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Herausforderung kleine Bäder

Anspruchsvolle Kraftpakete

Bei kleinen Bädern bleibt bei der Anordnung der Objekte und Gliederung des Raumes meist nicht viel Gestaltungsfreiheit. Umso wichtiger ist die die Wahl der richtigen Objekte, Materialien und Farben sowie das Lichtkonzept.

Voraussetzungen schaffen

Je kleiner das Bad, umso wichtiger ist eine ­gute Planung. Gerade auf beengtem Raum sollten die Bewegungsabläufe optimiert und bei gleichzeitiger Benutzung mehrerer Personen Stand- und Verkehrsflächen berücksichtigt werden. So sollte der Bereich vor dem Waschplatz nach Möglichkeit nicht in der Hauptverkehrszone liegen.

Bei geringem Platzangebot ist mit dem Bauherren grundsätzlich die Frage zu erörtern, ob eine Wanne ein Muss ist. Denn meist kann eine zusätzliche Dusche nicht untergebracht werden. Das bedeutet, dass die Wanne diese Funktion mit übernehmen muss. Viele Hersteller bieten heute schon Wannen mit Türsystemen oder integrierten Stufen zur Einstiegserleichterung an. Bei schlauch­artigen Räumen kann durch Querstellen der Wanne eine optische Verkürzung erreicht und gleichzeitig mehr Bewegungsfreiraum geschaffen werden.

Das WC – meist aus Platzmangel nicht räumlich abteilbar – kann durch einen Sichtschutz die Intimsphäre wahren. Dies kann die Dusche oder der Heizkörper (Bild 1) sein oder stimmungsvoll durch Jalousien etc. erreicht werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Fungiert das Bad gleichzeitig als Gästetoilette, sollte das WC unbedingt im vorderen Bereich liegen und wenn möglich sogar ein kleines Gästehandwaschbecken bieten. Wie im Beispiel (Bild 2) wird der übrige Raum auf diese Weise zum Privatbereich und nicht durch Straßenschuhe verschmutzt.

Intelligente Anordnung statt 08/15-Lösungen an der Wand

Viel zu oft werden alle Objekte „platzsparend“ an den Wänden positioniert – in dem Glauben so größtmögliche Freifläche zu erhalten. Leider wird hierbei häufig nicht zwischen Verkehrs- und Standfläche unterschieden.

Das Beispiel (Bild 3) zeigt, dass auch auf 8m2 Objekte in den Raum gestellt werden können. Dies ermöglicht funktional und ästhetisch eine bessere Gestaltung. Durch Querstellen der Wanne in den Raum fungiert diese, mit einer Glasscheibe an der Rückseite, als Raumteiler zur Dusche. Das Ergebnis ist eine großzügige offene Dusche mit Platz zum Abtrocknen. Ein Handtuch-Heizkörper, integriert in eine Nische der Vorwand, bietet direkten Zugriff auf warme Handtücher. Sowohl beim Duschen, wie beim Baden hat man einen optimalen Blick ins Grüne, was den Entspannungsfaktor erhöht. Die Wanne (hier Starlet von Bette), fügt sich durch ihre gerundete Seite harmonisch ein, da keine spitzen Ecken in den Raum ragen. Die Waschtischsäule von Alape setzt diese Formensprache fort. Seitliche Regale und Schränke dienen als Ablage und Stauraum. Das WC liegt im Eingangsbereich und ist durch eine Glas-Wand abgeteilt.

Soweit der erste Schritt gegen langweilige Raumstrukturen, wie der Vergleich mit dem des ursprünglichen Entwurfes (Bild 4, vorher) zeigt: Die Freifläche ist zwar etwa die gleiche geblieben, die Raumwirkung ist aber schon im Grundriss eine völlig andere. Die Dusche fällt wesentlich kleiner aus und eine Kollision mit eintretenden Personen beim Verlassen ist vorprogrammiert. Stauraum ist so gut wie nicht vorhanden. Das WC, als meist genutztes Objekt, liegt am ­Ende des Raumes mit dem längsten Weg. Die Wanne wirkt wie ein notwendiges „Übel“ – von Entspannung kann hier wohl nicht die Rede sein. Mit Standarddenken lässt sich nicht immer das „Gewisse-Etwas“ schaffen und eine ideale Raumausnutzung erreichen. Das Raumkonzept ist grundlegend für die Funktionalität, aber erst die Materialien und Farben geben dem Raum seine Atmosphäre und Ausstrahlung.

