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Wärmepumpen- und Lüftungstechnik im Neubau

Dach- und fachgerecht installiert

Die Herausforderung der zukünftigen Baulandpolitik besteht deshalb darin, … die Mobilisierung von Bestandspotenzialen deutlich zu verstärken.“ Dieses Zitat aus einer Studie beschreibt punktgenau das Dilemma des Wohnungsbaus in Ballungszentren: Die Nachfrage übersteigt schon seit Jahren das Angebot, das von den Kommunen zur Verfügung gestellt wird. Nachverdichtung ist das Gebot der Stunde, das vom Bauträger „Massivhaus Mittelrhein“ bei einem Projekt im Frankfurter Norden beherzigt wurde. Denn während andernorts Lückenbebauung oder der Abriss und Neubau kompletter Gebäude üblich ist, ersetzte man hier „nur“ die Hälfte eines Doppelhauses – unter schadensfreiem Erhalt des verbleibenden Altbaus.

Der Neubau gründet statt auf einem Kriechkeller auf einer ­Betonplatte, sodass der bestehende Altbau nicht aufwendig ­abgefangen werden musste. Das trug maßgeblich dazu bei, ­jegliche Bauschäden zu verhindern. Wegen des fehlenden Kellers wurde die Haustechnik im Dachgeschoss untergebracht.

Bild: Vaillant

Der Neubau gründet statt auf einem Kriechkeller auf einer ­Betonplatte, sodass der bestehende Altbau nicht aufwendig ­abgefangen werden musste. Das trug maßgeblich dazu bei, ­jegliche Bauschäden zu verhindern. Wegen des fehlenden Kellers wurde die Haustechnik im Dachgeschoss untergebracht.

Regenerative Wärme plus Wohnungslüftung

Es entstand ein 220 m² großer, zweigeschossig geplanter Kubus mit ausgebautem Dachgeschoss. Das Ausstattungsniveau ist mit bodentiefen Fenstern, Echtholzdielen und zwei exklusiven Bädern gehoben. Das energetische Niveau steht dem kaum nach: Als Haus der „Effizienz-Serie plus“ (gemäß Ausstattung des Bauträgers) liegt der Jahres-Primärenergiebedarf bei nur noch 26,75 kWh/m²a, der Heizwärmebedarf bei 43,49 kWh/m²a – und damit deutlich besser als die EnEV-Anforderungen. Im Ergebnis also kein Vergleich zu dem Altbau, selbst wenn man den energetisch aufwendig kernsaniert und ausgebaut hätte.

Die technische Ausstattung komplettiert – bei dieser dichten Gebäudehülle unabdingbar – in dem Frankfurter Neubau noch zusätzlich eine kontrollierte Wohnungslüftung mit integrierter Wärmerückgewinnung.

Abgedeckt wird der Wärmebedarf über eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. Die zieht 75 % ihrer 11 kW Leistung aus der Umgebungsluft; die notwendige elektrische Antriebsenergie liefert die PV-Anlage auf dem Dach des Neubaus – mittels der integrierten PV-ready-Funktion. Aufgrund der sehr leise arbeitenden Außeneinheit Arocollect wird die benötigte Wärmeleistung auch in verdichteter Bebauung erreicht, ohne einen störenden Schallpegel zu verursachen, denn das Betriebsgeräusch liegt im Nachtmodus bei nur 35 dB(A) in 2,3 m Entfernung. Das ist kaum mehr als das Ticken einer Armbanduhr und weniger als leises Flüstern.

Eva Krotwaart, Geschäftsführerin der Henry Burmester GmbH: „­Unverzichtbar sind in jedem Haus mittlerweile fast immer die ­regenerativen Wärmelösungen!“

Bild: Vaillant

Eva Krotwaart, Geschäftsführerin der Henry Burmester GmbH: „­Unverzichtbar sind in jedem Haus mittlerweile fast immer die ­regenerativen Wärmelösungen!“

„Alltagsgeschäft“ Wärmepumpe

Haustechnik dieser Art – mit Wärmepumpen-Inneneinheit Flexotherm exclusive, wandhängender KWL-Anlage und 300-l-Warm­wasserspeicher – zu installieren, gehört für das ausführende SHK-Fachhandwerksunternehmen Henry Burmester (aus Neuwied) zum Tagesgeschäft. Spezielle Anforderungen gab es beim Frankfurter Neubau aber dadurch, dass, mangels Keller, die komplette Technik als Dachzentrale ausgeführt werden sollte.

Der knapp bemessene Raum wurde nicht nur bis in die letzte Ecke ausgereizt, sondern die Burmester-Handwerker haben zugleich für die Verrohrung der kontrollierten Wohnraumlüftung im wahrsten Sinne des Wortes ungewöhnliche Wege finden müssen: Eng verschlungen führen die Zu- und Abluftleitungen jetzt von der recoVair-Anlage ausgehend unter der Dachschräge entlang in den Drempel und weiter in den Wänden nach unten zu den Wohngeschossen. Über ebenfalls in die Wände integrierte Flachverteiler erfolgt in den beiden Geschossen die Anbindung an die jeweiligen Zu- und Ablufträume mit ihren Wand- oder Deckenauslässen.

