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Schluss mit dem Datenwirrwarr!


Allenthalben werden Rationalisierung und Synergieeffekte als Schlüssel für bessere Erlöse heraufbeschworen. Doch zumindest im Bereich des Datenverkehrs wird seitens des Großhandels ein effektiver Austausch massiv behindert. Und das, obwohl SHK-Handwerk und Industrie bereits seit Jahren die Durchgängigkeit der Datenkette von der Industrie über Großhandel bis hin zum Point of Sale fordern. Umfangreiche Anstrengungen wurden unternommen, die Thematik trotz der vielen unterschiedlichen Begrifflichkeiten transparent zu machen. Allenthalben verfolgen uns die Abkürzungen der IT-Technologie. Mal wird von GAEB als letztem Schrei gesprochen und kurz darauf ist nur noch GAEB DA XML 3.1 das einzig Wahre, neben EAN, BMEcat, Data­norm und vielen anderen Begriffen. Deshalb engagiert sich der ZVSHK in den entsprechenden Ausschüssen und Gremien.

Eigentlich hätte das Thema Daten-Intransparenz schon längst ad acta gelegt werden können. Bereits 2004 hatten sich alle Vertriebsstufen auf BMEcat als Stammdatenformat und GAEB als Bewegungsdatenformat geeinigt. Sie sollen dazu dienen, die Kommunikation mit dem Großhandel effizient und einfach zu machen. Wie das Hearing des Zentral­verbands (Extra-Beitrag auf Seite 12 dieser SBZ) Mitte Oktober gezeigt hat, kann sich der Großhandel jedoch noch nicht dazu durchringen, den Schritt zur „Durchleitung“ der Daten ans Handwerk, insbesondere des EAN-Codes zu unternehmen. Die Folge: Neben den unterschiedlichsten Datenformaten gibt es immer noch eine verwirrende Vielfalt der Großhandelsnummern, die den Handwerker (fast) zur Verzweiflung bringen. Deshalb ist eine eindeutige Artikelkennzeichnung mit dem EAN-Code zwingend notwendig. Vom Gros der Hersteller werden die Daten in einheitlicher Form schon seit geraumer Zeit, u.a. über den Stammdatenserver der Arge Neue Medien, inklusive EAN-Code zur Verfügung gestellt. Die Datensätze werden dann jedoch vom Großhandel um eben diese EAN kastriert und nicht an das Handwerk weitergegeben. Mit dem Wirrwarr der unterschiedlichen Listen glauben die Handelshäuser Transparenz und Vergleichbarkeit entgehen zu können.

Welche irrsinnigen Auswüchse das hat, zeigt die tägliche Praxis. Viele Kollegen legen im Zeitalter von ­Internet und E-Mail die von ihnen zu fertigenden Angebote aufs Fax uns schicken es an zwei oder drei Großhändler. Dort werden die Preise zu den entsprechenden Produkten aus der EDV herausgesucht und wieder zu Papier gebracht. Per Fax gehen die Preise dann zurück. Der Handwerker vergleicht, wählt aus und dann gehen die Daten wieder in die EDV. Rationelles Arbeiten sieht anders aus.

Wie selbstverständlich fordert der Großhandel in seiner Datenqualitätsrichtlinie die EAN-Nummer von den Herstellern. Nichts anderes fordern wir vom Großhandel. Um den dreistufigen Vertriebsweg weiter zu professionalisieren sind vermeintliche, um Datenbestände gezogen Schutzwälle jedoch das falsche Instrument. Und das sollte gerade auch der Großhandel eigentlich längst erkannt haben. Es kann nicht sein, dass wir den EAN-Code nur von Zweistuflern übermittelt bekommen.

Dass es auch anders geht, zeigen die Aktivitäten von Richter + Frenzel. Im Laufe des Jahres 2008 wird das Großhandelshaus Lieferscheine und Angebote auch mit der EAN versehen. Die Kataloge folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Bis dieses Standard ist, bleibt uns Handwerkern nur, immer wieder gegen den Irrsinn in unserer Branche zu intervenieren und das Verhalten von Händlern, die die EAN „durchlassen“, zu goutieren.

Auf Ihre kollegiale Unterstützung hofft

Ihr

Bruno Schliefke

Präsident des Zentralverbandes

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