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Stabil auf hohem Niveau

Veränderungen anzustoßen, darum ging es unter anderem im Rahmen der Mitgliederversammlung. Bei Neuwahlen wurde ein neuer Vorstand zusammengestellt und eine Reihe frisch gebackener Ehrenamtsträger wird zukünftig weitere Aufgaben innerhalb der Organisation übernehmen. Konstanz gibt es hingegen an der Spitze: Der bisherige Fachverband-Vorsitzende Joachim Butz wurde von den Delegierten in seinem Amt bestätigt und übernimmt den Vorsitz für weitere vier Jahre.

Für 2019 rechnet die Berufsorganisation erneut mit einem ein- bis zweiprozentigen Wachstum. Um diese positive Entwicklung auch in Zukunft fortzuschreiben, treibt der Fachverband seine Anstrengungen in Sachen Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung voran. So war dem Thema „Mitarbeiter finden und binden“ ein ganzer Vormittag beim Verbandstag gewidmet. Der Unternehmer und Autor Professor Dr. Jörg Knoblauch stellte dazu erfolgserprobte Konzepte vor. Anschließend schilderten SHK-Unternehmer ihre bereits in der Betriebspraxis umgesetzten Strategien. Credo der anschließenden Podiumsdiskussion: „Wir SHK-Handwerker krempeln die Ärmel hoch und gehen den Fachkräftemangel an – hilflos ergeben ist keine Option.“

Digitale Siegerstategien

Als weiteren Erfolgsfaktor für zukunftsfähige Betriebe setzt der Fachverband auf eine gute Marktpositionierung seiner Betriebe – sowohl on- als auch offline. „SHK 4.0 – Digitale Siegerstrategien“ lautete daher der Titel des Festvortrages bei der öffentlichen Mitgliederversammlung. Mit Sanjay Sauldie konnte einer der gefragtesten europäischen Experten zur Digitalisierung im Mittelstand gewonnen werden. Der riet den Unternehmern: „Stellen Sie nicht Ihr Unternehmen und dessen Leistungen in den Mittelpunkt, sondern die Bedürfnisse Ihrer Kunden.“

In seinen Ausführungen betonte der Fachverband-Vorsitzende Joachim Butz vor Gästen aus Politik, Industrie und Handwerk, dass im Zuge der Digitalisierung in der SHK-Branche die Datensicherheit und -hoheit klar geregelt sein müsse. „Wir haben große Bedenken angesichts dessen, wie im Zusammenhang mit Registrierungsvorgängen Kundendaten von Herstellern abgegriffen werden. Durch den Aufbau von Plattformen und die Schaffung digitaler Ökosysteme wird immer stärker in die Domäne des Handwerks eingegriffen“, mahnte er.

Den Finger in die Wunde legte der Fachverband-Vorsitzende auch beim Klimaschutz. Es herrsche große „Planlosigkeit“ seitens der Politik. „Die in der Diskussion stehende CO2-Bepreisung wird kein Allheilmittel sein“, befürchtete Butz, „aber immer noch besser als Komplettverbote einzelner Technologien.“ Grundvoraussetzung sei, dass die lang versprochene steuerliche Förderung energetischer Sanierungen als Erstes angegangen werde. Es gehe darum, die Menschen zu wirklichen Veränderungen in ihrem Lebensumfeld zu motivieren. „Wenn es politisch gewollt ist, ernsthaft etwas für Klimaschutz, Energieeinsparung und CO2-Reduktion zu tun, kann der Weg nach unserem Dafürhalten nur über innovative, technologieoffene Lösungen, über Steuerentlastungen und verlässliche Fördergelder gehen.“

Ein Schildbürgerstreich

Als einen „Schildbürgerstreich“ bezeichnete der Vorsitzende, dass einige Anforderungen in der Gesetzgebung energetische Sanierungen eher verhindern denn fördern. Als Beispiel führte er die geplante Änderung der 1. Bundesimmissionsschutz-Verordnung an. Diese hätte in der ursprünglichen Fassung dazu geführt, dass beim Austausch einer alten gegen eine neue, emissionsarme Holzfeuerstätte der Schornstein hätte erhöht werden müssen, was baulich in dem geforderten Ausmaß nicht in jedem Fall möglich ist.

Butz sagte zu, dass das SHK-Handwerk ganz im Sinne der neuen Kampagne „Das Handwerk – Partner der Energiewende“ mit der Politik gemeinsam an den richtigen Strategien für eine sinnvolle Energie- und Klimaschutzpolitik arbeiten werde. Ob innerhalb einer Berufsorganisation, im engeren politischen Umfeld auf kommunaler Ebene, auf Landes- oder Bundesebene oder europaweit: nur durch ein „konstruktives Miteinander“ ließen sich Ziele erfolgreich verfolgen.

