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Klimaschutz und intelligente Technik

Von Experten für Profis – Unter dieses Motto hat Wöhler das dritte Innovations-Forum in Hannover gestellt. 170 Teilnehmer informierten sich und diskutierten zum Leitthema des diesjährigen Forums: „Herausforderung Klimawandel – was ist zu tun?“ Dass das Thema von größter Dringlichkeit ist, das belegte eindrucksvoll Prof. Dr. Mojib Latif mit seinem Eröffnungsvortrag. Prof. Latif, dessen Forschungen 2015 mit dem deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurden, sagte unter anderem, der CO2-Ausstoß in der Luft sei inzwischen in „schwindelerregende Höhen“ gestiegen. Die Folge: die deutlich messbare Erwärmung der Erde und der Meere.

Fachhandwerker als Vorreiter der Energiewende

Aufgrund der alarmierenden Zahlen dürfe nicht mehr die übliche Frage gestellt werden „Was kostet es, wenn wir etwas tun?“, sondern die Frage müsse lauten: „Was kostet es, wenn wir nichts tun?“ Eine gute Nachricht hatte Prof. Latif aber doch: „Bis jetzt ist nichts verloren.“ Jedoch sei ein konsequentes Handeln ab sofort notwendig, um die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Das könne die Politik allein nicht leisten, die Energiewende müsse vielmehr „von unten“ gefördert werden.

Genau an diesem „von unten“ setzte das Wöhler-Innovationsforum 2016 an. Teilnehmer waren wie schon in den vergangenen Jahren SHK-Fachhandwerker, Energieberater und Schornsteinfeger, also allesamt Profis im Bereich der Gebäudetechnik. „Sie sind die Experten, die bei den Kunden Überzeugungsarbeit leisten müssen“, sagte Johannes Lötfering, Geschäftsführer der Firma Wöhler. In seiner Forumsansprache zeigte er sich überzeugt, dass Klimaschutz dank intelligenter Technik ohne Einbußen an Komfort möglich sei. Im Gegenteil: Ein Haus mit dichter Gebäudehülle und Lüftungsanlage biete dem Bewohner bei niedrigem Energieverbrauch höchsten Komfort. Die Umwelt, der Gebäudeeigentümer, aber nicht zuletzt auch der ausführende Betrieb profitieren seiner Meinung nach davon, wenn sie jetzt die Maßnahmen angehen, die zur Energieeinsparung notwendig sind, zum Beispiel die Erneuerung der Heizung, der Heizungs-Check 2.0, die Dichtheit der Gebäudehülle sowie die kontrollierte Wohnraumlüftung.

Zu diesen Punkten erhielten die Forumsteilnehmer konkrete Informationen in den Workshops. Hier stellten Experten unter anderem Konzepte vor, die sie als Vorreiter ihrer Branche erarbeitet hatten, und gaben durchaus praktische Tipps zur Umsetzung.

Kontrollierte Wohnraumlüftung als lohnendes Geschäftsfeld

Über kontrollierte Wohnraumlüftung informierte Dipl.-Ing. Eberhard Paul, ehemaliger Geschäftsführer des Unternehmens Paul Wärmerückgewinnung. Er stellte unterschiedliche Lüftungssysteme vor, von der dezentralen Lüftung bis zu Abluftanlagen. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere Komfortlüftungssysteme für eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung die größten Vorteile bringen, und das nicht nur unter energetischen Gesichtspunkten. Dabei hob er auch die Bedeutung hervor, die dem hygienischen Zustand jeder Lüftungsanlage beigemessen werden muss. Sie spielt sowohl für die Energieeffizienz als auch für die Gesundheit der Nutzer eine große Rolle. Die Überprüfung und Reinigung eröffnet gerade SHK-Betrieben ein lohnendes Geschäftsfeld. Insbesondere beschäftigt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit Kunden vor der Sanierung: Lohnt sich die Investition für eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, zum Beispiel bei 20 Jahren Betriebsdauer. Anhand einer Gegenüberstellung der Investitionskosten und der Energiekosten-Einsparung errechnete Eberhard Paul für unterschiedliche Gerätetypen mit verschiedenen Wärmerückgewinnungsgraden immer eine Ersparnis für den Kunden. Und dabei waren Aspekte wie die Vermeidung von Bauschäden durch Feuchte und Schimmelpilzbefall oder der erhöhte Wohnkomfort durch die Lüftungsanlage noch nicht einmal berücksichtigt. Gute Argumente für den Fachmann, um den Bauherrn zu überzeugen.

