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Generationengerecht bauen

Für alle Lebensphasen

Zwischen Bedarf und Wirklichkeit der Verbraucherwünsche klaffen bezüglich des generationengerechten Bauens und Wohnens in den meisten Fällen große Lücken. Dabei werden Architekten und Planer, die Wohnungswirtschaft, die Industrie sowie die Fachunternehmen immer häufiger mit entsprechenden Anforderungen konfrontiert. Denn Wohnen im Alter gewinnt aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Das erklärte Ziel der meisten Deutschen: möglichst lange eigenständig den vertraut gewordenen Lebensraum nutzen zu können. Die dazu erforderlichen altersgerechten Wohnkonzepte müssen ein selbstständiges, komfortables und sicheres Leben in der Wohnung ermöglichen. Das gilt für die Wohnräume ebenso wie für die Grundstückslage, für den Neubau ebenso wie für den Bestand. Aus diesem Grund hat die GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik in Kooperation mit 34 Industriepartnern eine Musterimmobilie erstellt, die das Bauen und Wohnen mit neuen Lösungen wirtschaftlich, flexibel und barrierefrei aufzeigt.

Flexibilität ist Trumpf

Flexibilität im Wohnumfeld bedeutet, die Immobilie möglichst lange nutzen zu können. Dabei sollten Selbstständigkeit und Sicherheit im Vordergrund stehen. Flexibilität bedeutet aber auch, so zu planen und zu bauen, dass Räume ohne großen Aufwand auch im Nachhinein verschiedene Nutzungsanforderungen erfüllen können. Nur so bleibt die Immobilie generationenübergreifend nutzbar. Die Grundvoraussetzungen dafür:

  • Möglichst wenige statisch tragende Elemente im Innenbereich
  • Mehrere (mindestens zwei) Räume vergleichbarer Größe

Nur dann lassen sich im Laufe eines Lebens die Verwendungszwecke problemlos anpassen. Liegen die Räume vergleichbarer Größe nebeneinander und eine Leichtbauwand dazwischen, so kann daraus auch leicht ein Raum werden. Besonders einfach wird das, wenn wie bei der Musterimmobilie eine gedämmte Bodenplatte zum Einsatz kommt. Diese sogenannte Schwedenplatte wird auf einem Kiesbett aus kapillarbrechendem Material erstellt. Auf dem Kiesbett wird eine mehrlagige Flächendämmung aufgebracht. Anschließend wird die Fußbodenheizung verlegt und der Beton eingebracht. Einige Vorteile dieses Systems:

  • Kürzere Bauzeit
  • Kein Estrich erforderlich (Bodenbelagsfertige Oberfläche und weniger Baufeuchte)
  • Keine Wärmebrücken
  • Hervorragende Dämmwerte
  • Beton wird als Wärmespeicher genutzt
  • Freie Raumgestaltung

Auch die Anordnung von Räumen und Fluren ist von größter Wichtigkeit. Möglichst alle Räume sowie die Außenanlagen sollten stufenlos erreichbar sein. In den Fluren sollte ausreichend Platz zur Verfügung stehen. Türen sollten möglichst mit einer Breite von 90 cm oder größer geplant und ausgeführt werden.

Empfehlenswert ist dabei der Einbau von Schiebetürsystemen. Sie lassen sich platzsparend einbauen und kein Türflügel beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit oder die Stellflächen für Möbel. Eine Wohnung sollte durchgängig keine Türschwellen und größere Absätze aufweisen. Denn jede Kante am Boden kann eine Stolperfalle sein. Glastüren und tiefergelegte Fensterbrüstungen fördern die Kommunikation sowohl innerhalb als auch nach außen.

Die Wohnung sollte zudem gut ausgeleuchtet sein. Empfehlenswert ist die doppelte Beleuchtungsstärke. Dabei reicht es allerdings in den meisten Fällen nicht aus, die 50-Watt-Glühbirne gegen die 100-Watt-Glühbirne auszutauschen. Vielmehr sollten verschiedene Lichtquellen eingesetzt werden, die den Raum in indirektes Licht tauchen und verschiedenste Lichtszenarien gestatten.

Zentrale Gebäudesteuerung

Die in der Musterimmobilie eingesetzte intelligente Gebäudetechnik wurde mit einer flexiblen Bustechnologie realisiert. Innerhalb des Systems kommunizieren Geräte miteinander und tauschen Informationen aus. Dafür wurde pa­rallel zur Stromleitung eine KNX/EIB-Steuerleitung verlegt. Neben dem bedarfsgerechten Einsatz von Beleuchtung und Heizung, der Zentralsteuerung von Licht, Jalousie, Lüftung und Hausgeräten ermöglicht ein solches System auch die Einprogrammierung von bestimmten Lichtszenen, Multimedia- oder Musik­entertainment in allen Räumen, die automatische Gartenbewässerung, Anwesenheitssimulationen, Integration von Türantrieben sowie Kommunikationsanlagen und vieles mehr.

Badewanne oder Dusche?

Ein Bad, das für das Alter geeignet ist, hat nichts zu tun mit einem Behindertenbad. Es muss und darf auch nicht nach Krankenhaus oder Pflegestation aussehen. Vielmehr sollte das Bad den ganz individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen des jeweiligen Nutzers entsprechen. Entscheidend ist, was für ihn ideal ist – angefangen bei der Ausstattung bis hin zur Farbgestaltung.

Eine fast schon philosophische Frage ist die nach Badewanne oder Dusche: Nur die wenigsten Menschen möchten auf ihre Badewanne verzichten. Fragt man sie aber nach ihren konkreten Nutzungsgewohnheiten, so zeigt sich bei vielen, dass Baden einfach zu aufwendig ist (es dauert lange, die Badewanne muss anschließend gereinigt werden usw.) und dass deshalb fast ausschließlich geduscht wird. Wenn also ausreichend Raum zur Verfügung steht, sollten sowohl Badewanne als auch Dusche eingeplant werden.