Vor allem die Führung der Luftkanäle für die kontrollierte Wohnraumlüftung war, in der Dachzentrale beginnend, eine Herausforderung.

Bild: Vaillant

Vor allem die Führung der Luftkanäle für die kontrollierte Wohnraumlüftung war, in der Dachzentrale beginnend, eine Herausforderung.

Vorteil durch abgestimmte Systeme

Spätestens an dieser Stelle, sagt Burmester-Geschäftsführerin Eva Krotwaart, zahlt sich für ein Fachhandwerksunternehmen bei der Anlagentechnik die Zusammenarbeit mit einem Sys­tem­anbieter aus: „Bei den etwa 250 durchweg individuell geplanten Objekten, die wir jedes Jahr ausstatten, gibt es keine Standardlösungen. Denn so individuell, wie unsere Kunden ihre Häuser konzipieren, so individuell ist dann auch die technische Gebäudeausrüstung. Umso wichtiger ist für uns daher die Zusammenarbeit mit Systemanbietern, um hier möglichst flexibel agieren zu können.“ Und zwar bis hin zu jeweils passenden regenerativen Wärmelösungen, die – wie auch in diesem Fall – zwar häufig Luft/Wasser-Wärmepumpen sein können, aber eben auch nicht immer. Umso einfacher sei von daher die Umsetzung, so ­Krotwaart, wenn es sich bei den Anlagen um Systeme handele, die beispielsweise genauso als Sole/Wasser-Variante oder sogar als Wasser/Wasser-Lösung zur Verfügung stehen. Das reduziere in jedem Fall den Montageaufwand.

Übertragen lässt sich die Handhabung ebenso auf die Warmwasser-Speicherlösungen, abgestimmte PV-Batteriespeicher oder die Wärmeverteilung, die als Flächenheizung im Neuberg-Neubau zugleich zur Kühlung eingesetzt wird. Und: Durch den Umkehrbetrieb der Wärmepumpe ist eine Absenkung der Raumtemperatur im Sommer um bis zu 3 K zu erreichen.

Was zeichnet die Außeneinheit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe aus? Burmester-­Geschäftsführer Andreas Erdmann, Leiter Key Account Fertighaushersteller Andreas Seber bei Vaillant, und Dipl.-Ing. (FH) Heiko Schröder (Leiter Produktmanagement bei Massivhaus Mittelrhein) sind sich in diesem Punkt einig: das Betriebsgeräusch, das hier mit 35 dB(A) im Nachtmodus niedrig liegt.

Bild: Vaillant

Was zeichnet die Außeneinheit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe aus? Burmester-­Geschäftsführer Andreas Erdmann, Leiter Key Account Fertighaushersteller Andreas Seber bei Vaillant, und Dipl.-Ing. (FH) Heiko Schröder (Leiter Produktmanagement bei Massivhaus Mittelrhein) sind sich in diesem Punkt einig: das Betriebsgeräusch, das hier mit 35 dB(A) im Nachtmodus niedrig liegt.

Info

Möglichkeiten ausreizen

Das Wärmepumpensystem „Flexotherm exclusive“ von Vaillant steht in fünf Leistungsgrößen mit 5, 8, 11, 15 oder 19 kW zur Verfügung. Die Umweltwärme kommt dabei wahlweise aus dem Boden (als Sole/Wasser-Wärmepumpe) oder über die Außeneinheit Arocollect aus der Umgebungsluft. Je nach Ausführung werden Investitionen in diese Wärmetechnik im Rahmen des Klimapaketes der Bundesregierung mit bis zu 35 % der Investitionssumme gefördert, und zwar auch für sogenannte Umfeldmaßnahmen. Dazu gehört beispielsweise das Fundament für die Luftkollektoren.

Die wandhängende Anlage zur kontrollierten Wohnraumlüftung des Typs Recovair ist, je nach Typ, für Einfamilienhäuser mit einem Luftvolumen von 260 bzw. 360 m³/h geeignet. Der Wärmerückgewinnungsgrad beträgt 98 %. Das entspricht einer Verringerung der Heizlast um bis zu 20 %.

Der Betrieb einer Wärmepumpe ist besonders ökologisch und wirtschaftlich, wenn der Strom vor Ort über eine Auropower-­PV-Anlage erzeugt wird. Die schwarzen Zellen, die sich durch den ebenfalls schwarzen Rahmen und die schwarze Folie harmonisch in moderne Architektur einfügen, liefern bis zu 325 Watt. Wechselrichter und Batteriespeicher komplettieren das System.

Info

Mit diesen Werten plante der Anlagenbauer:

Gebäudevolumen Ve: 916,85 m³

Gebäudenutzfläche AN: 293,39 m²

Gebäudehüllfläche A: 541,06 m²

Jahres-Primärenergiebedarf
Q“p: 26,75 kWh/m²a

Transmissionswärmeverluste

H“T: 0,355 W/m²K

Lüftungsverluste Qv: 916,85 kWh/a

Heizwärmebedarf qh: 43,49 kWh/m²a

Trinkwassererwärmung

Qtw: 3.667,40 kWh/a

Endenergiebedarf QE: 14,86 kWh/m²a

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