Heizungserneuerung und KfW-Förderung

Umweltschutz lohnt sich: Durch Kesseltausch und Verbesserung der Wärmeversorgung können Gebäude nicht nur deutlich wirtschaftlicher betrieben werden, die Maßnahmen werden im Rahmen des KfW-Programms „Energieeffizient Sanieren“ auch gefördert. Der Bauingenieur und Energieberater Rainer Feldmann ist seit 2002 als externer Sachverständiger für Gebäudeenergieeffizienz bei der KfW tätig und konnte den Teilnehmern des Forums in Hannover daher aus erster Hand erklären, was bei der Antragstellung zu beachten ist. Fast 40 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudebereich. Die KfW-Förderprogramme zur Energieeinsparung setzen also gerade dort an, wo viel verbraucht wird. Eine Auswertung der Anzahl der 2015 geförderten Maßnahmen zeigt, dass es vor allem die gering investiven Einzelmaßnahmen sind, die sich Hauseigentümer fördern lassen. Sie setzten dabei vor allem auf den Einbau einer effizienteren Heiztechnik und auf neue Fenster. Dabei zeigte Rainer Feldmann auf, dass es durchaus möglich ist, die KfW-Förderung für unterschiedliche Maßnahmen im Rahmen einer Gesamtsanierung zu beantragen und so hohe Summen bezuschusst oder als Kredit finanziert zu bekommen. Er ermunterte daher die Fachhandwerker, die Hauseigentümer bei Sanierungsbedarf grundsätzlich auf die Möglichkeit von KfW-Förderungen hinzuweisen.

Moderne Architektur und Gebäudegestaltung

Die Klimaschutzziele können nicht allein durch Verordnungen aus der Politik erreicht werden, sondern Klimaschutz muss „von unten“ praktiziert werden. Ein eindrucksvolles Beispiel für den Grundgedanken, der sich als roter Faden durch das gesamte Innovations-Forum zog, beschrieb Dipl.-Ing. Andreas Nordhoff, Geschäftsführer des Kölner Instituts für Bauen und Nachhaltigkeit (IBN). Anhand eines Plus-Energiehauses in Köln erläuterte er, wie sich Ökonomie, Ökologie, Wohnkomfort und Optik verantwortungsvoll miteinander kombinieren lassen.

Abgerundet wurde das Workshop-Angebot durch Workshops zur Unternehmensführung im Handwerksbetrieb mit Themen wie „Lohngestaltung“ und „Handwerk im Wandel“ aus der Sicht eines Marketing-Fachmanns. Bei allen Programmpunkten standen der Dialog und angeregte Gespräche im Vordergrund. Deutlich wurde beim Wöhler-Innovationsforum 2016, dass es genug intelligente technische Lösungen für die Gebäudetechnik gibt, um energieeffizient und dennoch komfortabel zu wohnen und zu arbeiten. Trotz kontroverser Diskussionen in den Details waren sich die Teilnehmer einig, dass sie als Profis es sind, die diese neuen Wege aufzeigen müssen. Das Forum lieferte ausreichend Ansatzpunkte, um neue Techniken kennen und verstehen zu lernen und für den Betrieb profitabel umzusetzen.

Info

Helden der Arbeit

Handwerker und ihre Heldentaten: Wöhler hat ganz besondere Erlebnisse aus dem Arbeitsalltag seiner Kunden gesammelt. Auf einer eigens dafür hergerichteten Homepage schildern die Teilnehmer, wie sie ihren Kunden wirklich kompetent und „heldenhaft“ weiterhelfen konnten. Anekdoten sind ebenfalls dabei. Sie zeigen, wie beherzt Fachhandwerker mit technischem Verständnis in manch auswegloser Situation doch noch Lösungen finden.

www.danke-handwerk.de

Referenten

Andreas Nordhoff: „ Die drei argumentativen Standbeine der allgemein anerkannten Regeln der Technik sind: in der Theorie richtig; in der Praxis bewährt; der Fachöffentlichkeit weitgehend bekannt.“

 

 

 

 

Robert Kroth: „Verbraucher, die über eine neue Heizung nachdenken, recherchieren über sieben Stunden im Netz, bevor sie überlegen, mit welchem Handwerker vor Ort sie Kontakt aufnehmen wollen.“

 

 

 

 

Rainer Feldmann: „ Das EnEV-Referenzgebäude liefert die Ankerwerte für uns. Es ist quasi die Richtschnur.“

 

 

 

 

 

Eberhard Paul: „Lüftungsanlagen sind notwendig und rechnen sich auch finanziell.“