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Ein Bad wie aus einem Guss

Zum Thema „Komplettbad“ wurde in der SBZ-Serie in den vergangenen Veröffentlichungen dargestellt, dass die Komplettbad-Renovierung für SHK-Fachhandwerker ein Geschäftsfeld mit Zukunft ist. Kunden verlangen die Komplettbad-Renovierung und Fachunternehmer tun gut daran, diesem Bedarf an „Alles aus einer Hand“ entsprechende Dienstleistungsangebote entgegen zu halten. Ansonsten wandern sie ab zu anderen Anbietern, wichtige Aufträge gehen verloren.

Speziell im jüngsten Artikel der Serie (SBZ 13-2017 „Präzision benötigt Vorbereitung“ ab Seite 32) ging es um das Thema Arbeitsvorbereitung, Projektmanagement beim Badumbau und die dazugehörigen Instrumente. In diesem Artikel liegt der Schwerpunkt auf der Rolle des Bauleiters (bzw. Projektmanagers). Bauleiter begleiten Projekte von Anfang bis Ende. Sie planen, steuern, koordinieren und reagieren auf unerwartete Ereignisse. Dabei dürfen sie vor allem eines nicht: den Überblick verlieren.

Beim Bau eines Komplettbades müssen wichtige Punkte beachtet werden. Ansonsten kann bei der Ausführung eine ganze Reihe von Problemen auftreten. Diese Probleme haben meist eine Ursache, eine Reihe von Aufgabenstellungen wurde nicht systematisiert durchgeführt:

  • Baubetreuung
  • Kundenbetreuung
  • Qualitätssicherung
  • Terminüberwachung (und ggf. Terminverschiebung)
  • Materialbereitstellung
  • Logistik
  • Einweisung der Monteure in die Baustelle
  • Eventuelle Zusatzaufträge.

Wie jedoch sollte die Abwicklung eines Komplettbad-Auftrags eigentlich organisiert sein, damit die Ausführung ohne Probleme möglich wird? Der Anspruch der Kunden an eine Komplettbadrenovierung liegt auf der Hand:

  • Der Bauablauf soll reibungslos funktionieren
  • Die Belastung für den Kunden soll so gering wie möglich sein
  • Die Qualität der Ausführung soll den versprochenen Leistungen gerecht werden.

Um eine zufriedenstellende Ausführung zu erreichen, gilt es, zuallererst den Blick auf die Monteure zu richten. An sie und über sie sind ganz bestimmte Erwartungen zu stellen. Bezüglich der Ausführung gilt zum Beispiel:

  • Der Monteur muss sich vor Arbeitsbeginn in das Projekt einarbeiten (notwendige Daten müssen ihm online oder offline zur Verfügung stehen)
  • Der Monteur wie der Bauleiter haben alle notwendigen Informationen wie Terminplan, Ausführungspläne, Einbaumaße, Aktennotizen und weitere notwendige Infos online zu Verfügung
  • Der Monteur kann online ein Nachtragsangebot erstellen und den Auftrag nach Prüfung durch den Chef abschließen
  • Die Baustelle wie das Umfeld der Baustelle müssen auch während der Ausführung sauber sein
  • Die Nachbarn sollen nicht behindert werden

Es empfiehlt sich, die Monteurunterlagen in ausgedruckter Form in einem entsprechend gekennzeichnetem Baustellen-Ordner zur Verfügung zu stellen. Oder – wenn möglich – die Unterlagen online im Terminplan einzustellen beziehungsweise online zur Verfügung zu stellen. Sie sollten beinhalten:

  • Checkliste vor Baubeginn
  • Leistungsverzeichnis
  • Alle erforderlichen Pläne
  • Einbaumaße der Objekte und Apparate
  • Aufmaß-Unterlagen
  • Terminplan
  • Aktennotizen zu der Baustelle.

Außerdem ist eine tägliche Rückmeldung über die ausgeführten Arbeiten inklusive Bericht über eventuellen zusätzlichen Material- und Zeitbedarf unerlässlich. Und generell gilt natürlich: Die Arbeiten sollten nach den anerkannten Regeln der Technik ausgeführt werden.

