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Verständnis füreinander

Wenn Sie als Handwerksunternehmer heute 60 000 Euro auf der Bank verzinsen, erhalten Sie dafür nach dreieinhalb Jahren kaum mehr zurück, als Sie angelegt haben. Investieren Sie das Geld lieber in die Ausbildung des firmeneigenen Nachwuchses. Im Ergebnis erhalten Sie nach dreieinhalb Jahren: einen weiteren guten Mitarbeiter. Der beschert Ihnen mehr Umsatz und Ertrag und er sichert das Fortbestehen Ihres Betriebs. Wer sich diesen Vergleich vor Augen hält, wird kaum noch bezweifeln, dass Azubis für Handwerksbetriebe durchaus eine lohnende Investition darstellen.

Ein Azubi zum Anlagenmechaniker SHK kostet einen Handwerksbetrieb grob geschätzt ca. 60 000 Euro – über eine dreieinhalb Jahre dauernde Lehrzeit verteilt. Der Betrag summiert sich anteilig aus den Azubi-Personalkosten, den Personalkosten der Ausbilder, Anlage- und Sachkosten und sonstigen Ausgaben, etwa Kammergebühren oder für die betriebliche Ausbildungsverwaltung. Demgegenüber stehen zudem ca. 10 000 Euro Ertrag, die ein produktiv eingesetzter Auszubildender meiner Meinung nach durchaus pro Jahr schon erwirtschaften kann.

Damit sich die Ausbildung junger Leute zur Fachkraft trotz der anfänglich hohen Kosten rechnet, muss eine zentrale Bedingung erfüllt sein: Der Azubi muss sich im ausbildenden Betrieb wohlfühlen und bleiben wollen. So, wie umgekehrt der ausbildende Betrieb ein gutes Gefühl beim Azubi haben und ihn halten wollen sollte. Kurzum: Das Binnen-Klima muss stimmen. Sonst ist eine Beziehung auf Dauer nicht gewährleistet. Das Verständnis füreinander ist in der Theorie leicht angesprochen, in der Praxis schwierig umzusetzen.

Diese Ausgabe der SBZ beleuchtet das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Stichwort Unternehmenskultur: Welche Bedürfnisse bringt der Azubi mit, welche Erwartungen hegt der Ausbilder und wie passen die Punkte zusammen (mehr dazu ab Seite 41, Beitrag „Mitarbeiter von morgen verstehen“);

Stichwort Konflikte-Management (Beitrag ab Seite 46 „Nur wer nichts macht, macht nichts falsch“);

Stichwort Ausbildungsattraktivität (Beitrag ab Seite 16 „Wie läuft’s denn?“).

Zum Thema Fachkräfte und Nachwuchssicherung möchte ich Ihnen außerdem die neue SBZ-Veranstaltung „Forum Handwerk Lokal“ ans Herz legen. Da stellen wir Möglichkeiten vor, wie Sie als Arbeitgeber Ihr Image aufbessern und noch attraktiver werden! Mehr zum Programm und zur Anmeldung unter: www.sbz-online.de/forumhandwerklokal.

Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte mit guten Mitarbeitern,

Ihr

Dennis Jäger

SBZ-Chefredakteur