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Gasanlage muss sicher sein

Flüssiggas besteht hauptsächlich aus Propan und Butan und ist ebenso fossiler Herkunft wie Erdöl und Erdgas. Gelagert wird es in flüssiger Form in oberirdischen oder erdgedeckten Behältern. Viele Kunden entscheiden sich für einen erdgedeckten Flüssiggasbehälter, der unsichtbar im Garten seinen Platz finden kann (Bild 1). Flüssiggas-Lagerbehälter sind als zylindrische Druckbehälter in verschiedenen Größen von 900 l bis 6400 l Behältervolumen verfügbar. Die Lagerkapazität beträgt 85 % des Behältervolumens. Die Füllung eines 6400-l-Behälters entspricht einer Energieleistung von bis zu 40 000 kWh. Oberirdische Behälter (Bild 2) sind mit einem weißen oder hellgrünen, reflektierenden Anstrich versehen, erdgedeckte Behälter mit einer Korrosionsschutzbeschichtung.

Aufstellung des Behälters

Ob oberirdisch oder erdgedeckte Behälteraufstellung, zunächst wird der ideale Aufstellungsort nach den örtlichen Gegebenheiten festgelegt. Dabei sind die Bestimmungen der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und der Technischen Regeln Flüssiggas (TRF 2012), insbesondere des explosionsgefährdeten Bereichs um den Behälter, zu berücksichtigen. Das Gewicht des gefüllten Flüssiggas-Lagerbehälters erfordert einen soliden Standplatz. Üblicherweise wird bei der oberirdischen Aufstellung ein Betonfundament mitgeliefert, gegebenenfalls vor Ort gegossen.

Steht der Behälter unmittelbar neben dem Haus, kann die Rohrleitung oberirdisch geführt werden. Ansonsten wird sie in einem Graben verlegt, dessen Verlegungstiefe mindestens 60 cm beträgt. Eine geringere Tiefe ist nur im Ausnahmefall und mit Abstimmung des jeweiligen Flüssiggasversorgers möglich, soweit die Rohrleitung anderweitig gegen unzulässige Einwirkungen geschützt ist. Die Rohrleitung wird allseitig in Sand eingebettet und muss im erdgedeckten Bereich gegen Korrosion und Beschädigung geschützt sein (Bild 3). Das handelsübliche Wicu-Kupferrohr oder das PE-Rohr genügt diesen Ansprüchen.

Korrosionsschutz wird geprüft

Flüssiggas-Lagerbehälter zur erdgedeckten Einlagerung sind mit einer Korrosionsschutzbeschichtung aus Epoxydharz versehen. Vor der Einlagerung wird die Isolierung des Behälters durch eine Hochspannungsprüfung allseitig kontrolliert (Bild 4). Dadurch fallen eventuell entstandene Transportschäden sofort auf. Wenn danach der Behälter sorgfältig auf das vorbereitete Sandbett aufgesetzt und mit diesem umhüllt wird, ist ein dauerhafter Korrosionsschutz gegeben. Die korrekte Einlagerung wird in einem Protokoll festgehalten. Korrosion von innen tritt bei Flüssiggas nicht auf. Im Zuge der gesetzlich vorgeschriebenen sogenannten inneren Prüfung kontrolliert der TÜV den Korrosionsschutz des Behälters aus Epoxydharz alle zehn Jahre.

Flüssiggasbehälter einlagern

Beim Einlagern des Behälters ist Präzision gefragt. Das Ausheben der Grube übernimmt in der Regel ein Bauunternehmer, während der SHK-Betrieb die Installationsarbeiten vor Ort durchführt. Nachdem die Fachleute mit geschultem Auge und exakter Messtechnik für eine sichere Einlagerung gesorgt haben, wird anschließend die Grube mit feinkörnigem Sand aufgefüllt (Bild 5). Letztlich ist nur noch der Domschacht an der Oberfläche zu sehen. Der Domschacht ermöglicht die Betankung und den direkten Zugriff auf Anschlüsse, Ventile und Kontrollanzeigen. In Regionen mit einem hohen Grundwasserspiegel sorgt zusätzlich ein Sicherungssystem aus Spannseilen und einem Halt gebenden Kontergewicht für die notwendige Auftriebssicherung. So wird verhindert, dass der Behälter bei Hochwasser verrutscht oder gar an die Oberfläche treibt.