Zusammenspiel Bauleiter und Folgehandwerker

Bei einem Komplettbad-Auftrag kommt es schon mal vor, dass bis zu sieben Gewerke daran beteiligt sind. Nur durch eine präzise abgestimmte Koordination durch den Badmanager oder Bauleiter ist das Ziel, im kalkulierten Terminplan zu bleiben, realistisch einzuhalten. Gerade beim Komplettbad aber arbeiten SHK-Handwerker ganz eng mit anderen Firmen zusammen und müssen deshalb einige Schwierigkeiten und Probleme lösen. Vor allem trifft sie als alleinige Ansprechpartner des Kunden eine Menge an Verantwortlichkeiten und Herausforderungen.

Was gilt es beim kompletten Bad aus einer Hand zu beachten? Die Rollenverteilung in der Zusammenarbeit muss ganz klar definiert sein. Für die Zusammenarbeit der verschiedenen Handwerksbetriebe müssen feste Regeln gelten. Regelmäßige Besprechungen mit den Folgehandwerkern müssen zwingend erfolgen.

Die Rolle des Komplettbadanbieters im Projekt

Welche Aufgaben fallen SHK-Betrieben bei der Organisation und Abwicklung des kompletten Bades zu? Die beispielhafte Aufstellung des Unternehmens Bergmann (aus Mosbach) verschafft einen ersten Überblick und zeigt, von welchen Tätigkeiten letztlich auch Folgehandwerker direkt oder indirekt profitieren:

  • Werbung betreiben, für alle Folgehandwerker
  • 1. Kundenkontakt: Hier wird zuerst die Spreu vom Weizen getrennt
  • Bedarfsermittlung und -weckung (2. Kundenkontakt)
  • Grobentwurf und Detailplanung (3D-Vermaßung)
  • Preisfindungsrisiko
  • Hauptteil der Arbeitsvorbereitung für alle Gewerke
  • Terminabstimmung aller Gewerke
  • Ablaufgespräche mit den Kunden
  • Steuerung der Ausführung
  • Abnahme
  • Abschlussgespräche.

Dazu kommen noch Aufgaben nach Projektende. Die Firma Bergmann garantiert gegenüber den Folgehandwerkern bei ordnungsgemäßer Arbeit die sofortige Zahlung (ohne Sicherheits-Einbehalt wie beim Architekten). Die Rechnungsprüfung erfolgt innerhalb der vereinbarten Zeit (drei Werktage). Außerdem liegt die Verantwortung für die Zahlungsgarantie und das Mahnwesen beim Bäderbauer. Er ist zudem in der Regel Ansprechpartner des Kunden bei Reklamationen.

Es ist klar erkennbar, beim Manager des Komplettbades liegt eine große Verantwortung. Denn der Bauleiter und seine Firma stehen bei den meisten Punkten im Vordergrund. Das bedeutet, dass das Ergebnis (das neue Bad) zuerst einmal ihm bzw. seiner Firma zugerechnet wird – mit allen positiven und negativen Folgen.

Sind die Folgehandwerker, ihre Arbeit und die Zusammenarbeit gut, so bedeutet dies ein gutes Image und normalerweise auch neue Aufträge. Aber das Gegenteil tritt ein, wenn die Arbeit, das Auftreten und die Zusammenarbeit nicht so positiv gelaufen sind.

Vorgehen gewerkeübergreifend abstimmen

Ein besonderes Augenmerk sollte auf der Folgehandwerker-Besprechung liegen. Man könnte die Frage stellen, ob der Aufwand zu rechtfertigen ist. Dabei muss man sich aber nur eines ganz klar machen: Die Vermeidung von Planungsfehlern ist ein grundsätzliches, wichtiges Element bei der Arbeit des Komplettbad-Anbieters. Das Ziel ist ja letztlich die Zufriedenheit des Kunden.

Deshalb sind die Übergänge am besten reibungslos zu gestalten. Durch Vermeidung von Fehlern klappt die Zusammenarbeit der Folgehandwerker. Macht einer einen Fehler, wirkt sich das auf den weiteren Terminplan aus und die Folgehandwerker können ihren Teil nicht wie abgesprochen erledigen. Das gefährdet die Einhaltung des Terminplans. Es fallen Reklamationen an, die Zeit verbrauchen, Geld kosten und die nicht zuletzt das Image des Komplettbad-Anbieters herabwürdigen. Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Bei einer Komplettbad-Renovierung müssen 5 bis 7 Gewerke zusammenarbeiten
  • Diese müssen miteinander harmonieren
  • Deshalb müssen alle wichtigen Vorgehen geregelt sein.

