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Ich bin dann mal woanders

Was wollen wir mit den vielen Lehrern, Kunsthistorikern und Soziologen? Wir brauchen Krankenschwestern, Bäcker und Installateure. Was nutzen die besten Designer, wenn die Kloschüssel anschließend nicht montiert werden kann? Hier müssen wir ansetzen und deutlich machen, dass unser Handwerk goldenen Boden hat. . . . Um der Nachfrage auch gerecht werden zu können, sollten wir alles daransetzen, auch gegen die starke Konkurrenz aus anderen Branchen engagierte Arbeitskräfte und ausreichend Nachwuchs für unsere SHK-Branche zu gewinnen . . . Hier sind auch Sie, liebe SBZ-Leser, gefordert. Werden auch Sie aktiv, damit wir auch künftig in ausreichendem Maße Badezimmer und Heizungen installieren können.“ Diese Zeilen, die ich bereits 1989 für einen meiner ersten SBZ-Kommentare geschrieben habe, haben nichts an Aktualität verloren.

So manche Tagungsvorlage von damals kann man auch heute noch auf den Tisch legen, ohne dass es gleich auffällt. So haben wir bereits vor 25 Jahren den ersten Maßnahmenkatalog zur Legionellenbekämpfung vorgestellt. Es gab auch viel Skurriles: So berichtete der Wissenschaftler Dr. Klaus Kronenberg beim Einsatz physikalischer Wasserbehandlungsgeräte über ein verstärktes menschliches Haarwachstum und auch Tomaten sollten angeblich besser und schneller wachsen ... Dauerthema war und ist auch der traditionelle Vertriebsweg. Vor 25 Jahren lautete eine Überschrift: „Partnerschaftsbemühungen am Scheideweg?“ In der SBZ 20/1989 wurde gar die Idee ins Spiel gebracht, eine „Überwachungsgemeinschaft traditioneller Vertriebsweg“ des Handwerks ins Leben zu rufen, in der nur vertriebswegtreue Großhändler aufgenommen werden. Aus heutiger Sicht echt skurril. Im Jahr 2015 regt sich kaum noch jemand über das Baumarkttreiben auf, der Internethandel hat diesen Part übernommen. Die Zeiten ändern sich – die Themen bleiben, wenn auch mit veränderten Vorzeichen.

Warum diese kleine Retrospektive? Im Sommer waren es nun über 25 Jahre, in denen ich die SBZ als Chefredakteur und Handwerksmeister geführt habe und Sie, liebe SBZ-Leser, zusammen mit einem schlagkräftigen Team alle 14 Tage über die Branchenthemen informieren und begleiten durfte. Mit dieser Ausgabe scheide ich aus dem Redaktionsteam aus und werde meine Erfahrungen als Vorstand der in Geislingen an der Steige ansässigen Bad & Heizung AG einbringen. Die bundesweite Vereinigung fortschrittlich denkender Handwerksfachbetriebe realisiert Projekte, die von der Gruppe effektiver und kostengünstiger als vom einzelnen Handwerksunternehmer durchgeführt werden können oder die ein einzelner Betrieb nicht realisieren kann. Ich bin davon überzeugt, dass das Engagement in derartigen Kooperationen – zusätzlich zur SHK-Berufsorganisation – für unternehmerisch denkende Handwerksfirmen, die auch künftig unabhängig vom Großhandel bleiben wollen, immer wichtiger wird.

Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, da mir die Zeit als SBZ-Chefredakteur viel Freude bereitet hat, ich dabei viele Freunde gewonnen habe und außergewöhnliche Menschen kennenlernen durfte. So auch bei den zahlreichen Verbändetreffen, Leserreisen und Wettbewerben, wie dem SHK-Internet-Osc@r oder unserem Bad-Kreativ-Wettbewerb. Allen, die uns, in welcher Form auch immer, begleitet und unterstützt haben, an dieser Stelle danke! Und Ihnen, liebe SBZ-Leser ein herzlicher Dank, dass Sie uns die Treue halten und Ihre SBZ durch Ihre Leserbriefe und Anrufe mitgestalten. Sie können sicher sein, dass das bewährte Redaktionsteam sich unter Leitung meines Nachfolgers Dennis Jäger für Sie ebenso ins Zeug legen wird wie bisher. Alles Gute für Sie – ich bin dann mal woanders. Auf ein Wiedersehen in unserer Branchenfamilie freut sich bereits jetzt

 

Ihr

 

 

 

 

Dirk Schlattmann

SBZ-Chefredakteur und

Handwerksmeister

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und auf Wiedersehen!