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Flexibel bleiben

Jäger: Die Einkaufspreise für Öl und Gas als Brennstoff verharren auf niedrigem Niveau. Gerade dem Absatz von Ölbrennwert-Geräten hat das einen Boom beschert, Gasgeräte verzeichnen ebenfalls einen veritablen Zuwachs an Verkäufen. Die Kehrseite der Medaille: Anlagen für regenerative Energien haben das Nachsehen. Macht ja nix, die Hauptsache für SHK-Fachbetriebe ist doch, dass Umsatz und Auslastung der Mitarbeiter stimmen.

von Oelhafen: Ja, das stimmt: Die niedrigen Energiepreise und die einfach und schnell zu installierenden Brennwertgeräte verführen dazu, dem Lockruf des schnellen Geschäfts zu erliegen. Aber so vereinfacht würde ich die Situation nicht betrachten. Schon allein der Gerätetausch alt gegen neu ist doch ein Türöffner beim Endkunden. Neben der Wärmeerzeugung sollten auch Wärmeverteilung und Wärmeübergabe angegangen werden. Die Anlagenteile sind meistens so alt wie der Kessel. In dem Zuge gewinnen auch regenerative Systeme an Bedeutung.

Jäger: Ach, komm! Öl- und Gasbrennwertgeräte verkaufen und installieren sich ja so leicht wie lange nicht. Eigentlich müsste die Industrie bei neu entwickelten Geräten nur darauf achten, dass die Bohrlöcher an exakt der gleichen Stelle sind wie bei den Vorgängermodellen. Das würde die Montage nochmal deutlicher vereinfachen.

von Oelhafen: Du übertreibst. Ich finde, statt nur das Nötigste zu tun, sollten Fachhandwerker alternativ zusätzlich ein weiteres, umfassenderes Angebot vorlegen. Wer bei der Modernisierung genauer hinschaut und Varianten auslotet, der bringt auch Wärmepumpen oder Pellet-Kessel an den Mann. Langfristig wird gerade der Ölpreis kaum so niedrig bleiben. Interessant werden Gas- bzw. Ölanlagen vor allem als Hybridlösung. Also mit der Ergänzung um regenerative Energieträger. Das kann eine Wärmepumpe sein, aber auch Solarthermie oder Photovoltaik.

Jäger: Bei den begrenzten Kapazitäten in fast jedem Betrieb ist das doch ein Ding der Unmöglichkeit. Dieses ständige Auf und Ab bei der Nachfrage zwingt jeden Unternehmer ja förmlich dazu, Fachwissen und Personal für die regenerativen Exoten vorzuhalten. Da geht schon lange nicht mehr jeder mit. Photovoltaik ist doch außerdem eher was für Elektriker bzw. die spezialisierten Solarteure.

von Oelhafen: Es gibt SHK-Betriebe, die auch PV-Anlagen installieren. Hier sind Kooperationen angebracht. Gerade mit der Verbreitung von Heimspeichern wird das Thema Strom komplexer. Der Kreis zur Wärmepumpe schließt sich, bei ihr vermischen sich die Gewerke ebenfalls. Interessant sind Betriebe, die sich auf regenerative Systeme konzentrieren und fossile Lösungen gar nicht anbieten. Spezialisierung ist also auch eine Option.

Jäger: Das erschwert es SHK-Fachbetrieben doch, einen Unternehmensschwerpunkt zu planen.

von Oelhafen: Wer flexibel auf den Bedarf seiner Kunden reagieren will, der kommt nicht daran vorbei, mehrgleisig zu fahren. So lassen sich die Schwankungen zwischen konventionell und regenerativ am ehesten auffangen.

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