Farben sorgen für Stimmung

Die folgende Gegenüberstellung zeigt den besprochenen Raum perspektivisch dargestellt in zwei verschiedenen Farbgestaltungen: In Bild 5 dominieren Naturtöne, der Raum wirkt warm und beruhigend. Ein Dreiklang zwischen der Buntmosaikwand an der Stirnwand, dem Holzmobiliar und der WC-Abtrennung mit Schilfgras sorgen für Harmonie und zaubern Strandfeeling. Jedes für sich setzt ein Highlight ohne dabei zu dominieren. Die Stirnwand mit ihrem L-förmigen Ausschnitt wirkt interessant, bietet Ablagefläche und in der oberen Abkofferung eine Lichtleiste. Durch das dunkle Buntmosaik wird die Tiefe des Raumes betont.

Im Bild 6 dagegen wurde eine zweite Farbe dazu genommen. Das warme Türkisblau bringt Frische, Luftigkeit und Vitalität. Durch das Streifendesign der Fliese (Villeroy & Boch) wirkt die Wand wie tapeziert und in Kombination mit der Holzverkleidung der Wanne wird Wohnzimmercharakter geschaffen. Die vertikalen Streifen in Creme, warmem Grau und Türkisblau strecken den Raum in der ­Höhe und bieten eine perfekte Überleitung zu dem warmen Ton der Bodenfliesen und zum Holz. Die Wanne wirkt wie Mobiliar und verkürzt durch diese Betonung optisch den Raum. Mithilfe von Farbe und Materialien und durch Setzen anderer Schwerpunkte kann man zwei völlig unterschiedliche Raumwirkungen zaubern, trotz gleicher Objekte und Anordnung.

Runde und ovale Objekte mit Vorteilen

Die Form und Größe der Objekte entscheidet über die tatsächliche und empfundene Bewegungsfreiheit. Runde und ovale Formen bieten keine in den Raum ragenden Ecken und wirken so gefälliger. Zudem minimieren sie die Stoßgefahr. Ovale Wannen zum Beispiel lassen sich besser auf die Raumsituation abgestimmt platzieren, da sie keine vorgegebenen Bezugskanten haben. Allein durch ihre Form wirken sie zierlicher als eine rechteckige Wanne bei gleicher Größe. Für Waschtische trifft das gleiche zu, jedoch bieten runde Waschtische meist keine oder kaum Ablagefläche und Stauraum. Halbeinbau- oder Aufsatz- Becken kombinieren zum Beispiel runde Objekte mit rechteckigem Korpus.

Grundsätzlich werden heutzutage nicht mehr große Becken benötigt, denn Oberkörperhygiene und Wäschewaschen findet hier in der Regel nicht mehr statt. Wertvolle Zentimeter können hier also eingespart werden. Viele Hersteller bieten inzwischen schon effektive Objekte für kleine Bäder an: von Dusch-Wannen mit Türen (Bild 7), Einzel- oder Doppel-Waschtische sowie WCs mit geringer Ausladung. Beim Duschbereich stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung: Duschabtrennungen mit Schiebetüren sind platzsparend und verhindern Kollisionen. Abgerundete oder abgeschrägte Duschtrassen lassen davor mehr Bewegungsfreiraum. Bei durchgefliesten Duschbereichen kann durch Verwendung eines Duschvorhangs die volle Fläche im nicht genutzten Zustand als Bewegungsfreiraum dazu genommen werden.

Unruhe vermeiden – Stauraum nicht vergessen

Genügend Stauraum sorgt für eine ruhige klare Atmosphäre und vermittelt Großzügigkeit. Denn je weniger herumsteht, desto größer das Platzempfinden – auch die Hausfrau wird es danken. Besonders bewährt sind Lösungen, die sich in die Architektur einfügen. Zum Beispiel Einbauspiegelschränke (Bild 8) die für eine ruhige plane Wandgestaltung sorgen. Schränke, die sich gestalterisch einbinden und wie eine Wandvertäfelung oder als raumbildendes Element wirken. Das heißt nicht, dass auf Accessoires verzichtet werden soll. Eine schön platzierte Pflanze, Vase oder Leuchte sorgt für wohnliches Ambiente. Damit diese wirken können, darf von all den im Bad benötigten Kleingegenständen (Rasierer, Föhn, Cremes…) nicht alles offen präsentiert werden.

Nach Berücksichtigung dieser Punkte ist der erste Schritt gegen die Langeweile getan. Eine interessante Raumgliederung und die Wahl der richtigen Objekte bilden den Grundstock. Materialien und Farbe sorgen für den Rest. Nur in Kombination beider liegt der Erfolg – denn auch das am aufregendsten gestaltete Bad ist nichts wert, wenn es bei der Funktion oder Benutzbarkeit hapert.

