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Augen auf und durch!

© Foto: Andreas Körner

Trotz des riesigen Modernisierungspotenzials ist der Heiztechnikmarkt im Jahr 2007 drastisch eingebrochen. ­Eigentlich unverständlich, denn die Kombination von steigenden Brennstoffpreisen und schlechtem Kesselnutzungsgrad katapultierte die Heizkosten der Altanlagenbesitzer drastisch nach oben. Über die Gründe, warum sich die Hauseigentümer zurückhalten, wurde viel spekuliert. Doch letztlich wusste niemand so recht, was wirklich in den Köpfen vorging. Deshalb war eine Befragung der ­potenziellen Kunden längst überfällig; denn keiner kennt die hemmenden und motivierenden Faktoren besser.

Die nun vom BDH vorgelegte repräsentative Gfk-Studie gibt interessante Antworten auf einige Kernfragen: Warum führen die einen eine Heizungsmodernisierung durch, während sie andere aufschieben bzw. nicht durchführen? Welche Motivationsmöglichkeiten gibt es? Die 1000 Befragten teilten sich in Altanlagenbesitzer bzw. Nicht-Modernisierer (70 %) und in Hausbesitzer, die kürzlich modernisiert haben.

Deutlich wurde, dass 80 % der Altanlagenbesitzer keinen Anlass zur Modernisierung sehen, solange der Kessel noch intakt ist und die Grenzwerte eingehalten werden. Stark bremsend wirkt zudem die Angst vor hohen Investitionskosten für die Neuanschaffung (76 %). Gleichzeitig sind 57 % der befragten Nicht-Modernisierer unsicher, ob sich die neue Heizanlage amortisiert.

Diese Ergebnisse zeigen: Um Modernisierungsmaßnahmen grundsätzlich anzustoßen, muss vor allem die Heizkosteneinsparung aktiv angesprochen werden. Den verunsicherten Altanlagenbesitzern sollte möglichst plausibel, glaubwürdig und individuell dargelegt werden, dass die Anschaffungskosten in Relation zum Nutzen eben nicht zu hoch sind, und dass eine Amortisation möglich ist.

Viele Hausbesitzer wissen zudem nichts oder zu wenig über mögliche staatliche Förderzuschüsse und günstige Finanzierungsmöglichkeiten. Auch hier gilt: Aufklärung tut not. Doch wer soll das alles leisten?

Sicherlich sind regelmäßige Appelle an die Bundesregierung notwendig. Doch wer sich vor allem auf die Politiker verlässt, der ist verlassen. Deshalb werden wir Redakteure nicht müde, immer wieder an die Heizungsbranche zu appellieren, selbst aktiv zu werden; stark genug ist sie ja! Die Gfk-Studie und weitere Untersuchungen sind eine gute Ausgangsbasis, um die Chancen und Stärken einerseits sowie die Versäumnisse, Fehleinschätzungen und Schwächen andererseits offen zu analysieren. Dieser Prozess darf jedoch nicht dazu missbraucht werden, um Schuldzuweisungen zu verteilen. Denn nur gemeinsam können Handwerk, Industrie, Handel und Verbände den maximalen Erfolg ernten. Und dies bedeutet, in gemeinsamen bundesweiten Aktionen sowie direkt vor Ort die Nicht-Modernisierer in begeisterte Modernisierer zu verwandeln.

Die Befragungsergebnisse beweisen einmal mehr, dass dem Heizungsfachhandwerker eine besondere Bedeutung zukommt. Er war für fast jede zweite der Heizungsmodernisierung der (mit)entscheidende Auslöser. Dieses Gewicht muss deshalb unbedingt verstärkt werden. Wertvolle Anregungen für die praktische Umsetzung bietet nicht nur die Auswertung der Gfk-Studie im bav-Teil ab Seite 30. Sie erfahren auch, wie SHK-Betriebe mit dem „Heizkosten-Sparkonzept“ hohe Renditen erzielen (Seite 34) und attraktive Kundenveranstaltungen durchführen (Seite 50). Eine pfiffige Marketing-Idee, um den Bad-Bedarf Ihrer Kunden zu wecken, stellen wir auf Seite 46 vor. Eine spannende Lektüre mit ­hohem Nutzwert wünscht Ihnen

Jürgen Wendnagel
SBZ-Redakteur