Anschlussdruck in zwei Stufen regeln

Der Druck im Flüssiggasbehälter schwankt, abhängig von der Außentemperatur, zwischen 2 und 13 bar Überdruck bei oberirdischer Aufstellung. Die Verbrauchsgeräte benötigen einen Druck von konstant 50 mbar, auf den der Behälterdruck reduziert werden muss. Hierzu wird der Druck zweistufig zunächst auf 0,7 bar und dann auf 50 mbar gesenkt. Wahlweise können beide Druckregelstufen in einem Gerät (Behälter-Regler-Kombination) vereinigt sein oder die Druckregelung erfolgt durch zwei getrennte Geräte (Mitteldruck- und Verbrauchsdruckregler) – jeweils einschließlich der entsprechenden Sicherheitseinrichtungen.

Bei größeren Entfernungen zwischen Flüssiggasbehälter und Heizgerät oder bei einer höheren Heizleistung empfiehlt es sich, zunächst einen Druckregler mit 0,7 bar am Behälter zu installieren. Erst kurz vor oder nach der Hauseinführung sorgt dann ein zweiter Niederdruckregler für den Betriebsdruck von 50 mbar. Auf diese Weise müssen keine großen Rohrdimensionen verlegt werden, was Kosten bei der Installation einspart.

Gasströmungswächter

Gasströmungswächter werden im privaten Bereich bei Kunststoff-Innenleitungen als Sicherheitselement und bei metallischen Leitungen als Schutz gegen den Eingriff Unbefugter eingesetzt. Der Gasströmungswächter wird in Abhängigkeit der Durchflussmenge der Verbrauchsgeräte berechnet und eingebaut. Bei Überschreitung des eingestellten Wertes, zum Beispiel bei Beschädigung der Leitung, unterbricht das Gerät die Gaszufuhr. Solche Armaturen können in der Regel beim Flüssiggasversorger oder auch anderen Lieferanten erworben werden.

Der SHK-Handwerker muss auf die Verwendung eines geeigneten Gasströmungswächters achten. Die TRF 2012 fordert bei Kunststoffleitungen einen Gasströmungswächter nach Typ K. Bei Kupferleitungen kann der Gasströmungswächter nach DVGW-Prüfgrundlage VP 305-1 ausgelegt werden. Hierbei wird die Größe je nach Anlagenaufbau im Diagramm- oder Tabellenverfahren durch den Installateur bestimmt. Dies kann mittels der Diagramme und Tabellen aus den TRF 2012 erfolgen oder durch entsprechende Berechnungsprogramme. Für gewerbliche Zwecke ist kein Gasströmungswächter erforderlich.

Leitungen anschließen

Die Versorgungsleitung besteht aus einem isolierten Kupferrohr mit mindestens 15 mm Durchmesser oder einem Kunststoffrohr (Polyethylen) mit einem Außendurchmesser von 32 mm. Die Hauseinführung (Bild 6) ist auszugssicher und thermisch erhöht belastbar. Dadurch wird im Brandfall oder bei Schäden an der Leitung ein unkontrollierter Gasausstoß verhindert. Bei renommierten Flüssiggasversorgern wie beispielsweise Progas haben Kunden die Möglichkeit, sich sämtliche benötigte Bauteile vorgefertigt zusammenstellen zu lassen. Im Idealfall muss der Installateur lediglich die Rohrleitungslänge anpassen und alle Bauteile miteinander verbinden. Das ermöglicht ihm eine schnelle Installation der Versorgungsleitung, die bis zum Hauptabsperrventil verläuft. Ihren weiteren Verlauf bezeichnen Fachleute als Verbrauchsrohrleitung.

Druck und Dichtheit prüfen

Im Hausinneren wird im nächsten Schritt der Gaszähler angebracht und mit der Versorgungsleitung verbunden (Bild 7). Danach prüfen Kundendienstmonteur oder Installateur sowohl am Gaszähler als auch direkt an dem Druckregelgerät den vorgeschriebenen Druck sowie die Dichtheit der Verbindungsstücke und der Rohrleitung selbst. Diese Kontrolle garantiert ein geschlossenes und somit sicheres Versorgungssystem. Für die Druck- und Dichtigkeitsprüfung halten Flüssiggasversorger wie Progas für SHK-Handwerker eine gesonderte Prüfanleitung bereit.

Ein Hauptabsperrventil wird in der Regel nach der Hauseinführung installiert. Es muss im Gebäude thermisch belastbar sein. Das Ventil hat keine aktive Funktion und dient nur zur schnellen Unterbrechung der Gaszufuhr bei Wartungs- und Änderungsarbeiten und bei längerer Abwesenheit, beispielsweise im Urlaub.

