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Ideen im Raum verwirklichen

Die Ausgangslage: ein großzügiger Raumzuschnitt von 12 m² für das neue Badezimmer. Es ist im Erdgeschoss gelegen und soll als Gäste-WC, aber auch als täglich genutztes und vollwertiges Familienbad dienen. Die Anforderungen: Neben Waschplatz und WC sollen eine Duo-Badewanne und eine begehbare Duschzone platziert werden. Außerdem soll eine Tür zur zukünftig angrenzenden Sauna in der derzeitigen Garage eingeplant werden, damit die Dusche im Badezimmer auch nach dem Saunagang ohne Umwege genutzt werden kann.

Das Vorgehen: Es ist genug Platz vorhanden, um alle Ausstattungselemente an den Wänden zu verteilen – aber damit allein ist dem Wunsch nach einem ideenreichen Gestaltungskonzept nicht gerecht zu werden. Ein s-förmiges Trockenbauelement wird in den Raum hineingestellt und bildet eine Struktur aus (Bild 1). Der Waschplatz wird frontal darauf platziert. Dahinter erstreckt sich die pflegeleichte Duschzone und in der vorderen Nische befindet sich das Wand-WC in der Nähe der Tür. Diese Platzierung ist dem Umstand geschuldet, dass das Bad auch als Gäste-WC genutzt wird.

Die Trockenbauwand ist das zentrale Element im Raum und entsprechend gestaltet (Bild 2). In einer Gesamthöhe von 230 cm wird sie mit den dunkleren Bodenfliesen belegt und fällt optisch ins Auge. Zusätzlich bestimmen beleuchtete Nischen, die mit unterschiedlichen Fliesenformaten gestaltet sind, das Raumbild. Indirektes Licht erstreckt sich über die gesamte Länge der Wandinstallation. Bei ihr handelt sich um ein Stilelement, das optisch wirkt und zudem technische Anforderungen erfüllt. Im WC-Bereich wird ein Einbaumodul installiert, um WC-Bürste und Toilettenpapier nicht sichtbar bereitzuhalten. Über der schlanken Konsolenanlage mit der darauf platzierten Waschschale aus Naturstein nimmt sie die Wandarmaturen und den Einbau-Spiegelschrank auf, im Duschbereich die Unterputz-Armaturen.

In der Duschzone gewährt eine satinierte Glastür den direkten Zugang zur Sauna. Daneben ist der Badheizkörper angebracht und hält angewärmte Handtücher bereit. Die Dusche ist mit Regendusche und verstellbarer Handbrause an einem Handbrausehalter, der in der Neigung zu variieren ist, ausgestattet. In der abgehangenen Decke sind nicht nur das Abluftsystem, sondern auch Deckenleuchten eingebaut (Bild 3).

Die großzügige Badewanne ist an der Kopfseite des Raumes platziert. Die Position des Fensters gewährt einen Blick in den Garten und die leichte Längswirkung des Raumzuschnitts wird dadurch abgemildert. Zusammen mit der angrenzenden Ablage und Sitzfläche, in die die Handbrause versenkt werden kann, nimmt die Badewanne die gesamte Raumbreite ein. Unter der Sitzfläche kann durch die Anbringung eines Auszugkastens zusätzlicher Stauraum geschaffen werden. Der Untertritt erleichtert das Herantreten an die Badewanne und an das Fenster.

Bodenfliese in Metalloptik

Zudem wird der Untertritt durch das integrierte LED-Band, das den Lichtschein – automatisch gesteuert – über den dunklen Boden fließen lässt, optisch hervorgehoben. Die Front der Badewanne ist mit der Bodenfliese belegt und erhöht diesen Effekt. Ein besonderer Akzent ist allerdings unsichtbar: Unter der Badewanne ist ein Soundsystem mit Bluetooth-Lautsprechern eingelassen, aus denen Musik ertönen kann. Die Musikanlage ist über ein Smartphone zu steuern.

In der Dusche helle und dunkle Beläge kombiniert

Die großformatige Bodenfliese in Metalloptik unterstützt die lebendige Raumgestaltung. Sie ist nicht nur auf dem Boden, sondern auch an der Front der Badewanne und auf der kompletten Trockenbauwand angebracht. Die Nischen sind hingegen mit Mosaikformaten verfliest. Lediglich der Bereich über der Badewanne bis zur Unterkante des Fensters sowie die linke Seite der Dusche sind mit einer ruhigen, warmen Wandfliese in Vanille matt belegt (Bild 4). Diese Kombination öffnet die Duschzone optisch und lässt sie nicht beengend wirken. Durch die aufeinander abgestimmten Farben und eine individuelle Dekoration – ein Sonnenuntergang auf der gestrichenen Raumwand ruft Urlaubserinnerungen wach – fühlen sich die Nutzer sehr wohl (Bild 5).

Info

Zwischen Standard und Luxus

„Bäder neu gestalten“ ist Inspiration und Ideensammlung der Badexpertin Andrea Stark für Badplaner, Architekten, Fachunternehmer mit Planungsaufgaben und Bauherren. Mit einer umfangreichen Kollektion an Beispielen aus der Praxis bietet das Buch viele Anregungen für den Umbau und die Modernisierung von Badezimmern im mittleren Preissegment. Die Neuerscheinung der Verlagsgesellschaft Rudolf Müller (Köln) liefert Gestaltungskonzepte für unterschiedliche Raumsituationen. Alle Beispiele sind Komplettlösungen, die das Zusammenwirken von Raumaufteilung, Wand- und Bodengestaltung, Möblierung, Farbe und Beleuchtung zeigen.

Zahlreiche Skizzen und Fotos veranschaulichen die neugestalteten Bäder. Theoretische Grundlagen zur Raum-, Fliesen-, Farb- und Lichtplanung ergänzen die Beispiel-Sammlung. Einen Schwerpunkt bilden die besonderen Anforderungen altersgerechter und barrierefreier Bäder. Der vorliegende Beitrag ist dem Buch entnommen.

„Bäder neu gestalten“ verfügt über 248 Seiten mit 428 farbigen Abbildungen. Als Buch kostet es 59 €, die E-Book-PDF gibt es für 47,20 €. Die ISBN lautet 978-3-481-03464-1.

www.baufachmedien.de

SBZ Tipp

Mehr zum Thema auf der ISH

Erstmals veranstaltet die SBZ themenbezogene Führungen über die SHK-Fachmesse ISH (14. März bis 18. März), sogenannte Guided Tours. Einen Schwerpunkt bildet der Rundgang zum Thema Sanitär vor der Wand / Badgestaltung. Die Tour dauert etwa zwei Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos, Teilnehmer erhalten zudem kostenfreien Zugang zur Messe.

www.sbz-online.de/guidedtours

Autor

Die Innenarchitektin Andrea Stark ist seit mehr als 25 Jahren im Bäderbau tätig. Für den sanitären Fachgroßhandel setzt sie ihr Know-how ebenso ein wie im eigenen Unternehmen mit dem Namen „starkberaten“. Sie gibt Seminare und hält Vorträge zur Ausstattung von Badezimmern und ist als Autorin tätig. info@starkberaten.de www.starkberaten.de

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