Der Schlüssel zum Glück

Was empfinden wir denn als langweilig? Etwas, das uns nicht anspricht, uns keine Reize gibt – kurzum: „Was weder unser Auge noch unsere Seele berührt.“ Was bedeutet das für die Praxis? Wir müssen Räume schaffen, die etwas in uns ansprechen, unser Interesse wecken, Reize ausstrahlen und uns manchmal auch überraschen. Der Schlüssel zum „Glück“ liegt vor allem in der Wahl der Materialien und Farben. Sie beeinflussen den Raum maßgeblich in seiner Ausstrahlung und können Wohlempfinden, Ruhe oder Aktivität unbewusst bei uns auslösen. Sie können sogar Assoziationen hervorrufen, die uns in andere Welten entführen und wie ein Kurzurlaub die Regeneration von Körper und Seele fördern.

Im Beispiel (Bild 9 bis 10) wird anhand einer Raumgliederung deutlich, wie unterschiedlich die Atmosphäre durch raumbildende Einbauten, Materialien und Farben ausfallen kann. Allen gemeinsam ist die Positionierung der Objekte: Die Dusch-Wanne ist am Ende des nur 6m2 großen Raumes quergestellt und wirkt so dem Schlauchcharakter entgegen. Der Waschtisch liegt zwischen Wanne und dem im Eingangsbereich platzierten WC. Gegenüber befindet sich ein kleines Handwaschbecken für die Gäste.

Klassisch (Bild 9) wirken Naturstein und Grautöne. Trotz des kleinen Raumes wurde hier der Waschplatz als raumbildender Kubus hineingestellt. Seine Seitenwände dienen auf diese Art gleichzeitig als Abtrennung zum WC und Spritzschutz im Duschbereich. Aus Platzgründen sind die Wände aus Naturstein gefertigt, statt einer gemauerten oder Gipskartonwand benötigt Naturstein nur eine Stärke von 3 bis 5 cm.

Der Kubus ist ein wahres Raumwunder: Unterhalb des Unterbaubeckens und in der Decken-Abkofferung verbirgt sich jede Menge Stauraum. Sogar ­eine kleine Waschmaschine findet Platz. Ein Spiegelschrank füllt die komplette Nische aus. Die Atmosphäre ist eher höhlenartig und sorgt für ein geborgenes Gefühl.

Moderne Gestaltung (Bild 10) erfolgte hier durch minimalistische Formen und hochglänzende Oberflächen. Ein Spiegel vom Boden bis zur Decke sorgt für unendlich empfundene Weite. WC und Waschtisch scheinen schwebend davor zu hängen. Seitlich an den Waschtisch schließt sich ein Hochschrank als Trennung zum Duschbereich an und wird in L-Form unterhalb der Decke weitergeführt. So wird nicht nur mehr Stauraum geschaffen, sondern die Spiegelwand erhält auch eine Einfassung. Das Möbel wird auf diese Weise zum architektonischen Stilelement. Hochglanz-Lackoberflächen in Cappuccino geben den letzten Kick. Sie wirken modern, geben Wärme und reflektieren das Licht. Kleine Bäder müssen aus Angst, Farbe oder dunkle Materialien könnten den Raum kleiner wirken lassen, nicht langweilig in Weiß gehalten werden. Im richtigen Maß eingesetzt, trägt Farbe zur behaglichen Atmosphäre bei.

Muster als Geheimwaffe?

Ist einfarbig zu langweilig, bringen Muster Abwechslung. Dabei kommt es auf die richtige Wahl des Musters an und wie es eingesetzt wird. Umlaufende Bordüren, partiell als Streifen oder ganze Wände können damit belegt werden. Es gibt verspielte, grafische, dominante und dezente Dessins (Bild 11). Um sie wirken zu lassen, brauchen sie Fläche – das muss man besonders bei kleinen Räumen berücksichtigen. Das schönste Muster wird sonst durch davor platzierte Objekte und zu wenig Betrachtungsabstand sein Ziel verfehlen. Mus­ter finden wir aber nicht nur vorgefertigt bei der Wahl der Fliesen oder Tapeten, sondern allein durch Wechsel in der Verlegerichtung kann ein und dasselbe Material optische Streifen hervorrufen. Beispielsweise lassen horizontale Streifen an Wänden Räume breiter und dynamischer wirken. Vertikale Streifen dagegen strecken in die Höhe und wirken statisch. Auch das Fugenbild ergibt ein Muster. Ein langgestreckter Raum kann durch quer laufende Bodenfugen (parallel zur kurzen Wand) breiter wirken. Was aber nicht heißt, dass durch viele quer laufende Fugen ein größerer Effekt erzielt wird.

