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Verbandstag auf dem Lauterer Betzenberg

Zukunftsorientiert heizen

Verbandsvorsitzender Fritz Koch stellte in seiner Begrüßungsrede fest, dass die Aufträge im Energiebereich zurzeit nicht marktkonform laufen. Die Betriebe würden der allgemeinen Konjunktur hinterher hinken, weil die Verbraucher und Hausbesitzer durch die Politik total verunsichert wären. Der Landesinnungsmeister betonte, „dass gerade jetzt, in der Zeit wo Öl, Gas- und Strompreise Höhenflüge angetreten haben und die Sonne auch nicht 24 Stunden am Tag Energie abgibt, mit einem soliden Mix aus fossiler und alternativer Energie die beste Lösung zu erreichen ist“. Er appellierte an die 150 Tagungsteilnehmer, dies beim Endkunden überzeugender darzustellen. Dazu habe der Fachverband Hilfsmittel bereitgestellt und als zentrales Thema des Verbandstags das zukunftsorientierte Heizen in den Mittelpunkt gerückt.

Energiekosten sparen

Fünf Referate erwarteten die Teilnehmer im Rahmen der von Hauptgeschäftsführer Rainer Lunk moderierten Fachtagung. Mit dem Wärmepumpenmarkt beschäftigte sich Harald Spreyer, Schulungsreferent von Stiebel Eltron. Nach seinen Ausführungen suchen immer mehr Hausbesitzer durch die stark ansteigenden Energiepreise nach Alternativen zu Öl und Gas. Dies begünstigt den Einsatz von Heizwärmepumpen, von denen im letzten Jahr 45 300 deutschlandweit eingebaut wurden. Dabei handelt es sich zu 55 % um Sole-Wasser-Wärmepumpen, 10 % Wasser-Wasser-Systeme und zu 35 % um Wasser-Luft-Wärmepumpen. Mittlerweile sind in Deutschland fast 300000 Heizungswärmepumpen installiert. Tendenz steigend.

Aktuelle Hinweise zur Effizienzsteigerung von Heizsystemen im Bestand gab Jakob Köllisch, Fachgruppenleiter des Pfälzer Fachverbandes. Laut Köllisch liegt der durchschnittliche Verbrauch im Gebäudebestand zurzeit bei etwa 23 l Heizöl pro m² und Jahr. Ursachen sind fehlende oder schlechte Dämmung von Gebäudehülle und Rohrleitungen, veraltete Wärme­erzeuger, veraltete Pumpen sowie mangelhafte Hydraulik und alte Fenster. Köllisch machte deutlich, dass je nach Heizungsanlage schon geringe investive Maßnahmen wie Pumpentausch, Regelung oder auch Rohrdämmung bis zu einem Viertel der Energiekosten sparen.

Der Heizungskiller

Neuigkeiten waren auch dem Vortrag von Reinhold Hördegen zu entnehmen. Der Grünbeck-Mann nahm die Richtlinie VDI 2035 – Vermeidung von Schäden in Warmwasserheizungsanlagen – unter die Lupe und stellte fest, dass Korrosionserscheinungen und Steinbildung zu erheblichen Funktionsstörungen im Heizkreislauf führen. Dies gilt besonders bei Zutritt von Sauerstoff ins Heizwasser. Hördegen stellte verschiedene Möglichkeiten des Korrosionsschutzes durch Wasserbehandlung vor. Über die Zukunftstechnologie Mini-Blockheizkraftwerke referierte Torsten Kohl. Der Vaillant-Schulungsleiter wusste zwar zu berichten, dass die Geräte kaum größer als eine Tiefkühltruhe sind, konnte aber nicht sagen, wann sie endlich auf den Markt kommen.

Andreas Mahlberg vom IWO präsentierte anschließend mit Pyrinno einen modulierenden Kleinstbrenner, der im Leistungsbereich von 1 bis 8 kW künftig als Warmluft-Ölheizung im Niedrigstenergiehaus eingesetzt werden soll.

Im Anschluss an die Referate wurde die Auszeichnung der Prüfungsbesten der Fachrichtung SHK-Anlagenmechaniker durch Landesinnungsmeister Fritz Koch, Dr. Peter Missal (Thüga Energienetze) und Guido Dörr (Wilo) vorgenommen. Über die von der Thüga zur Verfügung gestellten Prämie von 750 Euro sowie über eine Wilo-Brain-Schulung in Dortmund, mit dem Besuch des Sechstagerennens, freuten sich Steffen Großkopf und Tobias Höfer, beide aus Ludwigshafen. Die Teilnehmer nutzten anschließend die Gelegenheit, sich auf den Ständen der 29 Industrie-Marktpartner zu informieren.NS