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Speed Dating für den SHK-Markt

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Die Zukunftsbranche Sanitär-Heizung-Klima kämpft mit dem Mangel an qualifiziertem Nachwuchs. Die aktuelle Fachkräfteumfrage 2011 der Handwerkskammer Berlin belegt, dass sich im vergangenen Jahr für viele Berliner Handwerksbetriebe die Personalbeschaffung von Fachkräften problematisch gestaltet hat. Für 44 % der Betriebe war ein erhöhter Aufwand erforderlich, freie Stellen passend zu besetzen. Der demografische Umbruch ist bei Handwerksbetrieben in Berlin-Brandenburg bereits in seinen Auswirkungen spürbar und erfordert eine aktive Aus­einandersetzung mit dem Thema Fachkräftemangel.

Kooperation mit der Arbeitsagentur

Die Innung SHK Berlin hat sich daher etwas Außergewöhnliches einfallen lassen und zusammen mit der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit am 28. September 2011 ein „Speed Dating“ mit Arbeitssuchenden, Ausbildungsplatz­suchenden und Innungsbetrieben veranstaltet. „Es ist ein Versuch, etwas Neues zu installieren, um unseren Mitgliedern zu helfen“, bemerkte Detlef Pfeil, Leiter des SHK-Ausbildungszentrums. Ziel war es, im Schnellverfahren Kontakte und Vermittlungen herzustellen. Dazu wurden 200 Bewerber eingeladen. 27 Innungsbetriebe, die auf der Suche nach Auszubildenden, Fachkräften oder Helfern waren, hatten ihre Teilnahme angekündigt.

Kontakte im Schnellverfahren

Dann verwandelte sich der Kantinenbereich des Ausbildungszentrums in einen Bewerbungsmarktplatz mit Stehtischen. Die Betriebe hatten ihre vakanten Stellen auf kleinen Aufstellern aufgelistet. In den Werkstätten des Ausbildungszentrums waren zusätzlich 26 Gesprächsecken für vertiefende Einzel­gespräche eingerichtet.

„Ich hege große Hoffnung, heute die Vakanzen der Betriebe zu füllen und Ausbildungsplatzsuchenden noch eine Chance zu geben“, sagte Elke Klatt, Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Berlin-Spandau. Sie und ihre VermittlerkollegInnen aller Berliner Arbeitsagenturen und Job Center hatten die handverlesenen Bewerber sehr gut vorbereitet und deren Unterlagen auf Vordermann gebracht. Unter den Teilnehmern waren solche, die einen Ausbildungsplatz suchten, arbeitslose Fachkräfte aber auch Jugendliche mit dem Wunsch nach einer Einstiegsqualifizierung. Die Vermittler der Arbeitsagenturen berieten gleichzeitig die Betriebe zu Fragen wie Lohnkostenzuschüsse oder Bildungsgutscheine.

Zehn erfolgreiche Vermittlungen

Das Ergebnis stimmt zuversichtlich, dass sich dieser Weg lohnen kann. Fünf Ausbildungsverträge wurden geschlossen und fünf Fachkräfte haben einen neuen Arbeitsplatz. „Die Bewerber waren richtig gut“, zeigte sich die Firma Jörg Miekley von der Aktion begeistert. Noch während des Speed Datings hat sich der Innungsbetrieb für einen Bewerber entscheiden.

Fabian Weidlich konnte bereits am folgenden Tag seinen Ausbildungsvertrag in der Firma Miekley unterschreiben und damit einen erfahrenen Ausbildungsbetrieb von seinen Qualitäten überzeugen. Im Nachgang des Speed Dating wurde sogar noch ein zweiter Auszubildender eingestellt. Die Firma Miekley – spezialisiert auf Sanitärinstallationen und Gas- und Ölheizungen – ist seit 1993 in Berlin-Moabit ansässig und seit 2008 auch im brandenburgischen Kleinmachnow.

Nach dieser gelungenen Veranstaltung ist eine Wiederholung des Speed Dating im nächsten Jahr definitiv geplant.

INFO

Engagement für qualifizierten Nachwuchs

Die Innung SHK Berlin sieht sich in besonderer Verantwortung, zur Fachkräftesicherung im SHK-Handwerk beizutragen. Seit mehreren Jahren engagiert sich die Innung in einem „Netzwerk Berufspraxis“ zusammen mit 15 weiteren Innungen an Berliner Schulen. Hier werden Schülern der 8. bis 10. Klassen nach dem Unterricht auf freiwilliger Basis zweistündige Schnupperkurse in den Ausbildungszentren des Handwerks angeboten. Außerdem hat die Berliner Innung die Ausbildungsstiftung „HandWerk stiftet Zukunft“ (siehe Bericht in SBZ 23/2011, Seite 58) gemeinsam mit anderen Innungen, Herstellern und Großhändlern aufgebaut. Darüber hinaus finanziert die Innung eine Mitarbeiterin, die als Ausbildungsmanagerin Ausbildungsplätze vermittelt und Schüler, Azubis und Betriebe bei Fragen zu einer Bewerbung und auch bei Problemen während der Ausbildung berät. Mit diesem Schuljahr startet die Innung auch den Modellversuch „außerschulischer Lernort“ mit der Janusz-Korczak-Schule in Berlin. Hier werden alle 7. Klassen im Berliner SHK-Ausbildungszentrum durch ihre Lehrer und Lehrausbilder der Innung in Technik unterrichtet, um abschließend einen Werkzeugführerschein zu erwerben.

Autor

Dr. Stephanie ­Irrgang, Innung SHK Berlin, Referentin Öffentlichkeitsarbeit ­Siegmunds Hof 18, 10555 Berlin Telefon (030) 39 92 69-18 Telefax (030) 39 92 69-99 s.irrgang@shk-berlin.de https://www.shk-berlin.de/