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Interview

Wahrer Überzeugungstäter

SBZ: Herr Menrath, seit wie vielen Jahren arbeitet die Firma Morsch mit Steckfitting-Systemen?

Menrath: Mittlerweile teilen sich gut ein Dutzend Hersteller den Markt der werkzeuglosen Verbindungstechnik, deren Haupteinsatzgebiete Sanitär, Heizungsanbindung und Fußbodenheizung sind. Wir haben uns vor knapp fünf Jahren für die Pushfit-Steckfitting-Technologie von Geberit entschieden und damit erste Projekte durchgeführt. Zuvor hatten wir bereits mit einem anderen System gearbeitet. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase und positiven Rückmeldungen unserer Monteure von den Baustellen stellten wir in der sanitären Etagenanbindung sukzessive auf die werkzeuglose Verbindungstechnik von Geberit um. Mittlerweile arbeiten wir bei größeren Projekten in der Etage grundsätzlich nur noch mit dem Steckfitting. In Kombination mit Edelstahl (90 %) oder Verbundrohr im Steigstrang ist es für uns die optimale Lösung. Etwas anders sieht es im privaten Wohnungsbau aus. Dort muss man den Kunden erst davon überzeugen, dass das Stecken eine Verbindungstechnik für das Fachhandwerk und keine Lösung für den Selbstbauer ist. Die Planung (Dimensionierung, Leitungsführung) und die sonstige Ausführung (Montage, Befestigung, Spülen, Abdrücken) bleiben ja davon unbenommen und können nur vom Fachmann ausgeführt werden.

SBZ: Viele Kollegen lehnen den Einbau der Verbindungstechnik aus Sicherheitsgründen schlichtweg ab und trauen dem Steckfitting nicht. Woher kommt das, denn offensichtlich machen Sie ganz andere Erfahrungen damit?

Menrath: In puncto Sicherheit liegen wir praktisch bei 100 %. In all den Jahren und nach Tausenden von Verbindungsvorgängen gab es einen Fitting, der undicht war. Der wurde aber beim Abdrücken sofort entdeckt. Ansonsten hatten wir nicht eine undichte Verbindung, es gab bisher nicht einen einzigen Wasserschaden. Den Grund für die Zuverlässigkeit sehe ich in erster Linie in der Technik. Ein Steckfitting ist ein High-Tech-Produkt, welches mögliche Fehler auf ein Minimum reduziert. Man schiebt das vorbereitete Rohr in den Fitting und hat sofort eine optische Kontrolle für den abgeschlossenen Verbindungsvorgang. Schlussendlich ist er, das zeigen unsere Erfahrungen, sicherer als ein Pressfitting.

SBZ: Was sind für Sie die größten Vorteile der werkzeuglosen Verbindungstechnik? Und hat sie auch Nachteile?

Menrath: Neben der Montagefreundlichkeit sparen wir Kosten bei der Anschaffung und Wartung von Pressmaschinen. Bei der Verarbeitung macht es sich positiv bemerkbar, dass sich das Rohr nach dem Steckvorgang noch drehen lässt. Er ist auch besser bei den Hygieneeigenschaften, da erst kurz vor dem Stecken die Schutzkappe entfernt wird. Was uns fehlt, ist eine größere Dimension (d 32 mm), um auch übergroße Duschköpfe oder Regenduschen mit dem Pushfit-Stecksystem anbinden zu können. Bei der Heizungsanbindung stellt der im Vergleich zu einem Pressfitting größere Grundkörper ein Hindernis in der Verarbeitung dar. Das ist für uns aber nicht so relevant, weil wir in der Heizungsanbindung meistens metallene Werkstoffe einsetzen. Doch die Vorteile überwiegen, sonst wäre es ja nicht unser Standard-Anbindesystem.

SBZ: Der Steckfitting ist ja teurer als ein Pressfitting. Gibt es bei den Projekten eine Grenze, ab der er sich rechnet?

Menrath: Grundsätzlich rechnet er sich immer für uns. Der Mehrpreis wird durch die schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit mehr als wett gemacht. Speziell im Projektgeschäft geht es darum, pro Zeiteinheit mehr Verbindungen herzustellen, also die Bäder schneller fertig zu stellen. Schlussendlich erhöhen wir die Wertschöpfung pro Projekt.

SBZ: Welche Argumente würden Sie einem Kollegen gegenüber anführen, um ihn vom Steckfitting zu überzeugen?

Menrath: Der Steckfitting ist definitiv einfacher, schneller und äußerst sicher zu verarbeiten. Er erhöht die Wertschöpfung, obwohl er teurer ist. Er erhöht die Flexibilität auf der Baustelle, da der Installateur schnell von Bad zu Bad springen kann. Er packt seine zwei Werkzeuge, eine Box mit Fittings und Formteilen und eine Rolle vorgedämmtes Verbundrohr unter den Arm und wechselt so ganz einfach seinen Arbeitsplatz. Der leere Akku der Pressmaschine stellt nie mehr ein Problem dar.

SBZ: Herr Menrath, vielen Dank für die interessanten Erläuterungen.