Abschluss der Installation

Eine fertig installierte Flüssiggasanlage ist in der Regel leicht zu bedienen. Die wenigen Handgriffe und Informationen, die der Kunde kennen muss, werden vom Fachberater des Flüssiggasversorgers ausführlich erläutert (Bild 8). Sind alle Fragen zur Handhabung geklärt, bestätigen der SHK-Handwerker, der Flüssiggas-Fachberater und der Kunde die erfolgreiche Installation jeweils mit ihren Unterschriften. Ist ein Kundendienstmonteur vor Ort, werden die Unterschriften digital erfasst und direkt an die Kundenbetreuer des jeweiligen Flüssiggas-Regionalzentrums übermittelt. Damit kann die neue Flüssiggasanlage zum ersten Mal befüllt werden und das Gebäude mit Wärme versorgen.

Anleitung für SHK-Handwerker

Für die korrekte Ausführung der einzelnen Arbeitsschritte bei der Erstellung der Versorgungsanlage halten Flüssiggasanbieter wie Progas für SHK-Handwerker eine ausführliche, bebilderte Installationsanleitung bereit. Sie gibt praktische Tipps für die Behälteraufstellung und das Verlegen der Rohrleitung im Außen- und Innenbereich.

Technische Regeln Flüssiggas

Flüssiggasanlagen müssen gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers regelmäßig sicherheitstechnisch überprüft werden. Im privaten Bereich gelten hierfür die Technischen Regeln Flüssiggas (TRF) und im gewerblichen Bereich die Betriebssicherheitsverordnung. Die Überprüfungen des Lagerbehälter erfolgen unter anderem im zweijährlichen Turnus durch eine befähigte Person und alle zehn Jahre durch Sachverständige einer Überwachungsstelle. Die Rohrleitungsprüfung wird im privaten Bereich durch einen SHK-Fachbetrieb alle zehn Jahre und im gewerblichen Bereich alle vier Jahre vorgenommen. Bei Überschreiten der Frist droht dem Eigentümer der Flüssiggasanlage die Unterbrechung der Energieversorgung und es erlischt möglicherweise der Versicherungsschutz. Weitere Infos zum Thema unter:

www.progas.de

Checkliste

„Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der Flüssiggastank eingelagert werden kann. Beispielsweise lässt er sich unterirdisch, im Freien und in Gebäuden aufstellen.“

Sicher ist sicher

Flüssiggas ist ein Brennstoff, und wie alle Brennstoffe gilt es bei seiner Anwendung einige grundlegende Regeln zu beachten. Flüssiggastanks verfügen über integrierte Sicherheitssysteme, beispielsweise gegen Überfüllung oder erhöhten Druck. Außerdem gibt es gesetzliche Regelungen, die unter anderem eine regelmäßige Prüfung von Tank und Leitungen durch einen Fachmann vorschreiben.

Quelle: DVFG

Den Druck regeln

Der Flüssiggastank ist über Niederdruck-Rohrleitungen mit der Heizungsanlage im Haus verbunden. Ebenso wie der Tank werden auch diese Leitungen regelmäßig durch einen Fachmann geprüft. Detaillierte technische Regeln, die in einem eigenen Regelwerk festgehalten sind, ermöglichen einen störungsfreien und technisch sicheren Betrieb von Flüssiggasanlagen.

Quelle: DVFG

Mobile Energie

Flüssiggas ist überall einsetzbar, wo Lagerkapazität bereitsteht, zum Beispiel in Form eines Flüssiggastanks im eigenen Garten. Dadurch kann Flüssiggas insbesondere im ländlichen Raum Bereiche mit Energie versorgen, die nicht vom Erdgasnetz erschlossen sind. Die Versorgungsinfrastruktur für Flüssiggas ist in Deutschland sehr gut ausgebaut: Von etwa 180 Lagerstandorten aus kann praktisch jeder Haushalt schnell und sicher beliefert werden.

Quelle: DVFG

Info

Flüssiggasversorger Progas

Das Unternehmen Progas vertreibt die Flüssiggase Propan und Butan an private und gewerbliche Kunden sowie an öffentliche Einrichtungen. In Deutschland beschäftigt der Flüssiggasversorger 300 Mitarbeiter und hat ein flächendeckendes Vertriebsnetz errichtet. Seine Kunden beliefert Progas mit Flüssiggas nach DIN 51622. Als Ansprechpartner vor Ort beraten und unterstützen Fachberater und Verkaufsingenieure fachlich fundiert Kunden und Interessenten. Auf Wunsch plant und errichtet das Dortmunder Unternehmen die Flüssiggasanlage bis zum Gaszähler und übernimmt die komplette Verantwortung für die Anlage und die Energieversorgung.