So gelingt die Folgehandwerkerbesprechung

Folglich sollte eine gemeinsame Besprechung der Folgehandwerker mit und beim Kunden fest eingeplant werden. Hat der Kunde den Auftrag erteilt, kann diese Besprechung nach einem festen Regelwerk abgehalten werden.

1.Regel

Der Komplettbad-Manager lädt die Folgehandwerker schriftlich zur Vor-Ort-Besprechung beim Auftraggeber ein. Er hat nach den Regeln das Recht, diesen Termin mit dem Kunden festzulegen, ohne vorherige Terminabsprache mit den Folgehandwerkern (müssten immer alle erst gefragt werden, würde fast nie ein gemeinsamer Termin zustande kommen). Hierbei gilt, dass zwischen der Festlegung und dem tatsächlichen Termin drei Werktage liegen müssen, um allen die Möglichkeit zu geben, den Termin entsprechend zu planen und gegebenenfalls einen Stellvertreter zu benennen.

2.Regel

Folgehandwerker treffen sich vor Abfahrt in der Firma des Komplettbad-Managers. Dort findet eine Vorbesprechung statt. Themen sind die Aufgabenstellung, die Detailplanung und die möglichen Einwände und Anmerkungen der verschiedenen Gewerke zur bisherigen Planung. Um sicherzustellen, dass alle Folgehandwerker gleichzeitig und pünktlich beim Kunden eintreffen, wird ihnen im Vorfeld die Adresse nicht bekannt gegeben, so dass alle gemeinsam zum Kunden fahren. So ist es für den Kunden schon ein beeindruckendes Bild, wenn er alle Gewerke zusammen vor sich hat. Alle Folgehandwerker werden namentlich vorgestellt. Der Vorteil für diese Vorgehensweise liegt auf der Hand: Bei der Besprechung sind alle da und der Sachverhalt muss nicht mehrmals besprochen werden.

3.Regel

Nach einer festgelegten Abfolge geht man alle Gewerke anhand des Angebots der Reihe nach durch. Änderungen, Festlegungen oder Besonderheiten werden in die Gestaltungspläne eingetragen.

Beispiel Elektroinstallateur

Er erhält einen Blankett-Ausdruck über zu erbringende Leistungen und einen Montageplan. Maße, Steckdosen, Schalter usw. werden eingetragen und bemaßt. Die einzelnen Elemente werden dem Kunden vom Elektromeister erläutert und gemeinsam mit dem Kunden werden die Montagestellen festgelegt.

Durch die Anwesenheit der anderen Folgehandwerker ist gewährleistet, dass diese Festlegungen nicht in Konflikt mit anderen Gewerken kommen.

Jetzt ist ein Veto der Folgehandwerker noch möglich: „Wir brauchen noch folgende Positionen …“. Evtl. hat der Komplettbad-Verkäufer eine wichtige Position vergessen oder eine andere Art der Ausführung wäre sinnvoller. Dann muss die Preisänderung innerhalb von zwei Tagen gemeldet werden, damit diese neue Situation in der Auftragsbestätigung berücksichtigt werden kann.

Innerhalb von zwei Tagen muss das ausgefüllte Blankett mit möglichen Änderungen zum Bauleiter zurückgeschickt werden. Die Gestaltungspläne, die bisher ohne Maßangaben waren, werden nun zu Ausführungsplänen mit genauen Maßangaben z.B. für Höhe der Sanitärobjekte, Badmöbel, Putzstärke usw. bei der Besprechung wird eine Aktennotiz angelegt.

Wie geht es nach der Besprechung weiter bzw. was sind die Folgen der Besprechung?

