Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Daumen drücken

Ab jetzt ist Daumen drücken angesagt: Im fernen Abu Dhabi biegt und bohrt, schraubt und lötet Lukas Heyn, was das Zeug hält. Der Anlagenmechaniker SHK aus Sachsen vertritt unsere Branche während der diesjährigen WorldSkills 2017 in dem Wüstenstaat. Bei den WorldSkills handelt es sich um die Weltmeisterschaft der Berufe. Gemeinsam mit vielen anderen Kandidaten aus Deutschland messen sich die jungen Erwachsenen mit Berufsvertretern aus aller Welt. Die Bestplatzierten werden mit Gold-, Silber- und Bronzemedaillen ausgezeichnet. Bei der letzten Auflage des internationalen Wettstreits im Jahr 2015 platzierte sich im SHK-Wettbewerb ganz vorne der deutsche Vertreter Nathanael Liebergeld. Lukas Heyn tritt also in große Fußstapfen – die er durchaus auszufüllen vermag, wie sein Trainer André Schnabel sagt. Ich habe die beiden beim Training im SHK-Bundesleistungszentrum in Schweinfurt besucht (mehr dazu ab Seite 12 in dieser SBZ: Der Kandidat).

Eigentlich wäre das Ereignis nur eine Randnotiz, ob der anderen Themen, die unsere Branche dauernd auf Trab halten, wie zum Beispiel die Digitalisierung (ab Seite 16: Erfolgreich durchstarten). Aber diese jüngsten Potenziale und Erfolge der „handwerklichen Spitzensportler“ glänzen doch weitaus heller, als es bloß eine Medaille an sich vermag. Denn nicht erst seit dem Titelgewinn im SHK-Handwerk ist klar: Fast die ganze Welt beneidet uns um unser duales Ausbildungssystem. Die Abfolge aus Theorie und Praxis, der Rhythmus aus körperlicher und geistiger Schaffenskraft formt fähigen Nachwuchs.

Auch weil oder obwohl der Anlagenmechaniker SHK ja im Grunde drei Berufe auf sich vereint: Sanitärinstallateur, Heizungsbauer und Lüftungsanlagenbauer. Die Voraussetzung für Erfolg ist, dass Handwerksbetriebe überhaupt wieder mehr ausbilden und ihren Lehrlingen mehr bieten als nur eine Ausbildung nach Vorschrift. Das ist eine der zentralen Botschaften aus der WorldSkills-Vorbereitung und -Teilnahme: mehr tun als andere, um nicht bloß gute Fachkräfte auszubilden, sondern hervorragende. Weiterer Vorteil: Das spricht sich herum und lässt sich prima als Aufmerksamkeitsverstärker nutzen zur Imageprofilierung, um als Arbeitgeber auch eine „Marke“ unter Ausbildungsplatzsuchenden in der Region zu werden (mehr dazu ab Seite 76: Hier bin ich Mensch, hier will ich arbeiten).

Das SHK-Handwerk muss sich da draußen vor niemandem verstecken. Unsere Branche bietet eine unnachahmliche Mischung aus Hightech und Handwerk an, eingebunden in eine meist familiär geprägte Betriebskultur zum Wohlfühlen. Da wird jeder Azubi als Mensch wahrgenommen, nicht als Nummer. Das sind die Trümpfe, die nicht zuletzt auch die Nachwuchswerbekampagne www.zeitzustarten.de des Zentralverbands SHK ausspielt. Deren aktuelles Aushängeschild übrigens zuvor erwähnter Nathanael Liebergeld ist, der WorldSkills-Sieger 2015.

Drücken Sie mit mir die Daumen. Aktuell für Lukas Heyn und zwischendurch immer mal wieder für mehr fähigen Nachwuchs im SHK-Handwerk. Das klappt.

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur