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Zufrieden, aber nicht überheblich

Uns geht es ziemlich gut. Unser Land besitzt im internationalen Vergleich die besten Imagewerte. Gleich drei internationale Studien haben im Herbst dieses Jahres Deutschland Höchstwerte für Wohlstand und Lebensqualität bescheinigt. Allerdings zeigte der von außen auf uns gerichtete Blick auch, dass wir Deutschen für diese Spitzenposition ziemlich viel arbeiten müssen. Vielleicht liegt genau hier der Grund, warum die Deutschen selbst diese hohe Meinung von ihrem Land nicht überschwänglich teilen können. Wir mögen selbstzufrieden sein; aber wir sind nicht selbstverliebt.

Auch unserem Handwerk geht es gut! Alle Konjunkturdaten der letzten Zeit zeigen stetig bergauf. Wir reiten auf einer Erfolgswelle, die überhaupt nicht mehr zu brechen scheint. Wir wissen das zu schätzen – den Erfolg der eigenen Arbeit, das Leistungsvermögen unserer Kolleginnen und Kollegen. Aber auch für uns gilt: Wir sind zufrieden mit dem Erreichten; aber wir sind nicht hochmütig und überheblich im Blick auf diesen Erfolg.

Wir haben unser objektives Urteilsvermögen bewahrt, wenn es darum geht, in die Zukunft zu schauen. Wir betrachten mit wachsender Sorge, dass die Politik die von oben verordnete Energiewende weiterhin sehr kleinteilig, sehr national, sehr planwirtschaftlich und sehr kostspielig umsetzen will. Durchaus selbstkritisch stellen wir fest: Vielleicht hat unsere Branche – in Erwartung hoher Subventionen und Marktanreize – die Sinnhaftigkeit einer Politik zu wenig hinterfragt, die den Verzicht auf fossile Brennstoffe zusätzlich mit dem Ausstieg aus der Kernenergie beschwert.

Wir werden sehen, mit welchen Instrumenten die neue Bundesregierung das vorhandene Effizienzpotenzial im Wärmemarkt zu heben gedenkt. Unsere Betriebe stehen dafür bereit. Wir sind schließlich die Umsetzer der Wärmewende. Wichtiger als staatliche Zuschüsse sind dabei für uns allerdings die effizienten und markttauglichen Produkte, die uns die Industrie liefern muss – vor allem dann, wenn die Politik gängige Technik für nicht mehr einsetzbar erklärt.

Unser Handwerk produziert keine Heiztechnik; wir produzieren auch keine Energie. Wir planen und installieren Heizungsanlagen, die dazu beitragen müssen, dieses Land bei allen riskanten energiepolitischen Eingriffen zukunftssicher zu machen.

Das ist mein Appell an alle unsere Markt- und Branchenpartner. Seien wir zufrieden mit dem, was wir in diesem Jahr geschafft haben. Aber hüten wir uns davor, hochmütig daran zu glauben, dass wir mit Lösungen aus der Vergangenheit die Herausforderungen der Zukunft meistern können.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern der SBZ ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2018.

Ihr

Friedrich Budde

ZVSHK-Präsident