  1. Beim Komplettbad-Anbieter: Umzeichnen des Montageplans bzw. Ausführungsplans.
  2. Kunde erhält eine Auftragsbestätigung mit Ausführungsterminplan.
  3. Alle Folgehandwerker erhalten:

den Montageplan

den verbindlichen Terminplan

den Blankett ihrer Leistungen inkl. Änderungen

den Nettopreisausdruck. Dadurch wird die Preisprüfung auf die Folgehandwerker übertragen und liegt nicht mehr beim Sanitärgewerk bzw. beim Komplettbad-Manager

das Aufmaßblatt

  1. Auf der Baustelle steht dann ein Baustellen-FHW-Ordner, der folgende Materialien enthält:

Inhaltsverzeichnis

Montagepläne

Blankett jedes Gewerks (zur Sicherheit, falls der Monteur-Ordner vergessen wurde)

Prüfliste pro Gewerk: Hier trägt jeder Chef oder Bauleiter ein, dass er die Daten für sein Gewerk geprüft hat mit Datum und Uhrzeit. Diese Eintragung kann auch evtl. ein Monteur übernehmen.

Rapport-Zettel der Sanitär-Firma: Für Folgeaufträge, die im Auftrag nicht definiert waren, hat jeder Folgehandwerker den Rapport der Sanitär-Firma zu nutzen.

Geht man so vor, so ist die Rechnungsprüfung der Folgehandwerker ein Kinderspiel und ist schnell abgewickelt. Um zu vermeiden, dass bei der späteren Abrechnung das Budget des Kunden überschritten wird, müssen wir ihn vor Arbeitsbeginn darauf hinweisen, dass Mehrleistungen nur gegen Rapport in Auftrag gegeben werden dürfen.

Aus Gestaltungsplänen werden Ausführungspläne

Bei der Folgehandwerker-Besprechung werden also die genauen Maße für den Einbau der verschiedenen Objekte in den Plan aufgenommen. Im Büro werden dann die Maße in die bisherigen Gestaltungspläne eingearbeitet, sodass diese als genaue Pläne für die Ausführung benutzt werden können. Diese Ausführungspläne werden als Kopie im Baustellenordner, der die ganze Zeit auf der Baustelle bleibt, aufbewahrt. Aber Achtung:

  1. Eine gute Verkaufs-Planung ist noch lange keine gute Ausführungs-Planung.
  2. Jedes nicht besprochene Detail kann zu Ausführungsfehlern führen, die im Nachhinein nicht oder nur mit großem Aufwand zu beheben sind.

Der Bauleiter als Projektmanager

Der Job eines Bauleiters beginnt mit der Auftragserteilung. Er ist derjenige, der bei einem Projekt / Bauvorhaben die Fäden in der Hand hat, die Schnittstelle, an der alle Stränge zusammentreffen. Er muss führen, organisieren, mit Budget umgehen und auch großem Druck standhalten können. Dabei darf er den Blick fürs große Ganze nicht verlieren. In einem Satz: Der Auftrag besteht darin, in einer bestimmten Zeit, mit einem bestimmten Budget ein Komplettbad abzuliefern.

Sein Verantwortungsbereich

Ein Bauleiter muss ein Bauvorhaben (Projekt) leiten und dieses erfolgreich zum Ziel führen. Diese Aufgabe liegt nicht jedem. Häufig kommt es vor, dass Bauleiter aufgrund ihres Fachwissens ernannt werden – das ist zwar keineswegs falsch, doch um diese Aufgabe zur Zufriedenheit bewältigen zu können, reicht Fachwissen alleine nicht aus. Was muss ein Bauleiter darüber hinaus mitbringen? Die häufigste Antwort: die Fähigkeit zum Multitasking. Welche Eigenschaften braucht er aber tatsächlich im Detail?

Fachkompetenz

Um Aufgabenstellungen erfolgreich lösen zu können, ist es in erster Linie notwendig, die dafür notwendige Materie zu beherrschen. Diese Fähigkeit wird primär durch eine gute Ausbildung sowie durch Erfahrung und fachspezifische Weiterbildung begründet. Meistens reicht es jedoch nicht aus, nur in einem Aufgabengebiet kompetent zu sein, sondern erfordert ebenfalls eine Reihe fachübergreifender Kenntnisse (Fliesen, Maler etc.).

