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Bringen Kooperationen Vorteile?

Kontra

Das Prinzip einer Einkaufskooperation ist einfach: Die Einkaufsvolumina einzelner Handwerksbetriebe werden über einen Vermittler zentral erfasst und mit den Lieferanten abgerechnet, allein über die Menge erzielt dieser gemeinsame Einkauf so hohe Nachlässe, dass am Jahresende für jeden Mitgliedsbetrieb ein Bonus ausgeschüttet werden kann. Je aktiver ein Betrieb ist, also je mehr Umsatz er über die Einkaufskooperation abwickelt, desto dicker ist der Scheck. So weit, so gut. Nur führt das dazu, dass Kooperationen bei ihren Mitgliedsbetrieben auch Druck aufbauen, um eben auf möglichst große Umsätze zu kommen. Dieses Verhalten ist zwar nachvollziehbar, aber es hat schon so manchen SHK-Unternehmer bewogen, sich davon abzuwenden. Damit nicht genug: Mitgliedsbetriebe stellen sich zunehmend die Frage, ob der Bonus bzw. die Ausschüttung, die sie aus dem gebündelten Einkauf erhalten, die Beteiligung wert ist und wie viel des Ertrags letztlich die Verwaltung – sprich: die hauptamtlichen Angestellten (mache sagen: der Wasserkopf) – davon verschlingt. Sind die Betriebe finanziell wirklich bessergestellt, als wenn sie selbst direkt Einkaufskonditionen mit den Lieferanten verhandeln würden? Darüber hinaus gewinnt aktuell ein weiterer Kritikpunkt an Bedeutung: Erstklassig aufgestellte, umsatzstarke SHK-Unternehmen innerhalb einer Kooperation werden hofiert, alle anderen haben die Wahl mitzuziehen oder eben einfach nur als geduldeter Mitläufer dabei zu sein – solange wenigstens die Umsätze halbwegs im Rahmen bleiben. Dann doch lieber ungebunden bleiben, oder?


Pro

Geld allein ist nicht alles, lieber Dennis! Ich habe 2005 den elterlichen Betrieb übernommen und für mich war sehr schnell klar, dass ich in einen Einkaufsverband eintreten werde, da wir immer mehr zweistufige Lieferanten aufgenommen haben. Seit 2009 sind wir bei Garant Bad & Haus und seit 2011 zusätzlich in der Beratung bei „System to win“. Die Bonuszahlungen sind ein schöner Nebeneffekt. Aber, und das möchte ich betonen: Vernetzung und Austausch stehen für mich absolut im Vordergrund. Ich bin in beiden Verbänden in Erfa-Gruppen, darin sehe ich für mich den größten Vorteil. In den Erfa-Gruppen kennen wir uns seit mehr als zehn Jahren, wir haben uns und unsere Unternehmen gemeinsam weiterentwickelt. Es sind richtige Freundschaften entstanden. Durch die Entfernungen zwischen den Betrieben ist es sehr leicht, offen miteinander zu sprechen, auch über Zahlen. Denn wir sind keine direkten Konkurrenten. Ich sehe die Angebote des Verbandes als ein großes Buffet: Ich kann mir das nehmen, was ich brauche und was zu mir passt. Alles kann, nichts muss, z. B. Finanzierungen, Leasing, Marketing, Webdienstleistungen. Die Zentralregulierung im Verband ist für stark zweistufig orientierte Betriebe eine riesige Erleichterung in der Bezahlung der vielen kleinen Aufträge. Außerdem ist es so, die Verbände bieten für mich eine ideale Plattform, um mit den Entscheidungsträgern der zweistufigen Hersteller ins Gespräch zu kommen. Ich habe durch Veranstaltungen bei Verbänden viel intensivere Kontakte aufbauen können, als ich das bei dreistufigen Herstellern habe. Gerade dieser Austausch bringt uns als Branche weiter!

Rainer Häfele, SHK-Fachunternehmer in Göppingen.

Bild: Häfele

Rainer Häfele,
SHK-Fachunternehmer in Göppingen.

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