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Förderung wird vereinfacht!

Jäger: Fördermittel spielen eine wichtige Rolle beim Absatz energieeffizienter Heizungssysteme. SHK-Fachhandwerker sollten sinnvollerweise die Förderfähigkeit ihrer Produkte kennen. Ein Blick über die zerklüftete Förderlandschaft zeigt aber: Das ist bei Weitem einfacher behauptet als getan. Geschweige denn ideal beantragt. Zeit, dass sich was dreht. Oder?

von Oelhafen: Ja, die Erkenntnis ist bei den Verantwortlichen im Bundesministerium für Wirtschaft ebenfalls gereift. Die haben jetzt einen Masterplan aufgesetzt zur Neustrukturierung. Alles soll übersichtlicher und einfacher zu handhaben sein. „Förderstrategie Energieeffizienz und Wärme aus erneuerbaren Energien“ heißt das Papier. Es ordnet die haushaltsfinanzierte Energieeffizienzförderung neu.

Jäger: Das Vorgehen stößt in der Heizungsindustrie und beim Handwerk auf Widerspruch. Kritisiert wird, dass Heizungsmodernisierungen mit Brennwerttechnik ab 2020 nicht mehr gefördert werden sollen. Stattdessen rücken erneuerbare Energien deutlicher in den Fokus, um die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu erfüllen. Aber eine so frühe Streichung birgt doch reichlich Zündstoff?

von Oelhafen: Und ob. Interessensverbände äußern am Förderstopp laut Kritik. Adrian Willig, Geschäftsführer im Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO), meint: „Das wird die ohnehin noch zu niedrige Modernisierungsrate weiter drosseln.“ „Dieser Ausschluss setzt ein falsches politisches Signal“, findet Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH).

Jäger: Das ist ja eher Förderpolitik nach dem Motto: Hinten einreißen, was man vorne aufgebaut hat! Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Das findet auch der ZVSHK (s. Kommentar S. 29).

von Oelhafen: Schade, dass durch die aktuelle Debatte zum Brennwert-Förderstopp weitere gute Ansätze in den Hintergrund geraten. So ist zum Beispiel geplant, die bestehenden KfW-Förderangebote mit denen des Marktanreizprogrammes (MAP) zusammenzulegen. Außerdem soll es eine zentrale Anlaufstelle für Anträge, Unterlagen etc. geben. Das sind Schritte in die richtige Richtung.

Jäger: Ich persönlich fände es ja spannend, wenn die Finanzspritzen nicht an theoretischen Berechnungsgrundlagen, Heizungstypen und Marktpreisen ausgerichtet wären, sondern an den tatsächlichen Einspareffekten beim Verbrauch und beim CO2-Ausstoß. Müsste im Bestand halt nur jemand mal vorher und nachher messen. Und erst anhand der Daten wird eine Fördersumme ermittelt und als steuerliche Rückvergütung angesetzt. Denkbar?

von Oelhafen: Ganz klares Nein. Der Aufwand für die Inanspruchnahme wäre zu hoch. Denn gerade diesen wird die neue Förderstrategie bis zum Jahr 2019 hoffentlich sinnvoll eindämmen.