Methodenkompetenz

Unter Methode wird ein planmäßiges Verfahren verstanden. Um ein Ziel erreichen zu können, ist es notwendig, methodisch bzw. systematisch vorzugehen, dabei handelt man nach einem Plan und überlässt nichts dem Zufall. Die Methodenkompetenz beinhaltet alle Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die es ermöglichen, Aufgaben und Probleme zu bewältigen, indem sie die Auswahl, Planung und Umsetzung sinnvoller Lösungsstrategien ermöglichen (Instrumente, Methoden siehe Artikel: Präzision benötigt Vorbereitung).

Sozialkompetenz (Soft Skills)

Beim Umgang mit Menschen kommt es weniger auf technische Expertise oder Methodenkompetenz an, sondern es geht in erster Linie um die weichen Faktoren, die sogenannten Soft Skills. Oder einfach darum, wie man mit den Menschen umgeht. Dazu gehört etwa die Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen, die Teambildung zu unterstützen und die Teamarbeit zu steuern, die Mitarbeiter zu motivieren und eventuelle Konflikte zu lösen. (Diese Kompetenz ist in gewissem Rahmen erlernbar.)

Führungskompetenz

Unter Führungskompetenz versteht man die Fähigkeit, Ziele festzulegen und das Verhalten anderer Menschen so zu beeinflussen, dass diese Ziele in Resultate umgesetzt werden.

Aufgaben im Detail

  • Durchführung von Aufmaß-Terminen und Erfassung der technischen Gegebenheiten beim Kunden vor Ort
  • Bauleitung und Baubetreuung sowie die Planung und Koordination
  • Koordination und Abwicklung von Baustellen
  • Überprüfung der Bauunterlagen
  • Erstellung von Termin- und Mitarbeiterplänen in Zusammenarbeit mit Monteuren und Subunternehmern
  • Vor- und Nachkalkulation von Aufträgen
  • Sicherung der Baustelle in Absprache mit den Mitarbeitern

Tätigkeiten im Detail

  • Der Bauleiter betreut den gesamten Weg von der Planung bis zur Übergabe des neuen Bades an den Kunden.
  • Zu seinen Aufgaben gehört es, durch gutes Projektmanagement den vereinbarten Kostenrahmen einzuhalten, Qualität und Termine sicherzustellen.
  • Der Bauleiter plant und koordiniert die Arbeitsabläufe, leitet und kontrolliert die Subunternehmer vor Ort.
  • Er achtet darauf, dass Fehler im besten Fall nicht entstehen oder behoben werden, sodass der Kunde höchste Qualität nicht nur in der Ausstattung, sondern auch in der Ausführung erhält.

Es fällt auf: In der Aufzählung der Leistungen wird nicht die Ware, sondern die Dienstleistungen in den Vordergrund gestellt. Das ist es, was den Komplettbad-Anbieter hervorhebt. Waren kann jeder verkaufen. Das Angebot verkörpert aber durch die vielen Dienstleistungen, die Komplettbadbauer anbieten, einen wesentlich höheren Mehrwert. Es sind die planerischen und gestalterischen Aufgaben und die Bauleitertätigkeiten getrennt im Angebot, der Auftragsbestätigung und der Rechnung auszuweisen und abzurechnen – sofern angeboten.

Man sieht, dass es eine Vielzahl von Einzelaufgaben sind, verbunden mit fachlicher Konsequenz, die der Bauleiter zu bewältigen hat. Deshalb gilt: Das Komplettbad ist und bleibt Champions League, die Königsklasse, um es mal im Fußballjargon zu formulieren. Deshalb: diese Leistung darf kann und muss mit abgerechnet werden, sie steht jedem Fachunternehmer zu.

Info

Das ist BADnet

Der Autor Tobias Pfoh ist Partner der Handwerker-Kooperation BADnet. Fixpunkt ist der Austausch von Bäderbauern und Bäderplanern untereinander. Dabei geht es um:

  • Gemeinsame Erarbeitung innovativer Lösungen für die Praxis
  • Spannende Beiträge zu aktuellen Themen in der Sanitärbranche

Die Arbeitskreise verfolgen unter anderem die Ziele:

  • Alle Themen und alles, was gemeinsam erarbeitet wird, muss in der täglichen Arbeit der Arbeitskreisbetriebe (mit den notwendigen Anpassungen) umsetzbar sein.
  • Die Teilnehmer sollen Erfahrungen (positive wie negative) intensiv austauschen und somit aus den Erfahrungen der Kollegen profitieren.

