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Wer hat's erfunden?

Täglich verlassen die Dusch-WCs in verschiedensten Varianten das Schweizer Stammwerk und werden von dort in das Distributionszentrum in Pfullendorf transportiert. Wie viele das sind ist streng gehütetes Betriebsgeheimnis. In der eigens gegründeten Geberit Apparate AG sind jedenfalls 80 Mitarbeiter beschäftigt. In den Aufbau der Entwicklungs- und Produktionsstrukturen investierten die Schweizer in der Zwischenzeit über 10 Millionen Franken. Mit der strategischen Entscheidung, die Entwicklung und Produktion der AquaClean Dusch-WCs unter einem Dach zusammenzufassen, will Geberit langfristig den wirtschaftlichen Erfolg der Produkte ermöglichen. „So können wir Risiken minimieren, unser Know-how weiterentwickeln, die Qualitätssicherung gewährleisten, Innovationen vorantreiben und zur Kostenreduktion beitragen“, erklärte Karl Zahner, Geschäftsführer der Geberit Apparate AG.

Swiss handmade

Bei der Herstellung kommt vorwiegend Handarbeit zur Anwendung, unterstützt durch Informationssysteme, die in den Montageprozess integriert sind. Um die Qualitätsstandards zu erfüllen, sind zahlreiche Fertigungsschritte erforderlich, bis ein Dusch-WC fertig montiert ist. So besteht das neue Modell AquaClean Mera aus 250 einzelnen Komponenten (Elektronik, Metall, Keramik, Kunststoffteile, Normteile, Verpackung und Dokumente). Gefertigt werden sie im „One-Piece-Flow“, das heißt, ohne Zwischenlager an einem Stück. Rund zwei Stunden dauert die Durchlaufzeit für die Montage. Je nach Modell sind an den 14 Montagestationen 20 bis 30 Einzelschritte notwendig, bis ein Dusch-WC komplett ist. Jeder Mitarbeiter übernimmt dabei zwei bis drei Schritte. So finden alle Komponenten nach und nach den für sie vorgesehenen Platz: vom Scharnier über die Spülkammer, den Duscharmantrieb und die Wasserpumpe bis hin zum elektronischen Bedienfeld. Am Ende der Montagelinien wird jedes Dusch-WC einer umfassenden Qualitätsprüfung unterzogen, mit den dazugehörigen Unterlagen versehen, verpackt in das Distributionszentrum in Pfullendorf transportiert.

Maßstäbe in Technologie und Design

Hinkten Dusch-WCs über Jahrzehnte vom Design und Proportionen gehobenen design- und optischen Nutzeransprüchen normalen WCs hinterher, haben sich durch die Miniaturisierung der Bauteile neue Chancen ergeben. „Elegant im Design, erstklassig in der Technologie und vielfältig in den Funktionen“ – das nimmt auch das zur ISH vorgestellte und ab September lieferbare AquaClean Mera für sich zu recht in Anspruch, erstmals mit neuer WhirlSpray-Duschtechnologie und der TurboFlush-Spültechnik. Für eine gründliche und leise Ausspülung sorgt die asymmetrische Innengeometrie der spülrandlosen Keramik. Saubere und klare Übergänge sowie minimalisierte, in das Design integrierte Technik, zeichnen das neue Dusch-WC aus. Bei der Gestaltung setzte das Unternehmen erneut auf Christoph Behling, der auch schon für den Entwurf der Sigma-Betätigungsplatten verantwortlich war. Die Chromoberfläche der Designabdeckung verstärkt mit dem Spiel der Reflexionen den schwebenden Eindruck. Ein Orientierungslicht am unteren vorderen Rand des WCs setzt optische Akzente. Design, Komfort, Sauberkeit und Nachhaltigkeit – das waren und sind Geberit-Gradmesser bei der Entwicklung von Sanitärprodukten.

WhirlSpray-Duschtechnologie

Das Herzstück von AquaClean Mera bildet die erstmals eingesetzte WhirlSpray-Duschtechnologie, die mit zwei Düsen eine gezielte Reinigung ermöglicht. Dafür ist ein sanft-vitalisierender Duschstrahl mit dynamischer Luftbeimischung und Massageduschfunktion verantwortlich. Eine separate Ladydusche zeichnet sich durch einen besonders weichen Duschstrahl aus. Sie ist in die Duschdüse für den Analbereich integriert und bleibt damit bei Nichtgebrauch geschützt gegen Verschmutzungen. Zur Trocknung des Analbereichs besitzt Mera einen sanften Föhn. Er sitzt als separater Arm ebenfalls in der Keramik und fährt bei Bedarf aus. Die integrierte Benutzererkennung sorgt dafür, dass die Duschfunktion erst aktiviert wird, sobald sich eine Person auf das Dusch-WC setzt – so wird ein versehentliches Auslösen vermieden.

