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Eine Werkstatt für die Zukunft

Mit „Heinrichs Werkstatt“ hat das Handwerksunternehmen Gebr. Becker aus Höxter einen neuen Prozess in Richtung Mitarbeiterqualifikation und -bindung angestoßen. 1934 gegründet und heute in dritter Generation von den Cousins Mark und Nils Becker geführt, haben sich alle Firmenlenker immer wieder an der Zukunft orientiert, um eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte zu schreiben. Dass die Zukunft der Branche neben guten technischen Produkten immer von der Qualität und der Zufriedenheit der Mitarbeiter abhängt, das wissen die beiden Geschäftsführer nur zu gut. Damit in den kommenden Jahrzehnten eine exzellente Mitarbeiterqualifizierung möglich ist, hat das Unternehmen jetzt 700 000 Euro investiert.

Mitarbeiter qualifizieren

Entstanden ist ein Anbau zwischen Verwaltungsgebäude und Lager des familiengeführten Unternehmens. Im Erdgeschoss befindet sich „Heinrichs Werkstatt“. Namensgeber ist der Firmengründer und Großvater der heutigen Gesellschafter. „Hier finden für Auszubildende und für Mitarbeiter Qualifizierungsmaßnahmen statt. Wir setzen auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung, um auch in Zukunft mit den besten Fachkräften die Wünsche unserer Kunden umzusetzen“, so Nils Becker.

In der professionell eingerichteten Werkstatt finden sich teils mobile Arbeitsplätze, an denen unter anderem das Schweißen und die Montage von Leitungen erlernt werden kann, sowie ein Wasserplatz für sanitäre Installationen. So ist gewährleistet, dass die Auszubildenden, die in der Regel dezentral auf den Baustellen im Einsatz sind, hier gebündelt das nötige Fachwissen erhalten. Im Obergeschoss des Gebäudes haben Beckers Schulungs- und Besprechungsräume sowie eine Kantine inklusive großer Terrasse für die Pausen der Mitarbeiter eingerichtet.

Mitarbeiter binden

„Diese Maßnahme soll dazu beitragen, dass die Mitarbeiter sich bei uns wohlfühlen. Gute Arbeitsbedingungen für die Belegschaft tragen immer ein Stück zur Motivation bei“, weiß Mark Becker. Damit auch in Zukunft potenzielle Mitarbeiter den Weg zu Gebr. Becker finden, spielt auch die Attraktivität des Arbeitsplatzes eine wichtige Rolle. Bereits seit einigen Jahren nimmt das Unternehmen bereits den demografischen Wandel ernst. Gerade beim Bewerberrückgang für Ausbildungsplätze ist dies deutlich spürbar. „Wir geben auch Hauptschülern und Flüchtlingen eine Chance, bei uns Karriere zu machen“, erklärt Mark Becker. So hat bereits ein junger Mitarbeiter, der als schlechter Hauptschüler eine Ausbildung absolvierte, sich als leistungsfähiger Praktiker bewiesen, sodass er heute Großprojekte eigenständig leitet.

Für Gebr. Becker, die pro Jahr zehn neue Auszubildende einstellen, ist es das Ziel, den Berufsanfängern eine Perspektive zu bieten und sie so fit zu machen, dass einer Übernahme nach bestandener Abschlussprüfung nichts im Wege steht. „Wir sehen in unserer Region immer noch großes Potenzial an Auszubildenden. Wer sich als Arbeitgeber gut aufstellt und sich kümmert, wird immer gute Leute haben.“

Dass diese These richtig ist, beweist die große Verbundenheit und Identifikation der Mitarbeiter zum Unternehmen. Die Betriebszugehörigkeit liegt (ohne Auszubildende) bei rund 15 Jahren. Die Gebr. Becker beschäftigen 145 Mitarbeiter an den Standorten Höxter und Holzminden, zusätzlich 50 weitere in Kassel und Detmold. Aktuell lernen 35 Auszubildende in sechs Berufen und duale Studenten (Energie- und Gebäudetechnik) bei dem Höxteraner Betrieb. „Unser eigenes Menschenbild entspricht den Werten, die eine Familie ausmachen: Nähe, Vertrauen, eine konstruktive Fehlerkultur, eine hohe Verlässlichkeit auf allen Seiten, gegenseitige Fürsorge und ein kooperativer Führungsstil: Das zeichnet unsere Unternehmenskultur aus“, erklärt Mark Becker.

Digitalisierung und Energiewende einbeziehen

Hoher Besuch aus dem Hause Viessmann zur Eröffnung der Werkstatt: „Herkunft und Zukunft verbinden“ – so lautete der Untertitel des Vortrages von Co-Geschäftsführer Maximilian Viessmann. Welche Gedanken sich der Experte für Heizungs-, Kühl- und Klimasysteme macht, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein und gleichzeitig gesellschaftlich einen Beitrag zu leisten, darüber sprach der für Heizsysteme und das digitale Neugeschäft verantwortliche Maximilian Viessmann. Er sagte: „Die Energiewende hat für die privaten Haushalte bisher nur eins gebracht: eine steigende Strompreisentwicklung.“ Dass die CO2-Emissionen trotz aller Bemühungen immer noch steigen, sei eine bittere Erkenntnis, bei der die Energiewende klar in die falsche Richtung abgedriftet sei.

Viessmann nimmt im Markt wahr, dass besonders etablierte Unternehmen sich sehr schwer tun, etwas zu verändern. „Die Technologie und die Prozesse verändern unsere Arbeit. Aber: Neue Technologien erfordern neue Kompetenzen und Fähigkeiten. Diese zu erlernen, steht in keinem Zusammenhang mit dem Alter, sondern ist eine Frage von Offenheit.“