Licht wirkt oft Wunder

Mit Licht lässt sich ein Raum inszenieren, und verschiedene Stimmungen können geschaffen werden. Ein gleichmäßig ausgeleuchteter Raum wirkt eintönig und monoton. Nicht nur mit Kerzen lässt sich eine Entspannungsatmosphäre schaffen. Verschiedene Lichtquellen, von Downlights bis Wand- oder Hängeleuchten schaffen Abwechslung und können je nach gewünschter Nutzung geschaltet werden.

Leider werden Downlights allzu oft als allgemeines Raumlicht gleichmäßig über den Raum verteilt (wie in einem Kaufhaus oder ­Büro). Dabei sind sie ideal zur Betonung von schönen Wänden, Materialien oder Objekten zur Inszenierung geschaffen (Bild 12). Wie in der Vitrine eines Juweliers wird das Schöne durch Licht hervorgehoben. Denn erst Hell-Dunkel-Kontraste erzeugen Stimmungen. In kleinen Räumen sind Wandleuchten mit Bedacht einzuplanen, denn bei einer Standardhöhe zwischen 1,60 und 1,80m hängen sie genau auf Kopfhöhe und sollten deshalb nicht in die „Verkehrswege“ ragen. Licht kann aber noch mehr. Es kann zum Beispiel Räume höher erscheinen lassen durch den Einsatz von Lichtvouten (hinterleuchtete Deckenvorsprünge) oder Deckenflutern (Bild 13). Eine hinterleuchtete Jalousie kann ein Fenster vortäuschen und psychologisch die Enge nehmen. Dank modernster Technik können sogar Ausblicke in die Natur mit Fotoverbundgläsern vorgetäuscht werden. Eine Unterleuchtung von Objekten lässt diese schwebend wirken und erhellt zum einen sonst verschattete Bereiche, die nun ausgeleuchtet optisch die Bodenfläche vergrößern. Indirektes Licht ist der Grundstock für Wohlfühlatmosphäre. Es ist sanft, blendet nicht und schafft so die perfekte Beleuchtung. Mit Dimmern ausgestattete Leuchten ermöglichen zudem, das Licht den Tageszeiten entsprechend oder nach Bedarf und Nutzung zu regeln. Die Krönung sind Steuerelemente (BUS-Systeme), die fast jede Inszenierung programmierbar machen und sogar personenbezogen gespeichert werden können. Passende Musik, Fensterverdunklungen und in naher Zukunft auch die Wassertemperaturen lassen sich so in wählbaren Kombinationen abrufen.

Die in diesem Beitrag aufgezeigten Zusammenhänge machen deutlich, dass verschiedene Aspekte für ein interessantes, nicht langweiliges Bad besonders wichtig sind. Eine ­gute und überraschende Raumgliederung sowie die Wahl der passenden Objekte, Materia­lien und Farben zeugen vom Know-how des Handwerksbetriebs bzw. des Planers. Werden diese Aspekte gut kombiniert, ist ein begeisterter Kunde die Belohnung. Und weiterempfehlende Kunden sind bekanntlich die beste Werbung.

Tipp

In Bereiche gliedern

Um bei der Badplanung nicht die Übersicht zu verlieren, sollte man das Bad in verschieden Nutzerzonen untergliedern. Dies sind:

Aktiv- und Ruhezone

Nass- und Trockenbereich

Lesen Sie hierzu den Beitrag „Fünf Schritte zur guten Badplanung“, der in der SBZ 22/2009 erschienen ist. Sie finden den Artikel auch im Archiv unter

http://www.sbz-online.de

Kommentar

Mut zu kreativen Lösungen

Gehen Sie völlig frei an den Entwurf heran. Lassen sie standardisiertes Denken hinter sich. Objektmaße oder durch herkömmliche Materialien vorgegebene Stärken hindern uns oft in unserer Gestaltung.

Entwerfen Sie ohne schon spezielle Objekte im Kopf zu haben, finden Sie erst die ideale Form und Raumidee und suchen dann das passende Objekt aus. Nehmen Sie nicht gleich den Computer, der Sie verleitet im „BaukastenSys­tem“ zu arbeiten und vordefinierte Objekte einzuplanen. Greifen Sie stattdessen zu Papier und Bleistift und zeichnen freie Formen ohne Lineal und ohne auf den Zentimeter genau zu achten. Sie werden überrascht sein, auf welche Ideen Sie kommen.

