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Wartung ist Sache des SHK-Handwerks

Per digitaler Blitzumfrage hat der Fachverband SHK NRW im Herbst 2018 an rund 5300 E-Mail-Adressen zehn Fragen zum Thema „Heizungswartung durch Hersteller“ geschickt. Überragende 1200 Antworten belegen unterm Strich: Auch wenn das Handwerk aktuell noch so viel zu tun hat, beim Thema Wartung ist es zu keinen Kompromissen bereit. Versuchen von Herstellern, diesen Bereich schleichend für sich zu erobern, wird eine klare Absage erteilt.

Repräsentative Ergebnisse im Überblick

  • 83,5 % der Teilnehmer geben an, dass das Wartungsgeschäft für sie einen hohen bzw. sogar einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Damit unterstreicht das Handwerk klar und deutlich seine Rolle als Ansprechpartner Nummer eins für den Kunden – auch nach der Montage.

Vor diesem Hintergrund sind auch die beiden folgenden Aussagen klar verständlich:

  • 96,4 % empfinden es als bedenklich bzw. sogar als sehr störend, dass Hersteller Wartungsarbeiten beim Kunden ohne Beauftragung durch das Handwerk vornehmen.
  • Auch die Störungsbeseitigung beim Kunden durch Hersteller ohne Beauftragung durch das Handwerk kommt nicht gut an. 92,6 % empfinden diese als bedenklich bzw. sogar als sehr störend.

Die Ergebnisse zeigen: Am Handwerk vorbei, das geht gar nicht. Und mit dem Handwerk zusammen? Was sagt das Handwerk zu Kooperationsbestrebungen der Hersteller?

  • 6,3 % der Teilnehmer sagen, dass sie von Herstellern bereits konkret auf die Abtretung von Wartungsaufträgen angesprochen wurden.
  • Lediglich 4 % der Teilnehmer wären bereit, Wartungen an den Hersteller abzutreten, wenn dieser sie im eigenen Namen ausführen würde.
  • Würde die Wartung im Namen des Handwerkers (als Subunternehmer) ausgeführt, steigt die Bereitschaft merklich an. Für 23,3 % wäre das vorstellbar.

Zuletzt die Fragen, ob das Handwerk beim Thema Wartung wirklich so hinterherhinkt, wie von den Herstellern öffentlich beklagt.

  • Laut Umfrage muss ein Neukunde durchschnittlich gut zwei Wochen auf eine Wartung warten. Eine Wartung ist kein Notfall, aus unserer Sicht ist der genannte Zeitraum vertretbar.
  • 56,6 % geben an, dass sie ihre Wartungsverpflichtungen in diesem Jahr zu 100 % erfüllen werden. 38,9 % meinen, dass sie es größtenteils schaffen werden.

Fazit: Finger weg von Alleingängen

Alfred Jansenberger, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Leiter der Betriebswirtschaft des Fachverbandes SHK NRW, hat die Umfrage konzipiert und bringt die Ergebnisse auf den Punkt: „Die Umfrage enthält eine klare Botschaft an die Hersteller: Finger weg von Alleingängen beim Thema Wartung. Für partnerschaftliche Ideen scheint es dagegen ein offenes Ohr zu geben. Es ist das klare Ziel des Handwerks, die Wartungsaufträge zu 100 % abzuwickeln.“

Der Fachverband unterstützt die Betriebe bei den hohen organisatorischen, kalkulatorischen und auch kommunikativen Herausforderungen. Dazu haben Berater des Fachverbandes gemeinsam mit Landesinnungsmeister Bernd Schöllgen den Praxisworkshop „Wartung als Schlüssel zum langfristigen Unternehmenserfolg“ aus der Taufe gehoben. Nach dem erfolgreichen Piloten im Herbst dieses Jahres in Köln werden 2019 weitere Termine an unterschiedlichen Standorten in NRW angeboten. Alle Infos stehen bereit unter

www.shk-bildung.de

Info

Resolution verabschiedet

Seinen Standpunkt zum Thema „Wartung durch die Heizungsindustrie“ hat der Fachverband SHK NRW zur jüngsten Mitgliederversammlung noch einmal gefestigt. Die Berufsorganisation setzte eine Resolution auf und positionierte sich deutlich mit „SHK-Handwerk gegen Wartung durch Hersteller“. Der Text im Wortlaut:

„Hersteller der Sanitär-Heizung-Klima-Branche suchen zunehmend den unmittelbaren Kontakt zum Endkunden und bieten auch immer mehr eigene Wartungsleistungen direkt an. Damit bewegt sich die Industrie ins angestammte Aufgabengebiet der Mitglieder der Innungsorganisation. Dieser Trend wird vom Handwerk mit Sorge gesehen, wie auch jüngste Umfragen des nordrhein-westfälischen SHK-Landesverbandes belegen.

Unabhängig davon, aus welchen Gründen die direkte Kundenansprache durch Branchenhersteller erfolgt, beurteilen Innungsbetriebe danach den Umstand, dass die Industrie den Kunden Wartungen direkt und ohne Auftrag durch das Handwerk anbietet, fast ausnahmslos und flächendeckend als sehr störend oder zumindest bedenklich. Als Fachunternehmen und Ansprechpartner vor Ort sind die Verbandsmitglieder nach ihrem Selbstverständnis willens und in erster Linie dazu berufen, ihre Kunden bei sämtlichen Dienstleistungen im SHK-Bereich rundum zu betreuen – und das natürlich auch und vor allem in Sachen Wartung.

Wo gemeinsame Anstrengungen von Handwerk und Industrie sinnvoll sind, erforderliche Wartungen beim letztlich gemeinsamen Kunden umzusetzen, werden diese vom Fachverband SHK NRW und seinen Mitgliedern begrüßt und unterstützt. Die Gemeinschaft der Innungsbetriebe ist bereit und in der Lage dazu.

Alleingänge und Initiativen der Hersteller ohne Beteiligung des Handwerks werden allerdings entschieden abgelehnt! Denn Wartung ist und bleibt Sache der Fachbetriebe.“

www.shk-nrw.de