkt in die Öffentlichkeit bringen.

TD