Fazit

Vorausschauendes Planen und Bauen sind die wichtigsten Voraussetzungen für ideales, generationenübergreifendes Wohnen. Dazu gehört auch, dass alle Bedienelemente wie Armaturen, Lichtschalter, Fenstergriffe sowie Accessoires gut zugänglich sind. Eine ausreichende Anzahl von Steckdosen sowie vorsorglich vorgesehene Kabel und/oder Leerrohre – etwa für den späteren Einbau von Türautomation, höhenverstellbarem Waschtisch oder höhenverstellbarer Toilette – ersparen bei Bedarf aufwendige Arbeiten, schonen den Geldbeutel und vermeiden Schmutz. Im Idealfall schafft man wie in der Musterimmobilie der GGT sogar zwei Bäder.

Und dass sich diese beiden Bäder in puncto Ausstattung, Ambiente und Funktionalität in nichts nachstehen, sehen Sie auf den folgenden Seiten.

Zwei sind besser als eins

Baden, Duschen, Wohlfühlen Gleich zwei vollwertige Bäder beherbergt die GGT-Muster­immobilie in Iserlohn. Die stolperfreien und mit Bewegungsflächen nach DIN 18040 (für Nichtrollstuhlfahrer) ausgestatteten Oasen der Entspannung bieten für jeden Bewohner das jeweils gewünschte Wohlfühlambiente. Und dass derartige Konzepte nicht aussehen müssen wie öffentliche Bedürfnisanstalten, sondern Komfort und Qualität für alle Generationen bieten, wird unter Beweis gestellt. Auf gerade einmal 14 m² Gesamtfläche.

Bequem erreichbar über eine Raumspartür (1000 mm breit) bietet das Wannenbad Zutritt für jedermann. Gleich beim ersten Schritt in den Reinlichkeitstempel wird die Beleuchtung aktiviert und die Audioanlage lässt – falls gewünscht – Unterhaltungsmusik erklingen.

Auf 7,5 m² treffen neben einer Kaldewei-Whirlwanne ein Hewi-Komfortwaschplatz sowie ein Geberit AquaClean 8000plus auf großzügig bemessene Bewegungsflächen. Diese Auswahl allein macht den Komfort allerdings nicht aus. Alle Produkte sind designorientiert, gekennzeichnet durch benutzerfreundliche Funktionalität und pflegeleichte, hygienische Oberflächen. Vervollständigt wird das moderne Ambiente durch funktionale Accessoires, ein Gira-KNX/EIB-Busssytem und ein intelligentes Brumberg-Beleuchtungskonzept. Zudem verfügt das Fenster über einen Schwingflügel mit Bedienhebel am unteren Rahmen. Dieses System ist auch für Kinder, Ältere oder auch Rollstuhlfahrer bequem zu erreichen. Kein Drehflügel kann die Bewegungsflächen einschränken und für die Reinigung der Außenscheibe lässt sich der Schwingflügel um beinahe 360° schwenken. Das vermindert die Unfallgefahr beim Putzen und sorgt für hohen Komfort.

Ein Bad ohne Dusche – was ist daran barrierefrei, mag mancher denken. Die Antwort ist einfach: Erstens erfüllen die verbliebenen Bewegungsflächen die Anforderungen der DIN 18040, zweitens könnte die auf dem Boden installierte Whirlwanne bei Bedarf ohne großen Aufwand durch eine Duschwanne ersetzt werden und drittens gibt es ja in diesem Wohnumfeld für alle Lebensphasen noch ein zweites Bad, das besondere Nutzeranforderungen berücksichtigt.

Relaxen und Pflegen: das Duschbad

Das zweite Bad macht nicht nur die Diskus­sion „Dusche oder Wanne“ überflüssig. Es ermöglicht auch den Einsatz eines weiteren WC, z. B. eines Flachspül-WC, das bei bestimmten körperlichen Beschwerden unabdingbar sein kann. Und es gibt bei jungen Familien mit Kindern kein Gerangel mehr um das Bad. Hier verfügen die Kids von Anfang an über ihr Kinderbad. Sind nach 20 Jahren die Kinder aus dem Haus, so kann der Besuch auf das Gästebad zurückgreifen. Und bei Pflegebedarf zu Hause steht ohne kostenintensive Umbauten das Pflegebad schon fertig da. Das Konzept spart auf Dauer also nicht nur Nerven, sondern auch Kosten.

Die Besonderheit in der GGT-Musterimmobilie sind die zwei Zugänge zu diesem multifunktionalen Baderaum. Denn neben den auch hier gewählten designorientierten, benutzerfreundlichen und pflegeleichten Produkten bietet dieses Bad direkten Zugang aus dem Flur und aus einem Schlafraum. Beide Zugänge erfolgen über Schiebetüren, die jeweils eine über einen Meter breite Türöffnung frei geben. Das macht im Falle der häuslichen Pflege vieles einfacher. Zumal selbst für einen Rollstuhl oder ein Pflegebett keine Barrieren zu finden sind. Der direkte Weg führt in die mit 1200 x 1200 mm dimensionierte, bodengleiche Kaldewei-Conoflat. Sie wird begrenzt durch die HSK-Duschkabine Exclusiv. Das farbenfrohe und kontrastreiche 6,5 m² große Duschbad beherbergt darüber hinaus neben einem elektrisch höhenverstellbaren SFASanimatic-WC (mit SaniJet-Dusch-WC) einen unterfahrbaren Hewi-Waschplatz mit Kippspiegel.