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OFFENER BRIEF

Quo vadis, Sanitärwirtschaft?

Der Fachverband SHK Hessen hat sich mit einem offenen Brief an die Sanitärwirtschaft gewendet. In dem Schreiben mahnen Landesinnungsmeister Uwe Loth und Geschäftsführer Björn Hendrischke die Einhaltung von Qualitäts- und Lieferstandards gegenüber dem hessischen SHK-Handwerk an. Die SBZ druckt das Schreiben in voller Länge ab.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Planung von Bädern, der Verkauf von Sanitärprodukten sowie deren handwerkliche Gestaltung und Umsetzung stellt für viele hessische Innungsfachbetriebe ein wesentliches Standbein ihrer unternehmerischen Tätigkeit dar. Sie stehen in diesem Geschäftsfeld vor der Herausforderung, immer anspruchsvoller werdenden Kunden ein emotionales Baderlebnis zu verkaufen. Die Kundschaft erwarten dabei eine professionelle Beratung, eine schnelle Lieferung der Produkte und eine handwerklich mangelfreie Durchführung des Auftrages im Sinne eines technisch und hygienisch einwandfreien Badvergnügens.

Um diesen Ansprüchen und Wünschen der Kunden gerecht werden zu können, benötigen unsere hessischen Sanitärfachbetriebe verlässliche Partner, die vertraglich vereinbarte Produkteigenschaften mit den zugesagten technischen Anforderungen mangelfrei und pünktlich liefern. Eine schwierige und komplexe Aufgabe, die ein hohes Maß an Professionalität an alle Beteiligten stellt.

Aus der betrieblichen Praxis haben uns zuletzt Beschwerden erreicht, die den Eindruck entstehen lassen, dass aktuell Qualitätsstandards durch Hersteller und Großhandel nicht umfassend sichergestellt werden können. Zudem wird zunehmend von Lieferschwierigkeiten und Verzögerungen berichtet, die den Handwerker vor Ort gegenüber dem Kunden in Erklärungsnot bringen und das Vertragsverhältnis erheblich belasten.

Wiederkehrende Beschwerden der Sanitärfachbetriebe sind:

  • <i>Einzelne Komponenten sind nicht lieferbar</i>
  • <i>Komponenten, Bauteile, Armaturen etc. werden trotz Zusage nicht wie bestellt mitgeliefert/zusammen geliefert</i>
  • <i>Befestigungsmittel, Beschreibungen, Produktunterlagen etc. fehlen bei der Lieferung</i>
  • <i>Lieferzusagen werden nicht erfüllt oder eingehalten</i>
  • <i>Das bestellte Produkt wird nicht geliefert, sondern ein vergleichbares</i>
  • <i>Besondere Produkteigenschaften (z. B. integrierte Beleuchtung) sind nicht funktionsfähig</i>
  • <i>Einzelne Bauteile oder Armaturen sind mangels ordnungsgemä&szlig;er Verpackung durch den Transport beschädigt</i>
  • <i>Einzelne Produkte sind trotz ordnungsgemä&szlig;er Verpackung beschädigt (z. B. Kratzspuren)</i>
  • <i>Reklamationen sind umständlich, benötigen zu viel Zeit oder werden abgelehnt</i>
  • <i>Nach- oder Ersatzlieferungen überschreiten erheblich den gewünschten Fertigstellungstermin.</i>

Die steigende Anzahl der Beschwerden bezüglich der dargestellten Lieferschwierigkeiten und Verzögerungen sind insbesondere unter Berücksichtigung des bestehenden Preisgefüges gegenüber dem Vertragspartner nicht mehr erklär- und entschuldbar.

Das hessische Sanitärhandwerk fordert daher seine Marktpartner aus der Sanitärwirtschaft konkret zu folgenden Maßnahmen auf:

  • <i>Kontrolle der Wareneingangsbestellungen, falls erforderlich Rückfragen beim Sanitärbetrieb</i>
  • <i>Verbesserung der Qualitätssicherung zur Vermeidung von Reklamationen</i>
  • <i>Quantitative Prüfung der eingegangenen Reklamationen sowie deren qualitative Umsetzung</i>
  • <i>Prozessoptimierung zur Reduzierung der durchschnittlichen Bearbeitungszeiten von Reklamationen</i>
  • <i>Ausbau der bestehenden Konversationswege gegenüber den ausführenden Sanitärbetrieben unter Einbeziehung des Endkunden</i>
  • <i>Gemeinsamer Dialog im Rahmen eines regelmä&szlig;igen Erfahrungsaustausches mit Vertretern des hessischen Sanitärhandwerks.</i>

Im Sinne einer erfolgreichen Marktpartnerschaft ist die Sicherstellung der fristgerechten und mangelfreien Werkausführung gegenüber dem Kunden für das gewünschte Baderlebnis unerlässlich. Insoweit freuen wir uns auf Ihre Stellungnahme und den gemeinsamen konstruktiven Dialog.

Wie denken Sie darüber? Senden Sie Ihre Sichtweise an leserforum@sbz-online.de, wir sind gespannt.