Individuell einstellbare Nahbereichserkennung

Die spülrandlose WC-Keramik mit der TurboFlush-Spültechnik ist auf die bestehenden Spülkästen von Geberit abgestimmt ist. Eine einzige, seitliche Spülöffnung genügt. Die Keramik ist mit einer Oberflächenbeschichtung gegen Schmutzablagerungen versehen. Unzugängliche Bereiche sind stark reduziert – Ecken und Kanten fehlen ganz.

Nähert sich der Nutzer dem WC, aktiviert eine Nahbereichserkennung die optional einstellbare WC-Sitz-Heizung. Diese ist in den ergonomisch geformten WC-Sitz aus Duroplast integriert und verbraucht nur dann Strom, wenn sie auch tatsächlich benötigt wird. Gleichzeitig sorgt die Nahbereichserkennung dafür, dass der Warmwasserspeicher vorgewärmt wird. Das hybride Warmwassersystem, bestehend aus einer Kombination von Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher, stellt sofort und anhaltend Wasser in der gewünschten Temperatur bereit.

Damit keine Gerüche das Baderlebnis stören, besitzt Mera eine Geruchsabsaugung, die in die WC-Keramik integriert ist und erst startet, wenn eine Person auf dem WC-Sitz Platz nimmt. Die Luft wird über die Spülöffnung aufgenommen und zu einem katalytischen Keramikwabenfilter geleitet.

Integriertes Nachtlicht

Für Komfort sorgen Zusatzfunktionen wie ein sich automatisch öffnender und schließender WC-Deckel sowie ein dezentes Licht zur nächtlichen Orientierung. Beide Funktionen werden durch die integrierte Nahbereichserkennung aktiviert. Die Fernbedienung bietet die Möglichkeit, nutzerindividuelle Programmabläufe einzugeben, zu speichern und auf Tastendruck abzurufen. Mera lässt sich durch eine einzige Person montieren. Möglich macht dies eine Verpackung mit integrierter Montagehilfe, mittels der sich das Gerät in die gewünschte Position bringen lässt. Die vormontierte Schallschutzmatte auf dem Metallrahmen vereinfacht die Montage.

Insbesondere die Proportionen und das teilweise doch sehr gewöhnungsbedürftige Design hat Dusch-WCs in der Vergangenheit den Weg in viele Haushalte versperrt. Weniger als ein Prozent aller WCs werden in Mitteleuropa mit einer Dusch-WC-Technologie ausgestattet. Mit technisch ausgereiften und optisch ansprechenden Produkten wie Mera kann das Verhältnis mittelfristig gravierend verändert werden, was der Wertschöpfung im Bad zugute kommt. Dazu bedarf es aber auch massiver Marketingaktivitäten. „Von nix kommt nix“, wie der Volksmund so schön sagt. So wendet sich Geberit in einer großangelegten Pilot-Kampagne in diesem Sommer direkt an die Endverbraucher. An ausgewählten Orten und auf zielgruppenspezifischen Veranstaltungen präsentiert das AquaClean Mobil das Thema „Reinigung mit Wasser“ auf eine ganz neue Weise: In exklusiver Atmosphäre kann der potenzielle Kunde die Vorteile dieser natürlichen Art der Intimreinigung live erleben und selbst testen. Geberit sieht die Kampagne als Schritt zu einer neuen Hygienekultur in Deutschland und will Handel und Handwerk beim Verkauf von Dusch-WCs unterstützen. Informationen und ein Video dazu gibt es unter www.geberit-aquaclean.de/mein-erstes-mal. Und ja, dann war da noch die Frage, wer die Produktgattung Dusch-WC eigentlich erfunden hat. Na wer schon? DS

Natürlich die Schweizer*.

Fußnoten

* Das Dusch-WC wurde ursprünglich vom Schweizer Hans Maurer (1918–2013) entwickelt und ab 1957 unter dem Namen Closomat vermarktet. Bis zum Konkurs im Jahr 2007 in Folge einer missglückten Produktneuentwicklung verkaufte das Schweizer Unternehmen rund 100 000 Einheiten. 1978 stieg Geberit in diesen Produktbereich ein und startete mit dem Aufsatz Geberella sowie der Komplettanlage Geberit-O-Mat.