Digitale Nachbereitung des Verbandstages

Sie konnten nicht beim Verbandstag 2019 dabei sein? Dann haben Sie jetzt die Chance, sich in der digitalen Nachbereitung die Vorträge auf shkbw-digital.de anzuschauen. Sanjay Sauldie, Prof. Dr. Jörg Knoblauch und die Top-Ausbilder stehen mit ihren Vorträgen rund um die Digitalisierung und den Fachkräftemangel zur Verfügung. Darüber hinaus können Sie sich die Podiumsdiskussion zum Thema „Fachkräftemangel – Hilflos ergeben oder können wir etwas dagegen tun?“ als Podcast anhören. Diesen finden Sie im Übrigen auch auf Spotify. Alle Social-Media-Beiträge, die unter dem Hashtag #rastatt2019 gepostet wurden und werden, können Sie auf der neuen Social Media Wall unter bit.ly/shkbw verfolgen.

Info

SHK-Handwerk wächst weiter

Das baden-württembergische SHK-Handwerk hat seinen Jahresumsatz 2018 gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % auf 5,75 Milliarden Euro gesteigert. Auch bei den Beschäftigten und den Ausbildungszahlen konnte weiter zugelegt werden. Dies dokumentiert der Jahresbericht 2018, den der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg im Rahmen seines diesjährigen Verbandstages in Rastatt veröffentlicht hat. „Es gibt einen großen Wettbewerb um gute Fachkräfte und Auszubildende. Vor diesem Hintergrund freut es uns umso mehr, dass 2018 mit 48 323 Beschäftigten 1,2 % mehr Mitarbeiter in unseren Betrieben beschäftigt waren“, betonte Fachverband-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker. „Bereits das vierte Jahr in Folge verzeichnen wir ein Plus bei den Lehrlingszahlen: 2018 absolvierten 4348 junge Menschen eine Ausbildung in einem unserer vier Gewerke.“ Diese erneute Steigerung um 1,4 % sei Beleg dafür, dass die SHK-Handwerksberufe attraktiv und zukunftsfähig seien.

Bis zu drei Viertel der Aufträge im Sanitär- und Heizungsbereich sowie in der Klempnerei entfallen auf Modernisierungsarbeiten, Wartungen oder Kundendienste. Der Neubau macht im Installationsbereich nur rund ein Viertel, bei den Klempnerarbeiten ein Drittel der Aufträge aus. Der Fachverband-Vorsitzende Joachim Butz wies bei der öffentlichen Mitgliederversammlung darauf hin, dass trotz gestiegener Auftragsreichweiten – diese lagen im vergangenen Jahr bei neun bis zehn Wochen – nicht die Rede davon sein könne, dass das Handwerk der Flaschenhals sei. „Weder sind wir für den Wohnungsmangel verantwortlich noch für die schleppenden energetischen Sanierungen – hier fehlen eher klare Signale seitens der Politik.“ Auf die SHK-Innungsfachbetriebe könnten sich die Kunden verlassen, so Butz. Aufträgen werde in akzeptablen Zeiträumen nachgekommen, Notfälle und dringende Reparaturen hätten selbstverständlich stets Priorität.

Optimistisch blickt die Berufsorganisation auch auf das laufende Geschäftsjahr. Für 2019 wird erneut von einem ein- bis zweiprozentigen Wachstum ausgegangen. Um diese positive Entwicklung fortzuschreiben, treibt der Fachverband die Anstrengungen in Sachen Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung voran. Als Erfolgsfaktor dafür machten die Fachverbandsvertreter eine gute Marktpositionierung aus – sowohl on- als auch offline. „Daher werden wir unsere Innungsfachbetriebe auch weiterhin auf ihrem Weg hin zum digital gut aufgestellten Handwerksunternehmen unterstützen“, versprach Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker.

Info

Joachim Butz als Vorsitzender einstimmig wiedergewählt

Der Obermeister der Pforzheimer Sanitär- und Heizungsinnung, Joachim Butz, ist beim Landesverbandstag in Rastatt erneut zum Vorsitzenden des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg gewählt worden. Als stellvertretende Vorsitzende wählten die Delegierten Alfred Keller (Innung Bodenseekreis), Bernd Simon (Innung Tuttlingen-Rottweil) und Stefan Menrath (Innung Heidelberg). Joachim Butz steht bereits seit 2012 dem Fachverband vor, zu dem 47 Innungen gehören mit rund 3300 Mitgliedsbetrieben der Gewerke Installation und Heizungsbau, Klempnerei, Ofen- und Luftheizungsbau sowie Behälter- und Apparatebau. Der Pforzheimer Unternehmer vertritt nicht nur einen der größten Handwerksverbände im Land, sondern ist auch Mitglied im Vorstand des Unternehmerverbandes Handwerk und gehört dem Beirat des Baden-Württembergischen Handwerkstages an. Auch auf Bundesebene hat Butz eine Führungsfunktion inne: Im Zentralverband Sanitär-Heizung-Klima ist er Vorstand für das Ressort Bildung und Berufsförderung und Vorsitzender des Berufsförderungswerks der Gebäude- und Energietechnikhandwerke.