Eine technische Lösung der Umsetz­barkeit gibt es (fast) immer. Wenn eben zur Realisierung einer Idee – einer Trennwand zum Beispiel – der Platz für eine gemauerte oder aus Gipskarton gefertigte Wand nicht reicht, sucht man eben nach anderen Materialien mit denen sich dies verwirklichen lässt. Gerade die damit verbundene Herausforderung trägt zu einer außergewöhnlichen Gestaltung bei. Eine gemauerte Wand hat eben eine völlig andere Wirkung als eine halb so starke Holzwand oder eine Fotoverbund-Glasscheibe. Werden Sie kreativ, frei nach dem Motto: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Glauben Sie mir, es lohnt sich.

Checkliste

Damit kleine Räume größer wirken

Ein paar kleine Tricks helfen:

Objekte mit runder Formensprache wirken filigraner

Eventuell Raumproportionen durch Abhängen der Decke korrigieren.

Die Positionierung der Objekte, zum Beispiel Querstellen der Wanne, kann den Schlauchcharakter nehmen

Großformatige Fliesen wirken ruhig

Verlegerichtung und Fugenbild der Fliesen kann den Raum breiter erscheinen lassen.

Große Spiegelflächen täuschen optische Tiefe vor

Genügend Stauraum für eine ruhige Optik einplanen

Besonderes wagen

Finden Sie erst die Idee, dann die Lösung.

Papier und Stift zum Entwerfen nehmen.

Standardmaterialien und Maße auch mal außer Acht lassen.

Mit der Anordnung der Objekte spielerisch umgehen.

Inspiration aus anderen Innenausbau­bereichen holen (Ladenbau, Hotel...).

Nicht vor Sonderanfertigungen zurückschrecken.

Atmosphärische Highlights setzen wie eine besonders betonte Wand, Glasflächen mit Fotodruck.

Highlights setzen wie Tellerbrause, Duschhimmel oder eine Dampfdusche.

Auch Multimediasysteme wie TV, Internet, Radio und iPod einplanen.

Licht für Mini-Bäder

Mit Licht kann man die empfundene Raumgröße beeinflussen:

Lichtvouten geben sanftes indirektes Licht

Deckenfluter lassen Räume höher wirken

Vortäuschen von Fenstern mittels hinterleuchteter Milchglasscheiben nimmt psychologisch die Enge.

Licht zur Betonung von Wandflächen, Objekten oder Materialien einsetzten.

Unterleuchtete Objekte wirken schwebend und setzen Highlights.

Verschiedene Schaltkreise und Dimmer ermöglichen Inszenierungen.

LED mit Farbwechsler tauchen das Bad in unterschiedliche Farbwelten.

Verschiedene Lichtquellen einsetzen wie Downlights, Wand- und Hängeleuchten.

Farben und Materialien

Sie sind entscheidend für die Atmosphäre des Raumes:

Muster mit Bedacht verwenden – sie können unruhig wirken.

Kalte Farben, wie Blau und Türkis lassen den Raum größer erscheinen.

Pastelltöne wirken leicht und luftig und engen nicht ein.

Kräftige Warmtöne im Übermaß eingesetzt können einengen.

Schrille Farben besser vermeiden, sie verkleinern optisch und sind aggressiv.

Das Gefühlsempfinden der Materialien, bzw. Oberflächen berücksichtigen.

Muster-Collagen zur Kundenberatung erstellen und durch Kompetenz über­zeugen.

EXTRAS

Es werde Licht...

Weitere interessante Details rund um die Lichtplanung gibt es auf http://www.sbz-online.de . Im Einzelnen sind dies:

Lichtvouten

hinterleuchtete Glasscheiben

Glasböden mit leuchtenden Kanten

https://www.sbz-online.de/tags/extras-zum-heft

Autor

Nicola Stammer, Dipl.-Ing. Innen­architektur, übernimmt die Gestaltung von Hotels, Büros und Privathäusern. Obwohl ihr Repertoire bis zum Ladenbau reicht, hat sich das Bad als eigentliches Steckenpferd herauskristallisiert. Schon zweimal konnte sie als Siegerin des SBZ-Bad-Kreativ-Wettbewerbs überzeugen.

Nicola Stammer

21365 Adendorf

Telefon (0 41 31) 18 88 19

innenarchitektur@nico-stammer.de

https://www.nico-stammer.de/