Schwerpunktthemen sind:

  • Strategische Fragestellungen rund um das Thema Komplettbad sowie der Austausch von Geschäftsstrategien
  • Diskussion aktueller Marktveränderungen bzw. Branchenentwicklung
  • Prozessoptimierung im Bereich Komplettbad und der damit verbundenen Organisation
  • Personal (Entwicklung, Talentmanagement)
  • Gemeinsame Erarbeitung von Lösungen und deren mögliche Umsetzung

www.badnet.de

Info

SBZ-Serie Komplettbad

Die SBZ wirft in den kommenden Ausgaben mit Top-Thema Badwelt einen Blick auf die Welt der Komplettbadanbieter. Wer das Vorgehen aus dem Effeff beherrscht, verschafft sich einen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern und gegenüber den Anbietern aus dem Internet. Vom Vorgang der Abwicklung eines Komplettbades lässt sich zudem generell viel lernen über den effektiven Einsatz durchdachter Konzepte im Unternehmen.

Teil 1 ist erschienen in der SBZ 18/2016Allgemeine Betrachtung

Teil 2 in der SBZ 21/2016Geschäftsfeld strategisch aufbauen

Teil 3 in der SBZ 03/2017Kundentypen richtig ansprechen

Teil 4 in der SBZ 05/2017Das fehlerfreie Aufmaß

Teil 5 in der SBZ 13/2017Präzision benötigt Vorbereitung

Sie lesen in der vorliegenden Ausgabe gerade Teil 6 zum Thema „Bauleitung“.

Tipp

Teamführung ist der Erfolgshebel

Für den Bauleiter ist die Teamführung die größte Herausforderung, aber gleichzeitig der wichtigste Erfolgsfaktor. Drei Tipps:

1.Verlassen Sie sich nicht einseitig auf die Empfehlungen oder Einschätzungen Dritter, sondern verschaffen Sie sich einen eigenen Eindruck von den potenziellen Projektmitgliedern/ Folgehandwerkern. Ein persönliches Gespräch mit jedem Kandidaten sollte zeitlich immer möglich sein.

2.Trotz aller notwendigen Struktur: Prüfen Sie für sich selbst, ob Sie persönlich mit der Person gerne in Ihrem Team zusammenarbeiten möchten.

3.Auch wenn Sie die fachlich Besten an Bord haben wollen: Behalten Sie sich als Projektleiter vor, ausgewiesene Experten abzulehnen, wenn sie menschlich nicht ins Team passen oder sie Zweifel an deren Motivation haben.

Die Kommunikationsforschung besagt, dass die sachliche Argumentation auf den Verlauf von Gesprächen nur zu 10 bis 20 % Einfluss hat. Menschen ist es wesentlich wichtiger, richtig behandelt zu werden und auf der Beziehungsebene mit an Bord geholt zu werden. Wenn Projekte scheitern, dann meist wegen mangelhafter Kommunikation. Die Kommunikationskultur ist in vielen Projekten und Unternehmen einfach immer noch nicht ideal. Umgekehrt ist eine gute und professionelle Kommunikation der größte Erfolgshebel in den Projekten. Kurz gesagt:

  • Machen Sie Unterlagen verfügbar (online und offline)
  • Projektkommunikation sollte offen, ehrlich, transparent sein
  • Reden Sie klar, präzise und zielgruppengerecht mit ihren Partnern
  • Führen Sie eine Folgehandwerkerbesprechung vor Baubeginn durch
  • Nur wer schreibt der bleibt – halten Sie Absprachen schriftlich fest (Aktennotiz) und machen sie diese für alle zugänglich
  • Arbeiten Sie mit einem Online-Terminplan, sodass alle immer sehen wann wer wie was macht.

Autor

Tobias Pfoh ist Juniorpartner der Handwerkerkooperation BADnet GmbH und tätig als freiberuflicher Dozent, u. a. an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, an der Bad-Akademie der VDS und an der Villeroy & Boch Global-Academy. tp@badnet.de www.badnet.de

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